Testbericht: Alfa Romeo Tonale Edizione Speciale 1,5 T4 Hybrid DCT

(09.03.2023) Der neue Alfa Romeo Tonale soll die kompakte SUV-Klasse mit sportlichem Esprit aufmischen. Was er sonst noch zu bieten hat, verraten wir in unserem Test.

Mit dem Tonale hat Alfa Romeo jetzt auch einen SUV unterhalb des Stelvio im Programm, er soll dabei das heiß umkämpfte Kompakt-SUV-Segment mit seinem italienischen Charme und sportlichen Esprit bereichern.

Das Design zeigt sich schon einmal sehr eigenständig und verbindet klassische Alfa-Stilelemente mit einem sehr modernen Look. Er wirkt optisch deutlich kompakter, als er es mit seinen über 450 cm Länge ist.

Die Kunden können zudem zwischen einem breit gefächerten Motorenangebot und verschiedenen Ausstattungslinien wählen.

Für unseren Test haben wir den Tonale 1,5 T4 Hybrid mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe mit der Top-Ausstattungslinie Edizione Speciale kombiniert.

Das Sondermodell zum Launch des Tonale ist dabei nur noch als Lagerfahrzeug oder mit Plug-in-Hybrid-Antrieb bestellbar.

Die Ausstattung bietet um 39.000,- Euro schon eine Fülle an Highlights. Unter anderem sind schon adaptive Matrix-LED-Scheinwerfer, eine elektrische Heckklappe, ein adaptiver Tempomat, Rote Brembo-Bremssättel, ein Keyless-System und ein 10,25“-Touchscreen inklusive Navi an Bord.

Für noch mehr Luxus haben bei unserem Testfahrzeug die Ledersitze mit Klimatisierung und elektrischer Verstellung vorne, das Harman Kardon-Soundsystem, ein Panoramaglasdach und die wunderschöne Verde Montreal-Lackierung gesorgt.

Sehr feine Ausstattung

Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 45.111,- Euro, lässt aber auch wirklich keine Wünsche in dieser Klasse unerfüllt.

Im Innenraum zeigt sich der Tonale ebenfalls von einer sehr sportlichen, aber auch überaus modernen Seite.

Auch hier werden klassische Details mit modernen Elementen verbunden. So gibt es zwar die runden Tachoröhren, wie man sie bei Alfa Romeo schon vor 40 Jahren kannte, dahinter ist aber ein Digitaltacho mit klassischem Rundinstrumentendesign verbaut.

Sehr schön ist auch die beleuchtete Dekorleiste im Alu-Look, die hinter dem 10,25“-Touchscreen verläuft. Der Touchscreen selbst kann mit einer sehr einfachen Bedienung und modernen Grafik aufwarten.

Unter den Lüftungsdüsen gibt es auch noch klassische Tasten für die Klimasteuerung, was ebenfalls sehr praktisch ist. Ein großes Fach mit induktiver Lademöglichkeit im unteren Bereich der Mittelkonsole bietet zudem viel Stauraum für ein Smartphone oder sonstigen Kleinkram.

Flankiert wird das Fach vom Drehregler für die „DNA“-Fahrprogrammauswahl, mit der man aus verschiedenen Fahrmodi wählen kann – ebenfalls ein typisches Alfa Romeo-Merkmal, wie etwa der Startknopf im Lenkrad.

Leider hat man aber auch Negatives mit in den neuen Tonale übernommen, wie die überdimensional großen Schaltwippen hinter dem Lenkrad. Mit kleinen Fingern erreicht man dadurch kaum noch den Blinkerhebel, ohne irrtümlich die Schaltwippen zu betätigen, mit großen Fingern hat man dafür schnell abgeschundene Fingerknöchel.

Geräumiger Innenraum

Damit wären wir aber auch schon beim für uns einzigen Manko im Innenraum angelangt, der Rest ist tadellos umgesetzt, inklusive dem Platzangebot.

