Dacia Lodgy Testbericht
Mit dem Lodgy bietet Dacia seit 2012 auch einen günstigen Familienvan an. In unserem Test zeigt das Topmodell der Baureihe, was es kann.
Dacia feiert auch in Westeuropa gute Verkaufserfolge und baut seine Modellpalette kontinuierlich aus. Der Lodgy ist dabei das erste Modell, welches nach der neuen Designsprache gezeichnet wurde und bietet bis zu sieben Personen Platz. Als günstigster Familienvan im Lande muss er aber den Spagat zwischen einem günstigen Preis und annehmbarem Komfort schaffen. Ob das gelingt, zeigt unser Test, für den wir das Topmodell der Baureihe gewählt haben.
Der Listenpreis des Lodgy dCi 110 Laureate 7-Sitzer liegt bei 15.980 Euro und liegt somit dort, wo bei anderen Marken gerade einmal Kleinwägen in einer etwas besseren Ausführung anfangen. Mit an Bord sind ESP, ABS, vier Airbags, eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne, eine Servolenkung, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, Nebelscheinwerfer und jede Menge Chrom-Zierelemente innen wie außen.

Damit man sich auch wirklich wohl fühlt, hatte unser Testfahrzeug noch eine lange Liste an Optionen mit an Bord. Mit Lederlenkrad und Lederschaltknauf, beheizbaren Vordersitzen, elektrischen Fensterhebern hinten, einer Einparkhilfe hinten, einer Gepäckraumabdeckung, dem Radio-Navigationssystem "Media Nav", 16"-Alufelgen und Metallic-Lackierung ergibt sich dann ein Endpreis von 18.159,80 Euro. Somit bekommt man einen voll ausgestatteten Familienvan inkl. Touch-Screen-Navi um weit unter 20.000 Euro, was ein wirklicher Kampfpreis ist.
Dass bei so einem sensationellen Preis auch Abstriche gemacht werden müssen, ist ganz klar. So fehlen einige Dinge, wie etwa Kopfairbags, eine Mittelarmlehne vorne oder auch eine Klimaautomatik. Auch die harten Kunststoffe im Innenraum zeigen, wo man den Sparstift angesetzt hat. Immerhin bringt die zweifarbige Armaturenlandschaft aber frischen Wind in den Innenraum, und auch die vielen Chrom-Zierelemente an Armaturen, Lüftungsdüsen und Türöffner vermitteln ein nettes Ambiente.

Die Entwickler haben beim Dacia aber auf eine gute Funktionalität Wert gelegt, alle Funktionen sind einfach zu bedienen und leicht zu finden. Auch das neue Media Nav Entertainment-System kann mit einer guten Bedienbarkeit überzeugen, leider wurde der Touchscreen nicht ganz blendfrei gestaltet, und so ist das Display oft nicht gut lesbar.
Seine Trümpfe spielt der Dacia dann beim Platzangebot aus. Bis zu sieben Personen finden in dem kompakten Van Platz, ohne unter Platzangst leiden zu müssen. Selbst die dritte Sitzreihe ist nicht nur für Kleinkinder geeignet, erfordert aber dennoch etwas Geschick, um sie zu erklimmen.
Viele Ablagen erfreuen zusätzlich und bieten noch jede Menge Stauraum für Kleinkram. Wer mit sieben Personen unterwegs ist, hat immer noch 207 Liter Stauraum zur Verfügung. Baut man die 3. Sitzreihe aus, stehen 827 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung. Wer auch auf die 2. Sitzreihe verzichten kann, schafft sogar 2.617 Liter, womit der Lodgy schon kleinen Kastenwägen ordentlich Konkurrenz macht. Die beiden hinteren Sitzreihen lassen sich dabei sowohl umlegen, als auch komplett ausbauen. Ein sehr robuster, aber nicht einfacher Mechanismus ist für das Umklappen zuständig. Die Sitze selbst sind recht bequem, lediglich für groß gewachsene Personen könnte die Schenkelauflage noch besser sein.

