Wie viel Tierwohl will die Kuh und was wünscht der Verbraucher?
(27.06.2013) 6. Internationales Boehringer Ingelheim Vetmedica Expertenforum bot internationale Plattform zum Wissensaustausch über Tierwohl
Die Forderung nach mehr Tierwohl ist in aller Munde, doch wie genau soll dieses Mehr an Tierwohl aussehen? Bedeutet es Tiefstreuhaltung der Kühe? Doch was ist mit der dann häufig höheren Mastitisrate? Soll die Kuh ihre Hörner behalten? Doch wer verantwortet die daraus resultierenden Verletzungen von Mensch und Tier? Und wie viel Tierwohl ist der Verbraucher bereit zu bezahlen?
Teilnehmer des 6. Internationalen Boehringer Ingelheim Vetmedica Expertenforums
Diese und weitere Fragen diskutierten mehr als 85 internationale Experten auf dem 6. Farm Animal Well-Being Forum in Bilbao.
Der Verbraucher will sich wieder gut fühlen beim Fleisch- oder Milchverzehr. Er kritisiere die aktuelle Tierhaltung, sein Informationsbedarf sei hoch. Doch es herrschten beim Tierwohl unterschiedliche Ansprüche von Verbrauchern und Wissenschaftlern. Die Experten mahnten, menschliches Verhalten und Bedürfnisse nicht auf die Tiere zu übertragen.
Lebensmittelketten seien die Schnittstelle zwischen Landwirt und Verbraucher, hier werde über das Tierwohl entschieden. Zu viele Tierwohllabel verunsicherten, einfache und praktikable Lösungen seien gefragt.
Als ein gutes Beispiel stellte sich das 2008 in den USA gegründete Label der Organisation Global Animal Partnership vor. Mit diesem 5-Punkte-Label scheint es gelungen, unterschiedliche Wünsche und Erwartungen an ein Tierwohllabel erfolgreich zu bündeln (www.globalanimalpartnership.org).
Der Tagungsband sowie Fotos und weitere Informationen sind erhältlich unter www.farmanimalwellbeing.eu.