Audi A6 Hybrid Testbericht

(22.11.2012) Mit dem A6 Hybrid bietet auch Audi in der Oberklasse ein Hybrid-Modell an. Unser Test zeigt, ob sich die neue Technologie im Vergleich zum Diesel rentiert.

Durch das Bestreben nach immer mehr Effizienz bieten jetzt schon sehr viele Hersteller Hybrid-Fahrzeuge an. Spät aber doch gibt es auch bei den deutschen Premium-Herstellern nun Hybrid-Modelle in der Oberklasse.

Einer der Vertreter dieser Gattung ist der Audi A6 Hybrid. Interessant ist die Antriebstechnologie vor allem für den US-Markt, wo weite Strecken mit niedriger Geschwindigkeit zurück gelegt werden, was die besten Voraussetzungen für die Effizienz des Antriebs sind.

In Europa tun sich die Hybrid-Fahrzeuge in der Oberklasse noch recht schwer, hier sind die feinen Dieselmotoren die große Konkurrenz. Bereits vor einiger Zeit hat sich der Audi A6 3,0 TDI quattro in unserem Test bestens bewährt (siehe: Audi A6 3,0 TDI 245 PS quattro Testbericht), jetzt prüfen wir, was der A6 Hybrid kann.

Preislich startet der Audi A6 Hybrid bei 61.900 Euro und liegt damit um 4.400 Euro über dem Preis des Diesel, der dann sogar schon über Allradantrieb verfügt. Unser Testfahrzeug verwöhnte uns dann noch mit einer Menge Luxus-Extras, wie z.B. klimatisierten Komfortledersitzen, dem Komfortpaket, dem Audi side assist und active lane assist, den fabelhaften LED-Scheinwerfern, Komfortschlüssel, 20"-Leichtmetallfelgen, Multifunktions-Sportlederlenkrad und einer Rückfahrkamera. Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 88.329,61 Euro.

Der Innenraum präsentiert sich dann auch sehr gediegen und in der gewohnt perfekten Verarbeitungsqualität. Gleich auf den ersten Blick erkennt man aber, dass man in einem A6 Hybrid Platz genommen hat. Statt dem Drehzahlmesser ist eine Leistungsanzeige zu sehen, die den Fahrer darüber informiert, ob die Batterien gerade geladen werden bzw. wie viel Leistung gerade abgerufen wird. Im großen Display zwischen Tacho und Leistungsanzeige wird der Energiefluss auch anhand einer Grafik des A6 Hybrid nochmals genau dargestellt. So ist der Fahrer immer bestens informiert, welcher Antrieb gerade in Verwendung ist. Zusätzlich findet sich am linken Rand des Tachos eine Batteriestandsanzeige, die zeigt, wie viel Energie noch in den Batterien vorhanden ist.

Das Platzangebot ist für die Passagiere gleich gut wie im Diesel, lediglich das Kofferraumvolumen hat durch die Unterbringung der Batterien über der Hinterachse an Volumen eingebüßt. Statt 530 Liter muss man sich im A6 Hybrid mit 375 Liter Stauraum begnügen, ein nicht gerade berauschender Wert für ein Oberklassefahrzeug.

Unter der Haube des A6 Hybrid werkt der bewährte 2,0 TFSI 4-Zylinder-Motor mit einer Leistung von 211 PS (155 kW), der von einem 55 PS (40 kW) starken Elektromotor unterstützt wird. Die Systemleistung liegt bei 245 PS (180 kW), das maximale Drehmoment bei 480 Nm.

Gleich nach dem Start geht es mal rein elektrisch los, erst bei einem etwas festeren Tritt aufs Gaspedal wird auch der Benzinmotor hinzu geschaltet. Ruft man die volle Leistung ab, arbeiten Benzin- und Elektromotor gemeinsam. Der Sprint von 0 auf 100 km/h wird dann in 7,5 Sekunden erledigt, und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 240 km/h.

Besonders effizient ist man auf Landstraßen unterwegs, wo der Benzinmotor sehr oft Pause hat. Im Teillastbereich arbeitet der A6 Hybrid oft nur im Elektro-Modus, wodurch nicht nur ein völlig geräuschfreies Fahren ermöglicht wird, sondern auch ein sehr sparsames. Aber selbst wenn sich der Benzinmotor dazu schaltet, erfolgt dies für die Passagiere fast unmerkbar. Lediglich beim Abruf der vollen Leistung merkt man, dass man nur einen 4-Zylinder-Motor unter der Haube hat.

Mit der EV-Taste in der Mittelkonsole kann man auch bis zu drei Kilometer rein elektrisch unterwegs sein. Es ist sogar eine Geschwindigkeit bis zu 100 km/h mit rein elektrischem Antrieb möglich, dies verkürzt dann aber die Reichweite.

Im Sport-Modus lässt sich der A6 Hybrid dann sehr dynamisch bewegen, hier hat das Mehrgewicht der Batterien einen positiven Effekt und verhilft dem A6 zu einer satten Straßenlage, die in Kombination mit dem besseren Ansprechverhalten und der direkteren Lenkung des Sport-Modus viel Fahrspaß vermittelt. Geschaltet wird über eine 8-Gang-Tiptronic, die blitzschnell und unmerkbar die Gänge wechselt. Wer möchte, kann die Gänge auch selbst sortieren.

Der Audi A6 Hybrid schafft sehr gut den Spagat zwischen Sparsamkeit und Sportlichkeit, dies spiegelt sich dann aber auch beim Verbrauch wider. Die vom Werk angegebenen 6,2 Liter Durchschnittsverbrauch erweisen sich in der Praxis aber als unerreichbar. Wer mit dem A6 Hybrid viel gleitet und vor allem in der Stadt und auf der Landstraße unterwegs ist, kann auf einen Verbrauch von rund 7,9 Liter kommen. Bei normaler Fahrweise und unter Verwendung von Autobahnen sowie dem gelegentlichen Abruf der Gesamtleistung sollte man aber mit rund 9,5 Liter pro 100 Kilometer rechnen.

Der Audi A6 Hybrid ist auf jeden Fall ein feines Auto, welches sich vor allem durch sein sehr angenehmes Fahrverhalten und den leisen Fahrbetrieb auszeichnet. Bei der Effizienz kann er dem Diesel allerdings nicht das Wasser reichen, ebenso ist das Kofferraumvolumen sehr eingeschränkt.

Trotzdem ist der A6 Hybrid eine interessante Alternative für jene, die keinen Diesel wollen und viel auf Landstraßen und in der Stadt unterwegs sind. Seinen hervorragenden Komfort und die gute Verarbeitung teilt sich der A6 Hybrid mit seinen Brüdern.

Was uns gefällt:

Wie unmerkbar sich der Benzinmotor hinzu schaltet, die Ausstattung und Verarbeitung, die Fahrdynamik, dass kurze Strecken rein elektrisch absolviert werden können

Was uns nicht gefällt:

der kleine Kofferraum, er verbraucht eindeutig mehr als der Diesel

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 3
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-

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