Fiat Punto 1,3 MultiJet II Testbericht

(20.11.2012) Fiat hat dem Punto einen neuen sparsamen Dieselmotor verpasst. In unserem Test zeigt der kleine Italiener, was er kann.

Der Fiat Punto zählt seit vielen Jahren zu den beliebtesten Autos aus Italien und kann in der neuesten Generation auch schon mit viel Luxus bei der Ausstattung aufwarten. Mit dem neuen 1,3 Liter MultiJet II 85 ECO hat Fiat nun auch einen sparsamen Dieselmotor für seinen Kleinwagen im Angebot.

Wir haben diese neue Motorisierung in Kombination mit der luxuriösen Lounge-Ausstattung für einen Test gewählt. Beim Basispreis von 18.700 Euro bietet der kleine Fiat schon eine außerordentlich gute Ausstattung. Serienmäßig sind ABS, ESP, 6 Airbags, 15"-Leichtmetallfelgen, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, eine Einparkhilfe hinten, eine Mittelarmlehne vorne, Tempomat, Bordcomputer, Nebelscheinwerfer und bequeme Sitze mit verstärkter Seitenführung und flauschigen Bezugsstoffen mit an Bord.

Unser Testfahrzeug hatte zusätzlich noch die My-Port-Vorbereitung für das mobile Navigationssystem Blue&Me TomTom, eine Metalliclackierung und eine Zusatzheizung an Bord, womit der Endpreis des Fahrzeugs bei 19.311,82 Euro liegt. Damit zählt der Punto keinesfalls mehr zu den günstigsten Angeboten seiner Klasse, kann dafür aber auch mit einer Ausstattung aufwarten, die in dieser Klasse nicht üblich ist.

Vor allem die 2-Zonen-Klimaautomatik findet sich nur selten in der Kleinwagenklasse, bietet aber viel Komfort für die Passagiere, vor allem wenn sie sich bei der Wohlfühltemperatur nicht einig sind. Aber auch der restliche Innenraum kann durchaus überzeugen. Die Verarbeitung ist überraschend gut, die Bezugsstoffe wirken sehr hochwertig, und das Design der Armaturen überzeugt ebenfalls.

Alle Funktionen sind logisch angeordnet und geben dem Fahrer keine Rätsel auf. Durch die großzügige Verstellmöglichkeit von Lenkrad und Fahrersitz findet man auch rasch eine gute Sitzposition auf dem sehr bequemen Gestühl im Punto.

Im Schnitt der Klasse befindet sich das Platzangebot, vor allem Fahrer und Beifahrer können sich dabei über viel Raum freuen. Auf der Rückbank geht es dann etwas beengter zu, man kann es aber auch als Erwachsener durchaus längere Zeit auf den hintern Sitzen aushalten, ohne in Platzangst zu verfallen.

Das Kofferraumvolumen fasst 275 Liter und kann durch Umklappen der Rücksitze noch auf 638 Liter erweitert werden. Im Innenraum bietet der Punto dann noch einige Ablagen, die jedoch alle sehr klein dimensioniert sind, so dass die Unterbringung einer Sonnenbrille schon fast zum Problem wird.

Für ein flottes Vorankommen soll beim Punto dann der neue 1,3 Liter MultiJet II mit seinen 85 PS (62 KW) sorgen. Der ganz auf Sparsamkeit getrimmte Motor verfügt über ein maximales Drehmoment von 200 Nm, die bei 1.500 U/Min zur Verfügung stehen. So bietet er schon vom Start weg ansprechende Fahrleistungen, die vor allem beim Betrieb in der Stadt überzeugen können.

Ruft man die ganze Leistung ab, so wird der Motor nach oben hin etwas träge. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen 13,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 172 km/h.

Auf den ersten Blick mag bei einem auf Sparsamkeit ausgelegten Modell das manuelle 5-Gang-Getriebe verwundern, in der Praxis erweist sich dieses aber als sehr gut. Die Gänge sind leicht zu wechseln, lediglich der 5. Gang neigt manchmal zum Haken. Durch die lange Übersetzung kann man auch sehr schaltfaul unterwegs sein, ohne dass die Gangempfehlungsanzeige den nächst höheren Gang aufruft.

Da man erst bei rund 70 km/h in den letzten Gang schaltet, bliebt der Punto auch bei Autobahntempo noch in einem angenehmen Drehzahlbereich und sehr leise. Überhaupt kann die Geräuschdämmung im kleinen Fiat überzeugen, lediglich beim Kaltstart oder bei Vollgas dringen Motorgeräusche in den Innenraum vor.

Dass ein 6. Gang doch fehlt, merkt man dann erst beim Verbrauch. Der vom Werk versprochene Durchschnittsverbrauch von 3,5 Liter pro 100 Kilometer wirkt in der Praxis sehr utopisch. Wer den Punto im Alltag ganz normal bewegt und sowohl in der Stadt, auf Freilandstraßen als auch der Autobahn unterwegs ist, sollte mit rund 5,2 Liter bei normaler Fahrweise rechnen. Wer die Autobahn meidet und vor allem auf Landstraßen unterwegs ist, wird den Verbrauch durchaus auf 4,5 Liter senken können. In der Stadt sorgt zudem eine Start/Stopp-Automatik für ein sparsameres Vorankommen.

Der Punto ist dabei keineswegs nur als Stadtauto geeignet, wo er allerdings seine Trümpfe am besten ausspielen kann. Selbst die sehr direkte Servolenkung kann via Knopfdruck in den City-Modus umgestellt werden, wo die Lenkarbeit dann noch viel leichter verrichtet werden kann. Mit einer Länge von 406,5 cm ist der Punto auch noch angenehm kompakt, und man findet leicht einen Parkplatz.

Durch die sehr wohnliche Ausstattung und die gute Geräuschdämmung empfiehlt sich der charmante Italiener aber auch für Überlandfahrten, die er ebenfalls bravourös meistert. Hier freut man sich dann auch über den Tempomat, der ebenfalls hilft, weite Strecken stressfrei zu bewältigen und in der Kleinwagenklasse auch nicht immer Serie ist.

Fahrwerk und Federung sind ganz auf Komfort ausgelegt, und es werden auch Querrillen und grobe Bodenunebenheiten gut weggefiltert. Dabei bietet der Punto aber noch genug Fahrspaß und hohe Sicherheitsreserven bei flotter Kurvenfahrt.

Bei unserem Test konnte der Fiat Punto also durchaus überzeugen. Er bietet für ein Auto der Kleinwagenklasse eine überaus großzügige Ausstattung mit vielen Komfort-Highlights, ist dabei sehr gut gedämmt und somit auch für weite Strecken geeignet und hat noch genug Platz. Der Motor kann mit seiner Spritzigkeit überzeugen, ist jedoch nicht der Sparmeister, als der er angepriesen wird. Trotzdem ist der Punto in der Summe seiner Eigenschaften sicher eine gute Wahl für jene, die viel unterwegs sind, aber ein kompaktes Auto mit viel Komfort suchen.

Was uns gefällt:

Die Top-Ausstattung des Punto, die Geräuschdämmung, Fahrwerk und Federung

Was uns nicht gefällt:

Die kleinen Ablagen im Innenraum, dass der Motor bei weitem nicht so sparsam ist wie versprochen

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 1-
Ablagen: 2-
Übersichtlichkeit: 1-

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