Testbericht: Ford Galaxy 2,0 Diesel mit Allrad

(07.04.2017) Ford stattet seine dritte Modellgeneration des Galaxy mit einer Fülle an neuen Technologien und Features aus, die den Van oberklassetauglich machen. Grund genug, ihn für Sie zu testen.

Bitte einmal alles - oder so ähnlich muss es geheißen haben, als dieser Ford zu Testzwecken zusammengestellt wurde. Zumindest gibt es unserer Ansicht nicht mehr viel, das fehlt. Doch dazu später mehr. Das neue Auftreten des Galaxy wirkt noch dynamischer und attraktiver. In seinem Rubinrot (1.444 Euro extra!), sowie der stark geneigten A-Säule hat er sogar etwas Sportliches an sich. Ihren Beitrag dazu leisten die scharfen Kanten und die lang nach hinten gezogenen Scheinwerfer.

Wir haben uns für Sie den Selbstzünder mit 180 PS genauer angesehen, der kombiniert mit dem Allradantrieb in der Topausstattung Titanium auch für ordentlichen Familienfahrspaß sorgen soll. Entscheidet man sich für einen Galaxy Titanium, so freut man sich über zahlreiche Komfortfeatures, wie unter anderem das Ford Key-Free-System mit Power-Startfunktion, LED-Tagfahrlicht, Bordcomputer mit 10 Zoll-Farbdisplay oder eine Ambientebeleuchtung im Innenraum.

Besondere Sicherheitsfeatures, wie ein Scheinwerfer-Assistent mit Tag/Nacht-Sensor sowie Fernlichtassistent oder Regensensor gehören ebenso zu den Leistungen der Serienausstattung. Außerdem ist der Galaxy in der Lage, Verkehrsschilder zu erkennen. Dies funktioniert zwar nicht immer zu 100% zuverlässig, jedoch unterstützt es, wenn man einmal nicht genau auf die Schilder am Wegesrand achtet. Ein Müdigkeitswarner, der Teil des Fahrspur-Assistenzsystems ist, warnt vor zu langen Strecken ohne Pause. Letztendlich gönnt Ford der Topausstattung noch einige optische Verschönerungen wie eine Chromleiste unterhalb der Seitenfenster, eine silberfarbene Dachreling und 17 Zoll-Leichtmetall-Felgen. Außerdem erkennt man den Galaxy dann auch am unteren Kühlergrill in Schwarz mit Chromeinfassung. Derart volljustiert gehört der Van um stattliche 49.400 Euro Ihnen.

Doch es sind meistens die kleinen Kinkerlitzchen, die das Reisen so richtig angenehm machen, jedoch den Preis ebenso in die Höhe treiben. Insgesamt wurden bei unserem Testfahrzeug Extras um 12.746,29 Euro verbaut. Dafür gibt es neben einem Sony-Navigationssystem mit Ford Sync 3 unter anderem ein Komfortpaket (kombiniert mit dem Sitzpaket) mit Leder "Salerno". Knappe 6.000 Euro kostet dies, dafür fühlt man sich sitztechnisch wie zuhause auf dem Sofa. Die beiden Vordersitze lassen sich 10-fach elektrisch verstellen, somit findet man nicht nur eine gute Sitzposition, sondern dank der justierbaren Seitenwangen auf der Sitzfläche und Lehne auch den idealen Seitenhalt.

Der Fahrersitz besitzt sogar eine Memoryfunktion für mehrere programmierbare Einstellungen. Richtig luxuriös wird es mit der Massagefunktion und der Sitzheizung bzw. -lüftung! Damit im Winter rasch die Hände warm sind, kann das elektrisch verstellbare Lederlenkrad zusätzlich beheizt werden. Hinzu kommt bei diesem Paket noch eine breite Palette an Assistenzsystemen, die den Galaxy alltagstauglicher und praktischer machen: Interaktives Fahrwerkssystem mit elektronischer Dämpferregelung, Kollisionsassistent, Toter-Winkel/Querverkehrswarner und ein Park-Pilot-System vorne und hinten machen das Rangieren einfacher.

