Testbericht: Ford E-Transit

(07.06.2023) E-Transporter, die Zukunft der Transportunternehmer im städtischen Bereich. Wie sich der vollelektrische Ford Transit in unserem Test geschlagen hat, erfährt ihr in diesem Bericht.

Eines ist sicher, das Erscheinungsbild des Ford E-Transit mag täuschen. Auf den ersten Blick würde man meinen, man hätte es mit dem klassischen Transit zu tun, den wir alle kennen.

Nur beim genauen Betrachten verrät ihn seine Ladeklappe im Frontgrill. Der Ford E-Transit ist das erste batterie-elektrische Ford Nutzfahrzeug.

Erhältlich ist er als Fahrgestell ohne Zusatzaufbau, geschlossener Lieferwagen oder als Doppelkabinen-Variante.

Um den vielfältigen Anforderungen von Unternehmern gerecht zu werden, ist er in drei verschiedenen Längen und Dachhöhen konfigurierbar. Mit seiner 67 kWh großen Batterie soll er laut Herstellerangabe eine Reichweite von bis zu 317 Kilometern schaffen.

Wer den E-Transit sein Eigen nennen möchte, muss mit einem Nettostartpreis von 61.250€ rechnen. Die Einstiegsvariante "Basis" beinhaltet eine gute Serienausstattung, die das 12 Zoll große Multimediadisplay, eine Klimaautomatik, elektrisch einklappbare Außenspiegel und eine beheizte Frontscheibe schon inkludiert.

Bei unserem Testauto wurden keine Kosten und Mühen gescheut und das ein oder andere Kreuzerl mehr auf der Bestellung gesetzt. In der "Trend" Ausstattung mit den Zusatzpaketen wandert der Preis auf 79.152,70€.

Mit an Bord sind dann Highlights wie die Pro-Power On Board 230V Steckdosen, Bi-Xenon Scheinwerfer mit statischem Kurvenlicht und der volldigitale Innenspiegel.

Reichlich Komfort und Assistenzpakete

Man könnte auf den ersten paar Metern meinen, man sitzt in einem PKW. Assistenz- und Komfortsysteme wie ein adaptiver Tempomat, ein Spurhalteassistent, beheizte Vordersitze und ein volldigitaler Innenspiegel finden klassenuntypisch ihren Platz im E-Transit.

Das Cockpit ist sehr simpel aufgebaut und mit ausreichend Ablageflächen versehen. Außerdem wurden diverse Getränkehalter im Fahrgastraum integriert.

Der 12-Zoll-Touchscreen ist ein echter Blickfang und läuft mit Fords Sync 4 Infotainmentsystem, welches sehr einfach und intuitiv zu bedienen ist. Es bietet eine Fülle von Informationen, einschließlich der wichtigsten Daten über Batterie und Reichweite. Apple CarPlay und Android Auto sind serienmäßig dabei.

Ein besonderes Highlight ist das Pro Power Onboard-System. Dieses bietet bis zu 2,4 kW Leistung, die man zum Betrieb von Werkzeugen oder anderen Geräten nutzen kann.

Einfach einstecken und loslegen, ob auf der Baustelle, beim Camping oder wo immer man Strom benötigt. In der Fahrerkabine befindet sich eine weitere Steckdose, die in einer Ladepause optimal genutzt werden kann, um Dinge wie einen Laptop oder ein Handy aufzuladen. 

Je nach Variante sind bis zu 15,1 m³ Ladevolumen im E-Transit möglich. Für gute Beleuchtung wird im Laderaum durch vier LED-Spots gesorgt, die den Laderaum vollständig ausleuchten.

Viele praktische Details

Knapp direkt darunter verstecken sich Airline-Deckenschienen, an denen Zubehör montiert werden kann. In unserem Testauto ist ein innenliegender Dachträger verbaut, auf dem Bretter oder eine Leiter optimal verstaut werden können.

Um sich den Kopf nicht anzustoßen, lässt sich diese Vorrichtung durch schnelle Handgriffe entweder demontieren oder so verstellen, dass sie nicht mehr im Weg ist.

Kommen wir nun zum Wichtigsten: dem Antrieb. Unter dem Fahrzeugboden befindet sich ein 67 kWh Lithium-Ionen-Batteriepack, das den E-Transit mit genug Energie versorgt, um laut Ford bis zu 317 Kilometer weit zu kommen.

Das mag vielleicht nicht so weit klingen, aber für den städtischen Lieferverkehr, für den dieser Transit konzipiert wurde, ist das mehr als ausreichend. In unserem Test haben wir eine maximale Reichweite von 240 km geschafft.

Transportunternehmen wie die Post oder DHL stellen in Städten wie Wien ihr Fahrzeug nach kurzen Fahrtstrecken ab, um das nächste Paket auszuliefern. Das ist auf lange Sicht nicht das Gesündeste für einen Verbrennungsmotor und erzeugt noch dazu Lärm und Abgasemissionen.

Mit dem E-Transit ist man seinen Verbrennerkollegen noch in einem weiteren Punkt überlegen. Man kann nämlich auf öffentlichen Ladestationen sein Fahrzeug für eine Ladepause abstellen.

Kraftvoller Antrieb

Lieferanten könnten ihr Fahrzeug in der Zeit, während sie Ware ausladen, auch aufladen. Voraussetzung dafür ist natürlich eine Ladestation in der gewünschten Ladezone.

Angetrieben wird der E-Transit von einem Elektromotor mit 135 kW, der ein beeindruckendes Drehmoment von 430 Nm liefert. Dank des niedrigen Schwerpunkts und der sofort verfügbaren Kraft des Elektromotors fühlt sich der E-Transit trotz seiner Größe erstaunlich agil an.

Die Lenkung ist präzise und direkt, und durch die zuschaltbare Rekuperation ist es möglich, den Transit abzubremsen und gleichzeitig Energie in die Batterie zurückzuspeisen. Das Fahrerlebnis ist typisch wie bei einem Elektro-PKW, ruhig und stressfrei.

Auch in Sachen Ladeinfrastruktur hat Ford nicht geschlafen. Mit einem passenden DC-Schnelllader können Sie die Batterie in nur 34 Minuten von 15% auf 80% aufladen. Eine volle Ladung an einer regulären Haushaltssteckdose dauert natürlich länger, ist aber über Nacht problemlos möglich.

In unserem Test haben wir auf einer Hypercharge-Ladestation eine maximale Ladeleistung von 115 kW beobachten dürfen. Besonders angenehm ist die Positionierung der Ladebuchse in der Fahrzeugfront. Bei diversen Marktkonkurrenten befindet sich die Ladebuchse wie beim herkömmlichen Dieseltransporter in der Nähe der Fahrertür.

In diesem Fall hat man oft das Problem auf Ladestationen, dass das Ladekabel zu kurz ist und kaum mit dem Fahrzeug verbunden werden kann, oder dass man nach dem Einstecken des Kabels nicht mehr ins Auto einsteigen kann, weil das Kabel die Tür blockiert.

Insgesamt ist der Ford E-Transit ein gutes Beispiel für die zunehmende Elektrifizierung des Nutzfahrzeugsektors und eine interessante Option für Unternehmen, die ihre Flotte modernisieren und ihre Umweltbilanz verbessern möchten.

Was uns gefällt:

der demontierbare innenliegende Dachträger, Position der Ladebuchsen, Komfort- und Assistenzsysteme, On Board Power-Steckdosen

Was uns nicht gefällt:

Preis

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 2
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 3
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

TIPP: Mehr Ford News und Tests sowie die Ford Händler in Österreich finden Sie hier.

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