Testbericht: Audi RS e-tron GT

(11.10.2021) Der neue Audi RS e-tron GT ist der elektrische Spaßmacher im Audi-Modellprogramm. Wir haben das Topmodell mit 598 PS zum Test begrüßt.

Audi hat jetzt mit dem e-tron GT eine elektrische Sportlimousine im Programm, die sich die Basis mit dem Porsche Taycan teilt.

Das Design des Audi hebt sich dabei von seinem Bruder deutlich ab. Vor allem das bullige Heck verleiht dem e-tron GT einen noch sportlicheren Touch. Neben dem Design soll aber natürlich der Fahrspaß im Vordergrund stehen.

Für unseren Test haben wir das Topmodell der Baureihe, den RS e-tron GT, gewählt. Im Vergleich zum e-tron GT kann der RS mit noch mehr Leistung und einer noch sportlicheren Optik und Abstimmung aufwarten.

Natürlich kommt er da auch preislich in Regionen, die wohl nur noch für die Wenigsten erschwinglich sind. Im Serientrimm sind 140.400,- Euro für den sportlichen Stromer fällig.

Die gute Basisausstattung mit digitalem Cockpit, Klimaautomatik und den Basis-Assistenzsystemen kann aber natürlich noch ordentlich aufgewertet werden.

Unser Testwagen hatte so gut wie alles an Bord was fein und auch teuer ist. Unter anderem wurden wir noch mit der Allradlenkung, dem Assistenzpaket plus, dem Carbondach, Carbon-Zierelementen, einem Head-up-Display, klimatisierten Ledersitzen mit Massagefunktion vorne, Matrix LED-Scheinwerfern mit Laserlicht und einem Nachtsichtassistent verwöhnt, um nur die wichtigsten Optionen zu nennen.

Inklusive aller Extras hatte unser Testfahrzeug einen Gesamtwert von 185.391,80 Euro. Im Preis enthalten ist auch die Garantie, dass alle Blicke anderer Verkehrsteilnehmer auf den e-tron GT gerichtet werden.

Sehr auffälliges Design

Würde man mit einem pinken Einhorn durch die Fußgängerzone gehen, wären die Blicke der Passanten auch nicht mehr auf einen gerichtet, als es beim RS e-tron GT der Fall ist. Wer unauffällig unterwegs sein möchte, der sollte um dieses Auto einen großen Bogen machen.

Während das Exterieur extrem auffällig ist, wirkt der Innenraum sehr nüchtern, aber überaus modern. Das Cockpit kann mit viel Carbon, Leder und Klavierlack-Dekor aufwarten. Die scharfen Kanten verleihen ihm einen futuristischen Touch.

Ein fein ablesbarer Digitaltacho und ein großer Touchscreen liefern alle Informationen und Einstellungsmöglichkeiten, die man benötigt. Zum Glück gibt es aber auch noch vom Touchscreen getrennt steuerbare Elemente, wie etwa die Klimasteuerung oder die Fahrmodi-Wahl, die noch ganz klassisch per Tastendruck erfolgen.

Sehr überzeugend sind die RS-Sportsitze, die für Fahrer und Beifahrer auch eine Klimatisierung und Massagefunktion bereithalten. So kann man auch weite Strecke oder die Wartezeit an der Ladesäule sehr bequem erleben.

Für ein 5-Meter-Auto ist der Fahrgastraum aber recht eng geschnitten, vor allem im Fond fehlt es bei größeren Passagieren an Kopffreiheit. Auch das Kofferraumvolumen ist mit 350 Litern Fassungsvermögen nicht gerade großzügig dimensioniert, dafür steht auch unter der Fronthaube noch ein geräumiges Fach für Kleinkram zur Verfügung.

Vermutlich sind die Käufer des RS e-tron GT aber ohnedies mehr an den Fahrleistungen als am Platzangebot interessiert.

Atemberaubende Fahrleistungen

Und hier kann der RS e-tron GT mit atemberaubenden Eckdaten aufwarten, die sich in der Praxis nochmals deutlich dramatischer anfühlen.

