Testbericht: Citroen e-Berlingo Komfort Plus

(26.01.2022) Die neue Generation des Citroen Berlingo ist jetzt auch in einer rein elektrischen Version erhältlich. Wir verraten in unserem Test, ob er das Zeug hat, zum Liebling der Tierärzte zu werden.

Der Stellantis-Konzern treibt die Elektrisierung seiner Flotte sehr zügig voran, erstmals gibt es jetzt auch die praktischen Hochdachkombis in einer rein elektrischen Version.

Mit dem e-Berlingo möchte Citroen vor allem Gewerbetreibende zur E-Mobilität locken. In unserem Test werden wir prüfen, ob der e-Berlingo das Zeug hat, zum Liebling der Tierärzte zu werden.

Preislich rangiert der e-Berlingo rund 10.000,- Euro über dem BlueHDi 130 mit 8-Gang-Automatik, kann dafür aber auch mit einer etwas besseren Ausstattung aufwarten.

Für unseren Test haben wir den 4,4 Meter langen Kastenwagen in der Komfort Plus-Ausstattung zum Preis von 37.272,- Euro begrüßt. Durch E-Mobilitäts-Förderungen kann man den Preis noch deutlich senken.

Im Preis enthalten sind schon eine Klimaanlage, ein 8“-Touchscreen, elektrische Fensterheber, ein Tempomat und noch einige weitere Goodies, die das tägliche Leben mit dem Hochdachkombi angenehmer machen.

Unser Testfahrzeug hat uns zusätzlich noch mit einer 2-Zonen-Klimaautomatik, dem Surround Rear Vision-System und dem Connected NAV DAB-Infotainmentsystem verwöhnt.

Der Gesamtpreis klettert damit auf 39.972,- Euro, dafür bietet der e-Berlingo aber auch schon jede Menge Pkw-Feeling.

Modernes Cockpit

Auch wenn der Innenraum mit seiner 3-sitzigen Konfiguration durchaus etwas Handwerker-Charme bietet, so erfreut das Cockpit mit einem sehr modernen Touch und vielen praktischen Details.

Allen voran sind die unzähligen Ablagen ein Hit. Kaum ein Zentimeter bleibt ungenützt, und man findet im Laufe der Zeit immer wieder eine neue Ablage.

Sehr gelungen sind der digitale Tacho und der hoch positionierte 8“-Touchscreen. Das gegen Aufpreis erhältliche Navi überzeugt mit einer einfachen Bedienung und schönen Darstellung von Karten und Menüs.

Überhaupt gibt die Bedienung keinerlei Rätsel auf, und man findet sich auf Anhieb zurecht und sehr wohl. Von den PkW-Modellen übernommen hat man auch den kleinen Wippschalter für die Fahrstufenwahl. Dieser wird von kleinen Tasten für die Parkposition oder die Rekuperation flankiert. 

Sehr praktisch ist der statt einem Innenrückspiegel angebrachte Monitor, der das Bild der Heckkamera überträgt. So hat man trotz verblechter Rückwand immer einen guten Blick über das Verkehrsgeschehen hinter einem, und auch das Einparken wird deutlich erleichtert.

Schade nur, dass man nach jedem Start diese Funktion durch Drücken einer Taste neu akzeptieren muss, sonst sieht man nur einen Warnhinweis am Monitor.

Großer Laderaum

Das Platzangebot ist für zwei Personen sehr gut, ist man zu dritt unterwegs, wird es aber etwas eng. Vor allem für den Passagier in der Mitte, der sich seinen Knieraum noch mit der Mittelkonsole teilen muss.

Beim Ladevolumen zeit sich der e-Berlingo ebenfalls sehr großzügig, bis zu zwei Europaletten oder 3,3 m3 Ladevolumen finden Platz. Lediglich beim Gewicht der Zuladung muss man durch den schweren E-Antrieb mit leichten Einbußen rechnen.

Statt rund 800 Kilogramm können im e-Berlingo nur 634 Kilogramm zugeladen werden. Für die meisten Anwendungsgebiete dürfte dies aber dennoch mehr als genug sein.

Beliebt sind die verblechten Hochdachkombis nämlich vor allem bei Bäckereien, Handwerkern oder auch als Servicefahrzeug von Energie- und Telekomanbietern. Auch der Einsatz in der mobilen (Pferde-)Tierarztpraxis stellt sich nahezu ideal dar.