Selbst im Fond hat man mehr Platz als man vermuten würde, und das Kofferraumvolumen ist mit 500 bis 1.550 Litern auch größer als man es dem sportlichen Outfit des Tonale zutraut.

Skeptisch waren wir vor dem Start des Tests, ob der 130 PS (96 kW) starke 1,5-Liter-4-Zylinder mit Mild-Hybrid-Unterstützung die sportlichen Erwartungen, die der Tonale optisch weckt, auch im Fahrbetrieb erfüllen kann.

Durch die 48-Volt-Mild-Hybrid-Technik stehen zusätzliche 20 PS (15 kW) zur Verfügung. Auch die Schubkraft des Verbrenners, der zwischen 1.500 und 3.000 U/Min 240 Nm liefert, wird vom E-Motor mit 55 Nm Drehmoment unterstützt.

So erlebt man vom Start weg schon einen sehr spritzigen Auftritt, vor allem da das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe sehr gut mit dem Motor harmoniert.

Man merkt aber auch, dass die Elektronik teilweise gefordert ist, um die Schubkraft souverän auf die Vorderachse zu bringen. Vor allem wenn man den DNA-Drehregler Richtung „D“ wie Dynamik dreht.

Sport-Modus bietet viel Fahrspaß

Hier merkt man sofort wie alle Systeme nochmals geschärft werden und die Kraft noch souveräner geliefert wird.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 9,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 195 km/h.

Passend zum sportlichen Auftritt zeigen sich auch Fahrwerk und Federung. Der Tonale ist eindeutig der Sportler in seiner Klasse, was man aber auch mögen muss.

Bodenunebenheiten werden den Passagieren recht ungefiltert übermittelt, und auch vor den von Gemeinden so beliebten Bodenschwellen bremst man seinen Bandscheiben zuliebe deutlich stärker ab als mit manch anderem Fahrzeug.

Dafür liegt der Tonale sehr gut auf der Straße und bietet in jeder Situation viel Fahrspaß. Er ist deutlich agiler als man es vermuten würde und gefällt dennoch mit einer für diese Klasse guten Geräuschdämmung.

Lediglich bei voller Beschleunigung dringt ein leicht kerniger Sound in den Innenraum vor, was allerdings ebenfalls typisch Alfa ist und gut zum Tonale passt.

Verbrauch bleibt im Rahmen

Absoluter Sparmeister ist der Tonale aber auch mit Mild-Hybrid-Antrieb keiner. Die vom Werk angegebenen 5,6 bis 6,2 Liter pro 100 Kilometern sind in der Praxis aber sicher ohne größere Probleme zu erzielen.

Wir sind im Test auf einen Durchschnittsverbrauch von 6,8 Liter pro 100 Kilometern gekommen, das Testfahrzeuge hatte aber auch noch nicht einmal 1.000 Kilometer am Tacho, wodurch der Verbrauch automatisch noch etwas höher ist.

Eine sehr gute Sicherheitsausstattung rundet die positiven Eindrücke weiter ab. Der adaptive Tempomat hält auch die Fahrspur und geht so schon den nächsten Schritt Richtung autonomes Fahren.

Manche Systeme, wie etwa die Auffahrwarnung, sind aber etwas zu scharf eingestellt und schrillen schon los, wenn noch gar keine Gefahr im Verzug ist. Dies ist aber ohnedies ein gängiges Problem bei allen neuen Fahrzeugen.

In unserem Test hat sich der Alfa Romeo Tonale auf jeden Fall mit seinem sportlichen Outfit und seiner luxuriösen Ausstattung bewährt und viel Freude bereitet. Zudem ist er agiler als man vermuten würde, der 130 PS-Mild-Hybrid reicht völlig aus.

Was uns gefällt:

das Design, die Ausstattung, das Cockpit, die Schaltung, viele pfiffige Details, die Straßenlage, die Agilität

Was uns nicht gefällt:

die zu großen Schaltwippen hinter dem Lenkrad, die etwas zu straffe Federung

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-

Tipp: Mehr Alfa Romeo News und Tests sowie die Alfa Romeo Händler in Österreich finden Sie hier.

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