Chevrolet Spark Testbericht

(11.04.2011) Mit dem Spark hat Chevrolet einen spritzigen Kleinwagen im Angebot. Wir haben das Topmodell der Reihe getestet.

Der Chevrolet Spark ist seit 2010 am Markt und der Nachfolger des Matiz. Im Vergleich zum Vorgänger wurde er der neuen Designlinie angepasst und trägt stolz die neue Chevrolet-Frontpartie mit dem markanten, zweiteiligen Kühlergrill. Von vorne wirkt der Spark sehr bullig, wird aber nach hinten hin zierlicher. Diese Mischung macht aus dem kleinsten Chevrolet-Modell einen knuddeligen Kleinwagen, der sich mit seinem frischen Design wohltuend von der Masse abhebt.

Während andere Kleinwagen mit nüchterner Funktionalität Käufer gewinnen möchten, schleicht sich der Spark mit flippigen Details und Extravaganz in die Herzen der Kunden. Nachdem es auch in dieser Klasse mittlerweile durchaus etwas luxuriöser zugehen darf, haben wir uns für unseren Test das Topmodell, den Spark 1,2 LT, geschnappt.

Hier sind um 12.590 Euro schon eine Klimaautomatik, 15"-Leichtmetallfelgen, eine Einparkhilfe hinten, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Servolenkung, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Nebelscheinwerfer, eine Dachreling in Chromoptik, ein CD-Radio mit MP3-Abspielfunktion inkl. Lenkradfernbedienung und 6 Lautsprechern sowie ein umfangreiches Sicherheitspaket mit ESP, ABS und sechs Airbags mit an Bord.

Den Innenraum frischen zusätzlich noch farbige Applikationen am Armaturenbrett und den Türverkleidungen sowie eine Mittelkonsole im "Carbon-Look" auf. Als einziges Extra steht dann noch um 390 Euro eine Metallic-Lackierung zur Verfügung. Unser Testwagen hatte zusätzlich noch die farbenfrohe "WTCC-Edition"-Lackierung, die auf Chevrolets Meistertitel in der WTCC im Jahr 2010 hinweist und den kleinen Sportwagen schon optisch zum kleinen Racer macht.

Das flippige Außendesign dann auch im Innenraum fortgeführt. Die Armatureneinheit verfügt über einen Tachometer mit Analogzeiger und eine daneben angebrachte, digitale Einheit mit Drehzahlmesser und Bordcomputer, was sehr an die Armaturen bei einem Motorrad erinnert. Die Mittelkonsole wirkt im Carbon-Look sehr sportlich, alle Tasten und Schalter sind dabei gut angebracht, und mit der türkisen Instrumenten- und Schalterbeleuchtung ist der Spark auch in der Nacht sehr stylish unterwegs.

Während die Materialien an der Armaturenlandschaft noch sehr hochwertig wirken und auch die farblich an die Außenfarbe abgestimmten Designelemente im Armaturenbrett und den Türen optisch einiges her machen, ist die Armlehne an den Türen leider optisch nicht mehr ganz so hochwertig und durchdacht gestaltet. Die Griffmulde ist nämlich viel zu groß und hart ausgeführt, so dass man mit dem Ellenbogen immer in den Spalt rutscht und keine richtige Auflage findet. Auch das nur in der Höhe, jedoch nicht in der Länge verschiebbare Lenkrad ist ein Manko für groß gewachsene Fahrer. Das ist sehr schade, denn der restliche Eindruck kann durchaus überzeugen, alleine die unzähligen Ablagen sind ein Hit.

Das Platzangebot bei dem nur 364 cm langen Spark ist für diese Fahrzeuggröße auch sehr gut, selbst in der zweiten Reihe zwickt es weder bei der Kopf- noch Kniefreiheit. Lediglich die Schenkelauflage ist für groß Gewachsene etwas zu kurz geraten, sonst sind auch die Sitze sehr bequem. Beim Kofferraumvolumen ist man mit 170 Liter allerdings in der Lademöglichkeit recht eingeschränkt, durch Umklappen der hinteren Sitze lässt sich das Volumen aber noch auf 568 Liter steigern.