Als außerordentlich praktisch erweist sich dabei auch die Durchladeöffnung hinter dem Beifahrersitz. Dabei kann man eine Klappe der Laderaumtrennwand öffnen und gleichzeitig die Lehne des Beifahrersitzes nach vorne klappen, sodass sich eine ebene und mehr als 2m lange Lademöglichkeit ergibt. So haben schon auch mal Rohre oder eine Leiter im Wageninneren Platz.

Damit man nichts verkratzt, wird auch gleich eine praktische Schutzhülle mitgeliefert, die normaler Weise hinter der Klappe versteckt auf ihren Einsatz wartet.

Als stärkster Berlingo kann der e-Berlingo mit einer Leistung von 136 PS (100 kW) aufwarten. Der E-Motor liefert zudem gleich zum Start ein maximales Drehmoment von 260 Nm. Vor allem beim Ampelsprint ist man so sehr ambitioniert unterwegs und kann so manch größeres und stärkeres Fahrzeug hinter sich lassen.

Erst wenn man sich Richtung der 100 km/h nähert, wird der Vorwärtsdrang etwas behäbiger. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt der kompakte Kastenwagen 11,2 Sekunden.

Perfekt für die Stadt

Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 135 km/h elektronisch begrenzt. Für unsere Autobahnen reicht somit der Vorwärtsdrang, wobei der e-Berlingo eindeutig mehr für den Einsatz im urbanen Gebiet perfektioniert ist.

Zwar ist man auch bei Autobahntempo noch sehr leise unterwegs, und der e-Berlingo liegt in jeder Situation perfekt auf der Straße, seine Vorzüge kann er aber dennoch in der Stadt am besten unter Beweis stellen.

Gerade in der Stadt überzeugt er mit seiner Effizienz und Wendigkeit. Der Wendekreis ist für ein Auto dieser Klasse zudem sehr gut.

Auch beim Verbrauch merkt man, dass man in der Stadt am besten aufgehoben ist. Die 50 kWh große Batterie soll bis zu 277 Kilometer Reichweite bieten. Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist, wird dies auch sicher schaffen.

Hier kommt man auf einen Verbrauch von rund 20 kWh pro 100 Kilometer, kann durch die stärkere Rekuperation aber durchaus noch den einen oder anderen Kilometer mehr einfahren.

Wer das Stadtgebiet öfters verlassen muss, der sollte mit einer deutlich geringeren Reichweite kalkulieren. Wir haben bei unserer Verbrauchsfahrt, die Strecken in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn beinhaltet, nur noch eine Reichweite von rund 180 Kilometern realisieren können.

Der Durchschnittsverbrauch ist bei 27 kWh pro 100 Kilometer gelegen. Damit unterstreicht der e-Berlingo, dass sein absolutes Wohlfühlgebiet die Stadt ist.

Schnellladefunktion bis 100 kW

Während eines Kundenbesuchs kann man das Fahrzeug auch an öffentlichen Ladestationen aufladen und spart sich in vielen Städten so die Parkgebühr.

Wer doch überland unterwegs ist, kann dafür an Schnellladestationen den e-Berlingo mit bis zu 100 kW aufladen. So kann man in nur rund 30 Minuten bis zu 80% der Batterien laden.

In unserem Test hat sich der elektrische Berlingo auf jeden Fall als sehr angenehmer Begleiter präsentiert. Er bietet viel Komfort, eine sehr gute Straßenlage und auch genug Fahrspaß.

Vor allem wird er für Unternehmer in der Stadt eine sehr interessante Alternative zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sein. Hier spielt der Citroen e-Berlingo nämlich seine Trümpfe perfekt aus. Die Reichweite wird im Sommer zudem etwas höher sein, als jetzt bei unserem Test bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Auf jeden Fall ist der Citroen e-Berlingo eine sehr interessante Option für alle, die auf der Suche nach einem kleinen elektrischen Nutzfahrzeug sind.

Was uns gefällt:

Der Komfort, die Ausstattung, die flotten Fahrleistungen in der Stadt, die Übersichtlichkeit, die vielen praktischen Ablagen

Was uns nicht gefällt:

Die Reichweite außerhalb der Stadt

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 2-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2
Ladevolumen : 1-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2

TIPP: Mehr Citroen News und Tests sowie die Citroen Händler in Österreich finden Sie hier.

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