Testbericht: Dacia Jogger TCe 110 Extreme

(12.07.2022) Der neue Dacia Jogger soll die Vorzüge verschiedener Fahrzeugkategorien verbinden. Wir verraten in unserem Test, ob ihm dieser Spagat gelingt.

Mit dem neuen Jogger hat Dacia ein überaus interessantes Familienauto präsentiert, die Kunden können dabei zwischen fünf oder sieben Sitzplätzen wählen.

Optisch ist der Jogger eine Mischung aus Van, Kombi und SUV, wobei ihm das Design mit den geschliffenen Kanten sehr gut steht. Er wirkt auf jeden Fall sehr modern und fügt sich harmonisch ins Straßenbild ein.

Sein Offroad-Look verleiht ihm zudem eine gewisse Bulligkeit, und sein langer Radstand verspricht auch viel Platz im Innenraum.

Bei der Motorisierung lässt einem Dacia nicht viel Auswahl, den Jogger gibt es derzeit nur mit 110 PS starkem Benzinmotor.

Dafür gibt es verschiedene Ausstattungslinien, wobei das Basismodell bereits ab 15.890,- Euro erhältlich ist. Damit ist der Jogger deutlich günstiger als so mancher Kleinwagen.

Selbst in der Top-Ausstattungslinie „Extreme“ ist er mit 18.790,- Euro gerade erst so teuer wie die günstigsten Kompaktfahrzeuge am Markt.

Mit an Bord sind schon ein Multimediasystem mit 8“-Touchscreen, 16“-Alufelgen, ein Keyless-System, eine Rückfahrkamera, elektrische Fensterheber, eine Klimaautomatik und noch vieles mehr.

Sensationeller Preis

Optional verwöhnte uns der Test-Jogger noch mit einem Navi, dem City-Paket, einem Reserverad, einer Sitzheizung vorne und der schönen Metallic-Lackierung.

Inklusive der Extras streift man mit einem Endpreis von 20.724,40 Euro gerade erst einmal die 20.000,- Euro-Grenze.

Obwohl der Dacia in Bezug auf seine Größe und Ausstattung wirklich günstig ist, zeigt sich der Innenraum deutlich schöner als erwartet.

Das Cockpit und die Armauflagen der Türen sind mit einem robusten Stoff bezogen und verleihen dem Innenraum in Kombination mit vielen Dekorelementen im Chrom-Look einen angenehmen Touch.

Natürlich gibt es dennoch auch gewisse Stellen, die mit Hartplastik nicht ganz so hochwertig sind, aber auch ein kompaktes Elektroauto aus Deutschland, das den doppelten Preis hat, verfügt über keine hochwertiger wirkenden Materialien.

Der Dacia Jogger ist zudem auf jeden Fall ein Fahrzeug, bei dem man noch das Gefühl hat, in einem richtigen Auto zu sitzen, und nicht in einem Raumschiff. Ein klassischer Tacho, griffige Drehregler für die Klima und ganz normale Tasten am Lenkrad sind eine Wohltat, im Vergleich zu mit „Slidern“ oder Touchflächen vollgestopften Cockpits manch anderer Hersteller.

Dennoch sind alle wichtigen Funktionen an Bord, und auch der 8“-Touchscreen kann mit einer einfachen Bedienung und allem Nötigen aufwarten.

Kofferraum ist riesig

Bequeme Sitze und sehr großzügig dimensionierte Ablagen runden den praktischen Nutzwert weiter ab. Das Platzangebot zeigt sich für Fahrer und Beifahrer sehr großzügig dimensioniert, in der zweiten Reihe geht es aber etwas enger als erwartet zu.

Vor allem, da die in der Rückenlehne der Vordersitze untergebrachten ausklappbaren Picknicktische etwas Knieraum kosten. Eine verschiebbare zweite Sitzreihe wäre hier nicht übel, so könnte man nämlich etwas vom riesigen Kofferraumvolumen für die hinteren Passagiere abzwacken.