Voll auftrumpfen kann der Spark dann wieder, wenn es um die Wendigkeit geht. In der City fühlt sich der kleine Chevrolet so richtig wohl und lässt sich freudig und wieselflink durch den Großstadtdschungel manövrieren. Dank der kompakten Abmessungen ist die Chance auf einen Parkplatz immer sehr gut, und dank der Einparkhilfe hinten umgeht man auch die durch die aufsteigende Fensterlinie eingeschränkte Rundumsicht.

Mit dem 1,2 Liter Motor mit 81 PS (60 kW) ist man zudem ausreichend motorisiert. In 12,1 Sekunden erreicht man vom Stand weg die 100 km/h-Grenze, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 164 km/h. Das maximale Drehmoment liegt bei 111 Nm und steht bei 4.800 U/Min bereit. Was sich am Bildschirm nüchtern liest, fühlt sich im realen Leben dann spritzig und flott an. Zumindest im Stadtbetrieb kann der Spark mühelos mithalten und so manch anderen hinter sich lassen. Weniger gut gefällt dem Spark ein Ausflug auf die Autobahn mit Steigungen, hier ist fleißiges Schalten angesagt, um den Motor bei Laune zu halten.

So trifft es sich auch gut, dass der Spark über eine wirklich leichtgängige und präzise 5-Gang-Schaltung verfügt, wo das Sortieren der Gänge richtig Spaß macht. Sportler ist der kleine Chevi trotz seiner WTCC-Optik aber keiner, eher der gemütliche Stadt-Flitzer. Das Fahrwerk ist auch eher auf Komfort ausgelegt, was sehr gut ist. Durch den kurzen Radstand von nur 237,5 cm bleibt der Spark nämlich so auch auf holprigen Straßen noch angenehm komfortabel.

Dabei lässt der Chevrolet Spark auch flottere Kurvenfahrten über sich ergehen, ohne Versuche, auszubrechen oder den Fahrer mit kritischen Situationen zu erschrecken. Zur Not ist ja auch noch ein ESP an Bord, welches zu forsches Anfahren der Kurve entschärft.

Das Geräuschniveau im Innenraum ist der Klasse entsprechend, hier fällt der Spark weder positiv noch negativ auf. Wobei es dem kleinen Chevrolet relativ egal ist; ob man 90 km/h oder 130 km/h fährt, der Geräuschpegel ist hier ziemlich gleich. Auch beim Verbrauch gibt es keine Überraschungen, im Schnitt hat sich der Spark rund 5,7 Liter auf 100 Kilometer genehmigt. Der Werksverbrauch ist mit 5,1 Liter angeben und kann bei sanfter Fahrweise auch sicher realisiert werden.

Mit dem Spark hat Chevrolet frischen Schwung in die Kleinwagenklasse gebracht und bietet ein flippiges Auto, das sich wohltuend abhebt und mit einer guten Ausstattung zu einem Top-Preis überzeugen kann. Ein weiterer Vorteil ist das Free-Service von Chevrolet, bei dem auch die Spark-Käufer für 3 Jahre oder 50.000 km alle Servicekosten inkludiert haben.

Was uns gefällt:
Das Preis/Leistungsverhältnis, die flippige Art des Spark, die umfangreiche Ausstattung.

Was uns nicht gefällt:
Die Armauflage in den Türen, die kurze Schenkelauflage der Sitze, das nicht in der Länge verstellbare Lenkrad.

Testzeugnis:

  • Ausstattung Sicherheit: 1-
  • Ausstattung Komfort: 2
  • Verbrauch: 1-
  • Fahrleistung: 2-
  • Fahrverhalten: 2
  • Verarbeitung: 2
  • Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
  • Platzangebot Rückbank: 1-
  • Kofferraum: 3
  • Ablagen: 1
  • Übersichtlichkeit: 2

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