BMW 218i Gran Tourer im Test

(22.11.2018) Wir haben den frisch gelifteten BMW 218i Gran Tourer zum Test begrüßt und uns angesehen, für welche Kunden der kompakte Van ideal geeignet ist.

Auch wenn viele BMW-Fans bei der Markteinführung des BMW 2er Active Tourer und Gran Tourer nicht an den Erfolg des kompakten Vans geglaubt haben, so hat er schnell zahlreiche neue Kunden gewonnen. Bislang sind über 380.000 Fahrzeuge verkauft worden, und mit dem Facelift möchte BMW den Erfolg jetzt weiter fortsetzen.

Zu erkennen ist der frisch geliftete Van vor allem an der neu gestalteten Frontpartie mit neuem Leuchtenlayout. Die Front wirkt nun deutlich dynamischer und steht dem 2er Gran Tourer sehr gut. Im Vergleich zum Active Tourer wirkt der Gran Tourer aber noch immer etwas lang gestreckt und im Heck-Bereich etwas plump, was auch in Kombination mit dem M Sport Paket nicht ganz zu kaschieren ist.

Für unseren Test haben wir den neuen 218i Gran Tourer mit M Sport Optik gewählt und mit dem neuen 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. Nachdem man bei der Leistung eher Richtung Basis orientiert ist, bleibt noch viel Platz für zahlreiche Optionen, um dem Van mehr Luxus zu spendieren. Im Listenpreis von 34.661 Euro ist eine solide Grundausstattung inklusive Klimaanlage, Audiosystem und 16"-Leichtmetallfelgen enthalten, so richtig komplett wird der 2er Gran Tourer aber erst mit einer Fülle an Zusatzausstattungen.

Unser Testfahrzeug hat neben dem M Sport Paket noch adaptive LED-Scheinwerfer, den Driving Assistant Plus, das Österreich-Paket, das Business-Paket, eine Lederausstattung, die Estoril Blau Metallic-Lackierung, das Komfort-Paket, das Audio-Paket, eine Lenkradheizung, einen größeren Tank, das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, ein Panorama-Glasdach, eine Sonnenschutzverglasung, ISOFIX vorne, eine zusätzliche 12V-Steckdose, ein CD-Laufwerk und ein Harman Kardon HiFi Lautsprechersystem bekommen. Der Listenpreis liegt damit bei nicht mehr ganz so familienfreundlichen 54.826 Euro und unterstreicht den Premium-Anspruch sehr deutlich.

Der Innenraum wirkt dafür auch wirklich hochwertig und dank dem M Sport Paket auch sehr sportlich. Wer einmal in einem BMW unterwegs gewesen ist, wird sich auch im 2er Gran Tourer auf Anhieb zurecht finden. Ein Highlight ist dabei das hoch stehende Infodisplay in der Mittelkonsole, das sowohl über den i-Drive-Controller als auch via Touch-Funktion gesteuert werden kann. Die Darstellung ist wirklich grandios, und man kann auch vieles individuell konfigurieren. Um alle Funktionen zu finden und zu individualisieren, ist aber ein Blick in die Betriebanleitung unerlässlich.

Wie es sich für einen Van gehört, ist das Platzangebot im Gran Tourer sehr gut. Keine volle Begeisterung haben aber die Sportsitze ausgelöst. Für große Personen, die gerne eher hart sitzen, sind sie zwar wunderbar, für klein Gewachsene ist die Schenkelauflage aber selbst ganz eingefahren noch zu groß. Wer hingegen etwas stärker ist, wird mit der Sitzbreite nicht glücklich werden. Keinen Grund zur Klage gibt es beim Platzangebot im Fond und im Kofferraum. Immerhin können 645 bis 1.905 Liter mit dem 2er Gran Tourer transportiert werden.

Ob bei so viel Ladetalent der 1,5 Liter-3-Zylinder-Benzinmotor mit 136 PS (100 kW) Leistung wirklich ausreicht, um die berühmte Freude am Fahren zu erleben, werden wir noch verraten. Das Downsizing hat nämlich auch vor BMW nicht Halt gemacht. Immerhin liefert der Motor zwischen 1.480 und 4.200 U/Min ein maximales Drehmoment von 220 Nm.

Gleich nach dem Start hat sich unser Testfahrzeug damit auch wunderbar angefühlt. Vor allem von unten heraus sprintet der 3-Zylinder mit so viel Elan davon, dass man meinen würde, in einem deutlich stärkeren Fahrzeug zu sitzen. Hervorragend zum Charakter passt auch das neue 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das mit blitzschnellen und sehr souveränen Schaltvorgängen begeistern kann. Der Fahrer kann zwischen verschiedenen Fahrmodi wählen, die ganz unterschiedliche Charakteristika bieten.

Für sparsamstes Vorankommen ist der Eco-Modus gedacht, in dem man aber spürbare Leistungseinbußen hinnehmen muss. Im Comfort-Modus sind alle Systeme auf ein möglichst komfortables Fahren getrimmt, während man im Sport-Modus die letzten Reserven aus dem Triebwerk kitzelt. Der Van macht im Sport-Modus deutlich mehr Fahrspaß, als man es einem 136 PS 3-Zylinder-Benziner zutrauen würde. In 9,8 Sekunden erledigt er den Sprint von 0 auf 100 km/h und ist bis zu 205 km/h schnell. An seine Grenzen kommt der Motor, wenn es darum geht, bei Steigungen nochmals zu beschleunigen. Hier wirkt das Triebwerk dann etwas zäh und leicht überfordert.

Wer sich für das M Sport Paket entscheidet, bekommt auch das Sportfahrwerk geliefert, das den Wagen doch recht hart macht. Wer nicht auf absolute Sportlichkeit und die Mitteilung jeder Bodenunebenheiten steht, sollte auf das M Sport Paket lieber verzichten. Wir finden, zum Charakter des Vans würde mehr Komfort besser passen, was aber natürlich auch Geschmacksache bleibt. Sportlich orientierte Familien, die sich aus Platzgründen für etwas Größeres als einen Sportwagen entscheiden müssen, werden die Abstimmung vermutlich lieben.

Objektiv betrachten lässt sich wieder der Verbrauch, der in unserem Test von den vom Werk versprochenen 6,0 Litern doch deutlich abgewichen ist. Mit durchschnittlich 7,3 Liter war unser Testfahrzeug nicht ganz so sparsam wie erhofft. Wer im Eco-Modus unterwegs ist, wird aber sicher noch ein paar Zehntelliter einsparen können. Beim Thema Sicherheit gibt es wieder keinen Grund zur Klage, der 218i Gran Tourer hatte alles an Bord, was man sich in dieser Klasse wünschen kann.

Mit dem Facelift ist der BMW 2er Gran Tourer noch weiter im Detail verbessert worden und im kompakten Van-Segment sicher eine interessante Alternative für alle, die genug Geld haben und es etwas sportlicher mögen. Sein großzügiges Platzangebot und die gute Verarbeitung sprechen für den Premium-Van, zudem zeigt sich der 3-Zylinder-Benziner deutlich agiler als man glauben sollte.

Was uns gefällt:

das Platzangebot, die Ausstattung, die Straßenlage, der Fahrspaß, das Doppelkupplungsgetriebe

Was uns nicht gefällt:

die etwas zu harten Sportsitze und die für unseren Geschmack zu harte Federung

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-

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