BMW X4 M40i im Test

(03.03.2022) BMW hat seit Ende letzten Jahres das Sports Activity Coupe X4 neu aufgelegt. Wir haben für Sie die umfangreiche Auffrischung genauer unter die Lupe genommen.

Auf den ersten Blick sticht die Neugestaltung der Frontpartie ins Auge, die nun jener des X3 gleicht. Sie erscheint noch wuchtiger durch die neue BMW Mesh-Niere aus Aluminium, das Erkennungsmerkmal des SAC. Auch seine Heckpartie mit den LED-Leuchten wurde neu adaptiert und verleiht dem Bayern einen bulligen Auftritt, wobei in unserem Fall die 245er-Winterreifen verhältnismäßig schmal wirken. Da darf es im Sommer unserer Ansicht nach schon etwas mehr sein.

Wir haben den X4 M40i zum Test geladen, der mit der M Sport Edition-Ausstattung zu uns kommt. Preislich starten wir bei 86.647 Euro brutto. Die M Sport Edition erkennt man von außen durch rote M Sportbremsen, M Carbon Spiegelkappen und einen kleinen aber feinen M Carbon Heckspoiler. Da der X4 ein Sports Activity Coupe ist, gibt es keinen Heckscheibenwischer.

Mit seiner mattschwarzen Lackierung sieht unser X4 noch eine Spur böser aus. Diese ist aber wirklich nur etwas für Pfleger, denn gerade diese Art von Lackierung ist sehr anfällig, da das normale Polieren hier nicht weiterhilft.

Vor allem mit seiner Gesamtlänge von 4,75 m und seiner langen Motorhaube sticht unser Testfahrzeug in der Reihe der parkenden Fahrzeuge am Straßenrand heraus. Die bauartbedingte mangelnde Übersichtlichkeit im Innenraum gleichen die bayrischen Ingenieure mit Kameras und Parkassistent aus.

Einen sehr ansprechenden Kontrast zum schwarzen Outfit und dem M Hochglanz Shadow Line Interieurdesign mit den Carbon-Applikationen stellt die cognacfarbene Lederausstattung mit schwarzen Nähten dar. Aus der Optionsliste passend zur M Sport Edition-Ausstattung kommen die M Sportsitze dazu.

Diese sind nicht nur elektrisch verstell- und beheizbar, sondern bieten auch einen sehr guten Seitenhalt und ermöglichen dadurch ein flottes Kurvenräubern mit dem X4. Ein kleines stylisches Highlight sind die in der M Sport Edition enthaltenen M Sicherheitsgurte.

Schön gestalteter Innenraum

Der Sitzkomfort im Fond ist für den Alltag sehr gut. Entscheidet man sich für die sportlichere Fahrweise, so könnte die hintere Sitzbank ein wenig konturierter ausfallen. Nichtsdestotrotz genießen Mitfahrer in der zweiten Reihe den Reisekomfort auch auf Langstrecken.

Puncto Ablagen und Stauraum zeigt sich der X4 recht passabel aufgestellt. Das große Fach in der Mittelkonsole kann mit einer Blende verdeckt werden. Lediglich das Handschuhfach könnte ein wenig größer ausfallen, wobei dieses das optionale Ambient Air Paket beinhaltet, welches den Innenraum je nach Wunsch über die Ausströmer beduftet.

Der Kofferraum bietet trotz Coupe-Bauweise genügend Platz mit einem Fassungsvermögen von 525 Litern. Klappt man die Sitzbank um, so kann man das Volumen auf 1.430 Liter erweitern.

Motorisch leistet der Sechs-Zylinderbenziner 360 PS bei einem Hubraum von 2.998 Kubik. Wie auch bei den Dieselmotorisierungen wurde unser X4 mit der Mild-Hybrid-Technologie ausgestattet, die dem Coupé einen Boost von 11 PS verschafft.

In Anbetracht der Gesamtleistung mischt sich der 48-Volt-Startergenerator nicht wirklich merkbar in die Performance des M40i ein, jedoch soll er zur Reduktion des Verbrauchs und zur Erhöhung des Fahrkomforts beitragen. Bei der Neuauflage des X4 ist das 8-Gang Steptronic Sportgetriebe wie auch der Xdrive Allradantrieb serienmäßig.