Ford gleicht die Unübersichtlichkeit des Van bei unserem Testfahrzeug noch durch zwei zusätzliche Features aus. Dies ist zum einen die Erweiterung durch einen aktiven Einpark-Assistenten, der sehr rasch reagiert und wirklich sehr präzise manövriert. Zum anderen stellt der Galaxy Kamera-Bilder mit Splitview-Technologie im großen Display dar. So sieht man sehr genau, was sich in der Nähe des Fords befindet. Das Titanium X-Package versorgt uns mit adaptiven LED-Scheinwerfern mit blendfreiem Fernlicht und dynamischer Leuchtweitenregulierung. In der Praxis funktioniert diese Technologie wirklich hervorragend. Selbstverständlich verfügt der Galaxy über adaptiv mitlenkende Scheinwerfer und Abbiegelicht.

Wer sich für einen Van entscheidet, legt auf Vielseitigkeit und individuelle Raumnutzungsmöglichkeiten Wert. Dafür gibt es im Cargo-Paket 2 eine dritte Sitzreihe, die es dank Easy-Fold Flat und Easy Entry ermöglicht, selbst ganz hinten sehr komfortabel mit ausreichend Beinfreiheit zu reisen. Vor allem das Ein- und Aussteigen geht sehr einfach und angenehm. Entscheidet man sich jedoch per Knopfdruck, elektrisch die Sitze auch wieder eben im Boden zu versenken, kann man mittels zahlreicher Verankerungsösen, Gepäcknetz und Laderaummatte selbst sperrige Güter sicher transportieren. Die Ladekapazitäten des Ford reichen von 300 (bei 7 Sitzen bis Gepäckraumabdeckung) bis 2.339 Liter (beladen bis Dach und 2 Sitze).

Der 2,0 Liter-Turbodiesel leistet 180 PS, die Ford sehr glaubwürdig an den Mann bringt. Immerhin hat der Van mit einem Leergewicht von 1.841 Kilo doch einiges an Hüftspeck mit. Im Alltag zeigt sich der Galaxy überraschend spritzig und reagiert schnell bei der Gasannahme. Die Beschleunigungswerte von 0 auf 100 km/h liegen bei 10,6 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit gibt Ford mit 203 km/h an, was auf Österreichs Straßen für ein ausreichendes Vorankommen sorgt. Das Drehmoment liegt bei 400 Nm und wird beim 180 PS-Modell nur von der Top-Selbstzündermotorisierung mit 210 PS überboten. Diese besitzt 450 Nm.

Einen wichtigen Beitrag zu diesen Zahlen leistet sicherlich Fords Power-Shift-Technologie, die in dieser Motor-Antriebskombination die einzige Wahlmöglichkeit ist. Hinzu kommt bei unserem Testfahrzeug Fords neuer intelligenter Allradantrieb iAWD. Dieser misst laufend die Traktionsverhältnisse und gleicht den Antrieb daran an. Das heißt, nur bei Bedarf werden die Hinterräder mit angetrieben. So gelingt es Ford, den Verbrauch und die Abgaswerte niedriger zu halten. Die Emissionswerte liegen bei 149g CO² pro km. Ford gibt den Durchschnittsverbrauch unseres Galaxy mit 5,8 Liter an. Wir waren dennoch mit den 7,2 Litern Verbrauch zufrieden, die uns der Bordcomputer angezeigt hat.

Im Fahrbetrieb vermittelt der Galaxy trotz seiner Größe und seines Gewichts ein angenehmes Gefühl. Die Systeme und Assistenten arbeiten problemlos, und das Fahrzeug gibt einem stets den Eindruck, sicher unterwegs zu sein. Komfortabel für die im Fond Mitreisenden ist die neue Integrallenker-Hinterachse, die Bodenunebenheiten noch besser ausgleicht. Die neue Adaptiv-Lenkung passt die Lenkübersetzung der gegebenen Situation an. So bleibt der Van in der Stadt leichter manövrierbar. Überland reagiert er präzise auf Lenkbefehle und unterstützt das Autobahnfahren.

Der Ford Galaxy ist in dieser Ausführung wahrscheinlich kostenmäßig eine Nummer zu groß für Durchschnittsfamilien. Wer ihn sich jedoch leisten will, bekommt dafür einen topausgestatteten Großraum-Van, der problemlos in der Premiumklasse mitspielt. Noch dazu ist er vorsteuerabzugsberechtigt. Vielleicht ein Grund mehr, ihn genauer anzuschauen!

Was uns gefällt:

Motorisierung, Vielseitigkeit im Innenraum, Ausstattung

Was uns nicht gefällt:

der Preis

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2

Tipp: Mehr Ford News und Tests sowie die Ford Händler in Österreich finden Sie hier.

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