Die elektrische Sportlimousine verfügt über je einen Elektromotor an der Vorder- und Hinterachse. Beide Motoren liefern gemeinsam eine Leistung von 598 PS (440 kW). Durch eine Boost-Funktion stehen kurzfristig sogar 646 PS (475 kW) zur Verfügung.

Das maximale Drehmoment liegt bei beeindruckenden 830 Nm. Damit erreicht man sensationelle Beschleunigungswerte. Vor allem im Sport-Modus werden die Systeme auf absoluten Fahrspaß gepolt.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 3,3 Sekunden, Tempo 200 km/h erreicht man nach 10,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h.

Ruft man aus dem Stand heraus die volle Leistung ab, merkt man aber sehr deutlich, wie sämtliche elektronischen Helfer alle Hände voll zu tun haben, um den Wagen auf der Straße zu halten. Das Lenkrad sollte man hier sehr fest in der Hand haben, damit das Fahrzeug kein Eigenleben entwickelt.

Durch ein intelligentes Thermomanagement bleibt die Performance aber auch bei mehrfach hintereinander absolvierten Sprints noch auf einem sehr hohen Niveau.

Sehr gute Straßenlage

Beeindruckend ist, wie leise man im RS e-tron GT davon sprintet. Nur ein leises Surren begleitet den Anpressdruck in die Sitze, so in etwa würde es sich wohl auch anfühlen, wenn man mit einem Raumschiff unterwegs ist.

Durch den tiefen Schwerpunkt liegt der Spaßmacher natürlich gut auf der Straße, bleibt aber dennoch komfortabel genug für die Langstrecke.

Die Batterie hat eine Brutto-Kapazität von 93,4 kWh, Netto bleiben noch 83,7 kWh übrig. Audi gibt eine Reichweite von 433 bis 472 Kilometern nach WLTP-Norm an. Nur wer den RS e-tron GT zumindest ab und zu mal so bewegt, wie man es bei einem solchen Auto auch möchte, der sollte mit realistischen 360 bis 380 Kilometern rechnen.

Im Schnitt haben wir zwischen 22 und 23 kWh pro 100 Kilometer verbraucht, was für ein Fahrzeug dieser Leistungsklasse ein sehr guter Wert ist. Wir hatten schon kleinere und deutlich schwächere Elektroautos mit höherem Verbrauch in unserem Testfuhrpark begrüßt.

So gesehen eignet sich der RS e-tron GT also durchaus auch für weitere Etappen und bietet nicht nur ein sehr kurzzeitiges Vergnügen. Zudem kann man das Fahrzeug mit einer Ladeleistung von bis zu 270 kW aufladen, womit man in relativer kurzer Zeit wieder viel Reichweite erlangen kann – wenn man eine passende Ladesäule findet.

Am meisten Spaß macht das Fahrzeug natürlich auf kurvigen Straßen, wo man die Leistung immer wieder abrufen kann. Dank der Allradlenkung ist es auch deutlich weniger, als man es von einem 5-Meter-Fahrzeug erwarten würde.

Durch die hohe Leistung merkt man auch die rund 2,5 Tonnen Fahrzeuggewicht kaum, alle Sprints werden mit der Leichtigkeit einer Feder absolviert.

Mit dem RS e-tron GT hat Audi auf jeden Fall ein sehr spannendes Elektroauto im Sortiment. Natürlich werden wir mit solchen Autos nicht die Welt retten, aber der RS e-tron GT bietet mehr Fahrspaß als die meisten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und sorgt so auch für ein grünes Gewissen bei den Besitzern, ohne dass man auf atemberaubende Fahrleistungen verzichten müsste.

Was uns gefällt:

Das Design, die Extravaganz innen und außen, der Antrieb, der Fahrspaß, die Reichweite

Was uns nicht gefällt:

Das Platzangebot im Fond, die Rundumsicht

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3-
Kofferraum: 4
Ablagen: 3
Übersichtlichkeit: 4

Tipp: Mehr Audi News und Tests sowie die Audi Händler in Österreich finden Sie hier.

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