Dacia Dokker Testbericht

(27.09.2013) Mit dem Dokker hat Dacia seine Modellpalette um einen praktischen Hochdachkombi erweitert. Ob er mehr als nur günstig ist, zeigt er in unserem Test.

Die neueste Modellreihe von Dacia hört auf den Namen Dokker und spielt in der Klasse des Renault Kangoo, jedoch zum für Dacia üblichen Kampfpreis. Neben der Lieferwagenversion gibt es auch eine PKW-Version, die vor allem junge Familien und Menschen mit erhöhtem Platzbedarf, aber knappem Budget ansprechen soll.

Das Design des Dokkers ist sehr eigenständig und auch sehr gefällig ausgefallen. Er wirkt optisch wesentlich hochwertiger wie die ersten bei uns erhältlichen Modellreihen und hat dennoch eine sehr übersichtliche Karosserie. Wir haben für unseren Test den Dokker in PKW-Ausführung in Kombination mit der gehobenen Laureate-Ausstattung und dem neuen TCe 115 Benzinmotor gewählt.

Beim Listenpreis von 12.890 Euro bekommt man nicht nur ein extrem geräumiges Auto, sondern auch schon ABS, ESP, vier Airbags, elektrische Fensterheber vorne, eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Nebelscheinwerfer, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, einen höhenverstellbaren Fahrersitz, ein geschlossenes Handschuhfach, ein höhenverstellbares Lenkrad, Schiebetüren auf beiden Seiten, Stoßfänger in Wagenfarbe und noch einige praktische Dinge mehr.

Optional verwöhnte das Testauto noch mit dem City-Paket (Einparkhilfe hinten und ein Geschwindigkeitsbegrenzer), dem Cool & Navi Sound-Paket mit Klimaanlage und dem MEDIA NAV Navi, beheizbaren Vordersitzen, einem Trennnetz, einer Dachreling, 15"-Alufelgen und der Mineral-Blau Metallic-Lackierung. Der Gesamtpreis bleibt mit 15.828,32 Euro dabei noch immer im Schnäppchen-Bereich angesiedelt, vor allem, wenn man bedenkt, wie viel Platz der Dokker bietet.

Alle fünf Passagiere können sich über viel Raum freuen, beeindruckend ist dabei auch die Kopffreiheit, die durch das hohe Dach entsteht und besonders Hutträger freuen wird. Sind alle fünf Passagiere bequem untergebraucht, bleibt dennoch ein Kofferraumvolumen von 800 Liter für Gepäck übrig. So kann auch bei der Großfamilie noch das Schlauchboot mit in den Strandurlaub. Wer nur zu zweit unterwegs ist, kann sich sogar über 3.000 Liter Ladevolumen freuen und den Dokker zur Not auch statt dem Zelt zum Übernachten verwenden.

Praktisch sind auch die geteilt zu öffnenden Hecktüren, die den Vorteil bieten, dass im Vergleich zu einer nach oben schwingenden Heckklappe auch kleine Personen kein Problem haben, die Türen zu öffnen und zu schließen - vor allem, wenn es sich um ein so hohes Fahrzeug wie den Dokker handelt.

Neben dem fürstlichen Platzangebot kann der Dokker auch mit einer guten Übersichtlichkeit und einer einfachen Bedienung glänzen. Alle Funktionen sind gut angeordnet, und man findet sich schnell zurecht. Das neue Media Nav ist ebenfalls einfach zu bedienen und erfüllt seinen Zweck ausgezeichnet.

Mit Ziereinlagen im Chrom-Look und zweifärbigem Kunststoff versucht Dacia auch etwas Glanz in den Innenraum zu bringen, der natürlich der Preisklasse entsprechend nicht mit den hochwertigsten Materialien aufwarten kann. Schöner als zum Beispiel im Mercedes Citan ist der Innenraum des Dokkers aber allemal ausgeführt, und das zum wesentlich günstigeren Preis.

Viele Ablagen erfreuen die Passagiere zusätzlich und steigern den praktischen Nutzwert des geräumigen Autos. Dass man auf feine Extras wie eine Mittelarmlehne, eine Klimaautomatik oder einen Tempomat verzichten muss, trübt das positive Gesamtbild aber dennoch.

Unerwartete Freude bereitet einem die im Testauto gewählte Motorisierung. Der neue TCe 115 Direkteinspritzer mit Turboaufladung verfügt über eine Leistung von 114 PS (84 kW) und verhilft dem Dokker zu sehr ordentlichen Fahrleistungen. Gleich zum Start bietet der Dokker viel Kraft und sprintet willig bis zum Autobahntempo hinauf. Sein maximales Drehmoment von 190 Nm liefert der Motor bei 2.000 U/Min, wobei der Dokker auch beim Zwischensprint brav spurt und Überholmanöver leicht macht. Die vom Werk angegebenen 11,1 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h wirken in der Praxis wesentlich flotter, und auch die Höchstgeschwindigkeit von 179 km/h sollte ausreichend sein.

Mit ein Grund für die agilen Fahrleistungen ist sicher auch das manuelle 5-Gang-Getriebe, welches sehr gut abgestuft ist. Die Gänge sind eher lang ausgelegt und bieten so ein breites Drehzahlband, wo sie vernünftige Fahrleistungen ermöglichen, ohne dass der Motor brummig wird. Das Fehlen des 6. Gang spürt man erst bei der Tankstelle, wo man dann auch das nicht vorhandene Start/Stopp-System vermisst. Zwar sollte sich der Dokker im Schnitt mit 5,8 Liter pro 100 Kilometer begnügen, in der Praxis haben wir aber rund 7,4 Liter verbraucht.

Gut gelungen ist die Geräuschdämmung, die bis knapp unter der erlaubten Autobahnhöchstgeschwindigkeit sehr gut ist. Erst bei ca. 120 km/h nehmen die Wind- und Abrollgeräusche zu, darunter lässt es sich sehr ruhig reisen.

Als für Familien konzipiertes Fahrzeug kann der Dokker auch mit einer guten Komfort-Abstimmung glänzen. Er filtert Bodenunebenheiten sehr gut weg und ist so auch auf Langstrecken sehr komfortabel. Durch den hohen Aufbau und die komfortable Auslegung vermittelt er dafür in Kurven nicht gerade die beste Bodenhaftung, bleibt aber im Endeffekt dennoch sehr gutmütig und folgt brav der Spur. Die Bodenhaftung ist also besser, als es sich anfühlt und der Dokker somit auch in flotten Kurven recht sicher zu bewegen.

Der Dacia Dokker hat in unserem Test gezeigt, dass er nicht nur ein Preishammer ist, sondern auch durchaus viele andere gute Tugenden mitbringt. Neben dem fürstlichen Platzangebot bietet er auch eine recht gute Ausstattung und ein sehr hübsches Design. Der Motor kann zudem mit viel Fahrspaß begeistern und bietet eine gute Elastizität. Für Familien mit knappem Budget ist der Dokker daher ein idealer Gefährte.

Was uns gefällt:

das Platzangebot, das Preis/Leistungsverhältnis, wie spritzig der neue Turbomotor ist

Was uns nicht gefällt:

einige weitere Extras fehlen im Angebot, und wir vermissen einen 6. Gang und eine Start/Stopp-Automatik

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 3
Ausstattung Komfort: 2
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

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