Zoetis konnte im Jahr 2015 Lieferqualität und Kundenservice stark steigern
(10.02.2016) Interview mit Jürgen Faschingleitner, dem Verkaufsleiter und Prokuristen der Zoetis Österreich GmbH
VET-MAGAZIN: 2015 war für Zoetis Österreich ein ereignisreiches Jahr?
Jürgen Faschingleitner: Gleich zu Jahresbeginn haben wir unsere Zusammenarbeit mit Richter Pharma gestartet, seit 1. Februar 2015 werden unsere Produkte exklusiv über die Richter Pharma AG ausgeliefert. Die Umstellung des Vertriebs gelang reibungslos, es gab nur minimale Umstellungsschwierigkeiten und wir konnten die Lieferqualität und Kundenzufriedenheit stark steigern.
Richter Pharma unterhält ein großes Lager für unsere Kunden und puffert so manche produktionsbedingte Lieferzeiten ab. Die Bestellungen und Preisvereinbarungen erfolgen weiterhin über unseren Außendienst, aber auch über eLord und über das Customer Service von Richter kann ein Auftrag platziert werden, was unseren Kunden eine einfache Abwicklung und schnelle Lieferung garantiert.
VET-MAGAZIN: Damit verändert sich die Rolle der Außendienstmannschaft?
Jürgen Faschingleitner: Das Warenlager, die Logistik und die Rechnungslegung ist komplett von Richter Pharma übernommen worden. Der Zoetis Außendienst ist dadurch von einer Reihe administrativer Aufgaben entlastet und kann sich noch mehr der Beratung unserer Kunden widmen. Wir nutzen diese Chance und investieren noch mehr in das Fachwissen unserer Mitarbeiter.
Neben dem internen Zoetis-Schulungsprogramm greifen wir auch auf externe Berater zurück. So konnten wir zum Beispiel Dr. Walter Peinhopf als Partner gewinnen, damit unsere Mitarbeiter den Rinderpraktikern noch viel mehr beratend zur Seite stehen können.
Gleichzeitig arbeiten wir natürlich an der weiteren Verbesserung und Optimierung aller unserer Abläufe.
VET-MAGAZIN: Apropos - da gab es doch unter den Kollegen einigen Unmut zur Lieferfähigkeit von Apoquel?
Jürgen Faschingleitner: bei Apoquel wurden wir Opfer unseres eigenen Erfolgs. Wir haben die Nachfrage nach diesem Produkt total unterschätzt - und das gleich um den Faktor 10 und das weltweit. Dazu kam die überragende Akzeptanz von Apoquel. Als sich abzeichnete, wie groß die Nachfrage nach diesem Produkt tatsächlich ist, wurde Apoquel in Österreich kontingentiert und die Markteinführung in manchen europäischen Ländern sogar verschoben.
Mittlerweile ist die Versorgungssicherheit wieder gegeben, es gibt auch keine Kontingentierungen mehr, Apoquel ist für Tierärzte über Richter Pharma und alle Großhändler frei bestellbar.
VET-MAGAZIN: ... und wie ist die Lage bei Trocoxil?
Jürgen Faschingleitner: Durch die starke Ausweitung der Apoquel-Produktion haben wir vorübergehend leider Kapazitäten bei der Trocoxil- und Rimadyl-Produktion verloren. Alle Produkte kommen aus demselben Werk. Nach den Umstellungen rechnen wir jetzt, dass sich die Situation bis Mitte des Jahres wieder normalisieren wird.
VET-MAGAZIN: Da sind wir dann schon beim Ausblick auf das laufende Jahr. Zoetis kommt mit einigen Innovationen auf den Markt?
Jürgen Faschingleitner: Noch im ersten Halbjahr 2016 werden wir ein neuartiges Antiparasitikum für Kleintiere einführen. Apoquel wird natürlich im Fokus stehen und wir werden weiter versuchen, das Vertrauen der Kunden zurück zu gewinnen.
Im Nutztierbereich kommt Bewegung in die Diskussion über den Ausstieg aus der chirurgischen Ferkelkastration. Hier sind wir seit Jahren bemüht, Improvac (ein Impfstoff zur Vermeidung von Ebergeruch und Eberverhalten) als Alternative zur Ferkelkastration zu etablieren.
Danke für das Interview.