Selbst wenn der X4 von außen durch seinen bulligen Auftritt behäbig erscheint, ist er für die Rennstrecke voll gerüstet. Er verfügt sowohl über eine Launch Control als auch über eine Sportabstimmung im Fahrerlebnisschalter (adaptives M Fahrwerk als Option) mit den dafür notwendigen Anzeigen wie zum Beispiel G-Kräfte im Multifunktionsdisplay. Wer möchte, kann per Paddels hinter dem Lenkrad in die Schaltprozesse eingreifen.

Viel Fahrspaß in jeder Lage

Bei den Leistungsdaten sprechen die Werte des Bayern für sich. Trotz eines Eigengewichts von knapp zwei Tonnen spurtet er von 0 auf 100 km/h in 4,9 Sekunden. Sein maximales Drehmoment von 500 Nm hat er in einem Drehzahlbereich von 1.900 bis 5.000 Umdrehungen, also gefühlt immer. Selbst seine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h sind weit mehr als Österreichs Straßen erlauben.

Unser SAC kann aber nicht nur auf der Rennstrecke brillieren, er überzeugt uns auch durch seine Langstreckentauglichkeit. Komfortables Reisen macht mit ihm genauso viel Spaß wie das zügige Erklimmen von Bergstraßen. Einfach den Fahrerlebnisschalter auf Comfort gestellt, und schon gleitet man buchstäblich sanft wie auf Schienen mit ihm dahin. Motor- und Windgeräusche werden gut gedämmt, sodass man sich völlig auf den Sound aus dem Harman Kardon Soundsystem konzentrieren kann. Mitreisende genießen wiederum den Blick aus dem Panoramaglasdach.

Ebenfalls erwähnenswert ist der Fernlichtassistent, der die gesamte Fahrbahn komplett ausleuchtet und nur vorausfahrende oder entgegenkommende Fahrzeuge „ausschneidet“. Mit einer Reichweite von mehr als 600 m hat man das Gefühl, bei Tageslicht unterwegs zu sein. Hier sind die 840 Euro Aufpreis für das BMW Laserlicht jeden Cent wert.

Selbstverständlich wurde unser BMW mit umfassenden Assistenzpaketen wie zum Beispiel dem Parking Assistant Plus (inkl. 360° Kamerabild) und dem Driving Assistant ausgestattet. Letzterer ist der Sammelbegriff für sämtliche kamerabasierende Helferlein wie z. B. Kollisionswarner mit City-Notbremsfunktion, Spurverlassens- und Spurwechselwarner sowie Verkehrszeichenassistent.

Der Tempomat ist an den Verkehrszeichenassistent gekoppelt und bremst das Fahrzeug automatisch auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit herab. Ein rein adaptiver Tempomat, wo die Distanz zum vorausfahrenden Fahrzeug eingestellt wird, ist in unserem Fahrzeug leider nicht dabei.

In Anbetracht der gebotenen Leistung und dem damit verbundenen Fahrspaß überrascht uns der Verbrauch laut Bordcomputer. Dieser zeigte während unserer Testzeit einen Durchschnittsverbrauch von neun Litern und liegt damit genau in der Werksangabe.

Weit weg vom Einstiegspreis hingegen liegt der Gesamtwert unseres Testfahrzeugs mit 114.463 Euro, der damit das Premiumsegment unterstreicht und die entsprechend vermögende Käuferklientel anspricht. Dafür wird viel Auto mit enormer Leistung und toller Ausstattung geboten. Fahren muss man den X4 jedoch allerdings noch selbst. Wir fragen uns aber, wie lange noch?

Was uns gefällt:

der Auftritt, die Performance, die Vielseitigkeit

Was uns nicht gefällt:

der Preis, adaptiver Tempomat bei diesem Preis nicht inklusive

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 3 ohne Assistenten

Tipp: Mehr BMW News und Tests sowie die BMW Händler in Österreich finden Sie hier.

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