Der Kofferraum ist mit einem Fassungsvermögen von 607 Litern nämlich wirklich sensationell groß, da müssen bei der Urlaubsreise auch die Poolnudeln und die große Kühlbox nicht zu Hause bleiben.

Klappt man die hinteren Sitze um, stehen sogar bis zu 1.819 Liter Stauraum zur Verfügung, womit der Jogger auch für den Transport von Kühlschränken oder großen Fernsehern gut geeignet ist.

Für ein zügiges Vorankommen sorgt ein 1,0-Liter-3-Zylinder-Turbobenziner mit einer Leistung von 110 PS (81 kW), der zwischen 2.900 und 3.500 U/Min ein maximales Drehmoment von 200 Nm liefert.

In der Praxis fühlt sich das Aggregat aber schon vom Start weg äußerst agil an, und man sprintet mit viel Elan los. Der Motor liefert eigentlich aus jedem Bereich heraus sehr ansprechende Fahrleistungen.

Flotter Geselle

Auch wenn der Klang der drei Zylinder durchaus kernig und nicht überhörbar ist, so ist der Motor von der Leistungsentfaltung ein wirklicher Hit.

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 10,5 Sekunden, wobei die Aufgabe gefühlt noch etwas flotter vonstatten geht.

Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Jogger bei 180 km/h. Selbst bei Autobahntempo muss man darauf achten, dass man nicht zu viel aufs Gas steigt, denn sonst ist man unbemerkt bei 150 km/h.

Die Geräuschdämmung geht dabei in Ordnung, wir hatten schon deutlich teurere Fahrzeuge im Test, die auch nicht leiser waren.

Sehr angenehm ist auch die manuelle 6-Gang-Schaltung. Die Gänge lassen sich sehr weich und exakt schalten, zudem ist die Abstufung der Gänge sehr gut gelungen.

Man kann schon sehr früh im höchsten Gang unterwegs sein, hat dann aber immer noch genug Schubkraft für akzeptable Zwischensprints.

Sparmeister ist er keiner

Bei so viel Fahrspaß darf sich der 3-Zylinder aber durchaus mehr Benzin gönnen. Wir sind bei nicht allzu flotter Fahrweise auf einen Durchschnittsverbrauch von 6,7 Liter gekommen. Damit hat er im Test um rund einen Liter mehr verbraucht, als es das Werk angibt.

Wer etwas gemütlicher unterwegs ist, wird aber vielleicht noch ein paar Zehntel einsparen können. Gemütlich ist der Jogger auf jeden Fall auch was den Fahrkomfort betrifft.

Er filtert Bodenunebenheiten gekonnt weg, liegt aber auch gut auf der Straße. Hier haben die Techniker einen sehr harmonischen Mix zwischen Komfort und Fahrspaß gefunden.

Bei der Sicherheitsausstatung bietet der Jogger alles, was unbedingt nötig ist, verzichtet aber auf unnötigen Schnickschnack und Systeme, die eigentlich mehr nerven als helfen.

So haben wir den Dacia Jogger in unserem Test sehr schnell ins Herz geschlossen. Er bietet ein sehr modernes Design und alles, was man auch schon früher von einem guten Auto erwartet hat.

Indem Dacia auf unnötige Features, die ein Auto nur teuer machen, verzichtet, kann man sich auch jetzt noch über ein Auto zu einem fairen Preis freuen. So viel Auto für’s Geld bekommt man sonst nirgendwo. Zudem ist der Motor sehr spritzig, und bis auf die Beinfreiheit im Fond gibt es auch viel Platz und einen riesigen Kofferraum. Kein Wunder also, das Dacia immer mehr Freunde findet.

Was uns gefällt:

Das Design, der Fahrkomfort, die Ausstattung, das Kofferraumvolumen, das Preis/Leistungsverhältnis, der spritzige Motor

Was uns nicht gefällt:

Die Beinfreiheit im Fond, der Verbrauch

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 3
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

TIPP: Mehr Dacia News und Tests sowie die Dacia Händler in ganz Österreich finden Sie hier.

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