Leichtes Spiel mit dem rund 1,3 Tonnen schweren Van hat der 1,5 Liter dCi-Dieselmotor, der im Lodgy über eine Leistung von 107 PS (79 kW) verfügt. Der etwas kernig klingende Motor verfügt über ein maximales Drehmoment von 240 Nm, welches bei 1.750 U/Min zur Verfügung steht. Darunter stellt man durchaus ein merkliches Turboloch fest, hat der Lodgy dieses aber mal überwunden, geht es sehr flott voran. In 11,6 Sekunden schafft der Van den Sprint von 0 auf 100 km/h und ist bis zu 175 km/h schnell.
Selbst bei Autobahntempo hat man noch nicht das Gefühl, dass sich der Lodgy schon anstrengen müsste. Der kompakte Van zieht flüssig auf die vom Fahrer gewünschte Geschwindigkeit, und auch bei Überholvorgängen in hohen Gängen steht noch immer genug Leistung parat.

Die manuelle 6-Gang-Schaltung ist dabei sehr lang übersetzt, wodurch auch schaltfaule Fahrer ihre Freude haben werden. Der etwas längere Schalthebel wirkt auf den ersten Blick zwar etwas ungewohnt, die Gänge können aber durchaus leicht und einfach sortiert werden. Eine Gangempfehlung zeigt den idealen Schaltzeitpunkt an, was dem Sprit-Konsum zugute kommt.
Trotz penibel getimter Schaltvorgänge und gemäßigter Fahrweise konnten wir die vom Werk angegebenen 4,4 Liter Durchschnittsverbrauch aber nicht erreichen. Im Schnitt hat sich unser Lodgy Testfahrzeug 6,4 Liter pro 100 Kilometer genehmigt, womit er für ein Fahrzeug seiner Größe und Kapazität noch immer recht sparsam unterwegs, von einem Sparwunder mit 4,4 Liter Verbrauch aber doch etwas entfernt ist.
Bei Fahrwerk und Federung ist der Dacia-Van ganz auf Komfort und die Bewältigung der schlechten Straßen im Osten Europas sowie unserer schlaglochübersähten Straßen getrimmt. Man schwebt im Lodgy förmlich über die Straße, und dank des langen Radstands von 281 cm dringen kaum Bodenunebenheiten zu den Passagieren vor.

Die weiche Auslegung fordert allerdings die Nerven der Passagiere, wenn man Kurven etwas flotter nehmen möchte. Auch wenn der Lodgy brav seine Spur hält und sehr gutmütig ist, hat man als Fahrgast das Gefühl, dass er sich bald von der gewählten Spur verabschieden wird. Nur muss ein Familien-Van ja in den seltensten Fällen als Rennfahrzeug herhalten, und so ist der Lodgy einfach auf die Parameter seiner Zielgruppe abgestimmt.
Eine leichte Servolenkung und eine gute Rundumsicht erleichtern einem dann auch das Manövrieren in engen Parkhäusern und der Stadt. Vor allem die große Windschutzscheibe und der hohe Aufbau vermitteln ein wunderbares Raumgefühl, welches auch die Übersichtlichkeit fördert.

Unser Test hat gezeigt, dass der Lodgy durchaus seine Qualitäten hat. Trotz seines günstigen Preises bekommt man ein sehr ausgewogenes Auto, welches ganz auf Komfort getrimmt ist. Viel Platz, ein kräftiger Motor und die Reduzierung auf das Notwendigste machen ihn zu einer interessanten Alternative für jene, die ein günstiges Auto mit guten Nehmerqualitäten suchen.
Was uns gefällt:
das Platzangebot, der spritzige Motor, das Preis/Leistungsverhältnis
Was uns nicht gefällt:
man merkt, wo der Sparstift angesetzt wurde

Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 2-
Ausstattung Komfort: 2
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 2-
Verarbeitung: 2
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1
TIPP
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