Fiat 500L Testbericht

(09.07.2013) Mit dem 500L hat Fiat einen kleinen Van im Angebot, der optisch dem Fiat 500 ähnlich ist, aber mehr Platz bietet. Wir haben den Basis-Benziner getestet.

Im Frühjahr 2013 hat Fiat mit dem 500L einen kleinen Van im Look des Fiat 500 auf den Markt gebracht. Trotz seiner größeren Abmessungen konnte der Van das knuffige Erscheinungsbild des Fiat 500 übernehmen und sticht positiv aus der Masse hervor. Vor allem die Fontpartie erinnert stark an den kleineren Bruder, während die Seitenansicht und das Heck einen sehr eigenständigen Charakter haben.

Für unseren Test haben wir den 500L mit dem 1,4 Liter-Benzinmotor mit 95 PS in der gehobenen Pop Star-Ausstattung gewählt. Der Listenpreis für dieses Modell liegt bei 18.400 Euro und bietet schon eine rundum gute Serienausstattung. Mit an Bord sind neben ESP, ABS und sechs Airbags auch schon eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber vorne und hinten, 16"-Leichtmetallfelgen, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, eine Servolenkung mit City-Modus, ein Tempomat, ein Multifunktionslederlenkrad, eine Radio-CD/MP3-Kombination mit 5"-Touchscreen, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und in Wagenfarbe lackierte Armaturenbretteinlagen.

Als einzige Option hatte unser Testfahrzeug noch 17"-Leichtmetallfelgen bekommen, die den Gesamtpreis um 470,64 Euro auf 18.870,64 Euro heben. Somit bleibt der 414,7 cm lange Van inkl. der schon guten Serienausstattung noch unter 20.000 Euro.

Der Innenraum des 500L Pop Star präsentiert sich sehr farbenfroh und wohnlich, man fühlt sich auf Anhieb wohl. Die in Außenfarbe lackierten Einlagen am Armaturenbrett und das geschwungene Design aller Elemente passen dem kleinen Van sehr gut. Durch die sehr großen Fensterflächen hat man nicht nur einen ausgezeichneten Rundumblick, es entsteht im großzügig dimensionierten Innenraum auch ein sehr luftiges Gefühl.

Das Platzangebot ist selbst für einen Van dieser Klasse ausgesprochen gut, selbst in der zweiten Reihe finden noch groß gewachsene Passagiere bequem Platz. Dabei kann die Rückbank auch in der Länge verschoben werden, um bei Bedarf mehr Platz für das Gepäck zu bieten - so ist das Basisvolumen des Kofferraums zwischen 343 und 400 Liter groß.

Durch Umklappen der Rückbank bekommt man sogar ein bis zu 1.310 Liter großes Ladevolumen. Hinzu kommen noch praktische Ablagen und die Möglichkeit, den Gepäckraum auf zwei Ebenen aufzuteilen. Eine praktische Trenneinrichtung erleichtert zudem das rutschfeste Verstauen von Taschen oder auch Getränken. Im Fahrgastraum befinden sich ebenfalls sehr viele Ablagen, die den praktischen Nutzwert des kleinen Fiats abrunden.

Keine Fragen stellen sich dem Fahrer bei der Bedienung aller Funktionen, das Armaturenbrett ist gut sortiert und übersichtlich gestaltet. Zudem können sich auch Materialanmutung und Verarbeitung sehen lassen.

Als vernünftige Kombination entpuppt sich der 1,4 Liter 4-Zylinder-Benzinmotor, der über eine Leistung von 95 PS (70 kW) verfügt und dem Fiat 500L zu akzeptablen Fahrwerten verhilft. Der Motor hat sich schon seit vielen Jahren bewährt und ist im 500L ganz auf Sparsamkeit getrimmt worden. Sein maximales Drehmoment von 127 Nm liefert der Motor bei 4.500 U/Min, wodurch man den Drehzahlmesser in hohe Regionen treiben muss, um die volle Leistung abrufen zu können.

Vor allem in der Stadt überzeugt der Motor aber mit seiner Spritzigkeit, auf Bergetappen oder der Autobahn geht dem Benziner aber schnell die Puste aus, vor allem im Zwischensprint. Dreht man alle Gänge voll aus, sprintet der Fiat 500L in 12,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 178 km/h.

Geschaltet wird über ein manuelles 6-Gang-Getriebe, das sehr kurz übersetzt ist. Schon bei 60 km/h wird der höchste Gang eingemahnt, was im Stadtverkehr auch sehr günstige Verbrauchswerte ermöglicht. Dafür wird es dann bei Autobahntempo etwas lauter, da bei 130 km/h schon ein recht hohes Drehzahlniveau erreicht wird. Die Gänge selbst lassen sich leicht schalten, benötigen aber eine exakte Führung. Der 4. und der 6. Gang liegen auch sehr nahe bei einander, wodurch hier schon mal die Gefahr besteht, den falschen Gang zu erwischen.

Beim Verbrauch darf man sich zwar keine Rekordwerte erwarten, der vom Werk angegebene Durchschnittsverbrauch von 6,2 Liter wurde im Test aber auch nur um 0,6 Liter überstiegen, womit die Angabe in einem sehr realistischen Bereich angesiedelt ist. Wer flotte Überholmanöver und schnelle Sprints vermeidet, wird sicher auch nahe an die Werksangabe heran kommen.

Neben der auf Sparsamkeit ausgelegten Motor/Getriebe-Kombination ist der Fiat 500L auch bei Fahrwerk und Federung eher für eine gemütliche Gangart ausgelegt. Er federt für ein Auto seiner Größe ausgezeichnet, und es dringen kaum Bodenunenbenheiten zu den Fahrgästen vor. Dabei liegt er aber trotz seiner Höhe noch gut in Kurven und ist sehr gutmütig zu bewegen. Die bequemen Sitze bieten jedoch nicht gerade den besten Seitenhalt, groß gewachsene Passagiere würden sich zudem über eine längere Schenkelauflage freuen.

Sehr gut zum Familienvan passt auch die leichtgängige Lenkung, die im City-Modus sogar extrem leichtgängig ist und die Wendigkeit des 500L unterstreicht. So wird das Fahren in der Stadt zum reinsten Vergnügen, und auch das Einparken klappt perfekt, selbst ohne Einparkhilfe. Hier merkt man die gute Übersichtlichkeit des 500L sehr deutlich.

Der Fiat 500L ist auf jeden Fall ein wirklicher Familienfreund, der viel Platz und eine gute Ausstattung zum fairen Preis bietet. Sein freundliches Design und der wohnliche Innenraum machen den Fiat 500L sicher auch bei der jungen Generation zu einem beliebten Auto. Viele praktische Details und ein geräumiger Kofferraum zeugen ebenfalls von der familienorientierten Auslegung des kleinen Vans.

Der 95 PS starke Motor ist zudem ein guter Begleiter für jene, die vor allem Kurzstrecken zurück legen und in der Stadt unterwegs sind. Hier zeigt der 1,4 Liter-Motor seine Stärken und lässt sich auch beim Verbrauch noch im Rahmen bewegen.

Was uns gefällt:

das knuffige Design, das Platzangebot, das Preis/Leistungsverhältnis

Was uns nicht gefällt:

dass der Motor Überland etwas träge ist

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

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