Testbericht: Ford Mustang Mach-E

(11.11.2021) Mit dem Mustang Mach-E AWD 99kWh bietet Ford erstmals einen Elektro-SUV an. Wir verraten in unserem Test, wie viel Mustang tatsächlich im neuen Elektro-Star von Ford steckt.

Viele Mustang-Fans sind seit der Präsentation des Mustang Mach-E bestürzt, dass ein anderes Fahrzeug als der legendäre Mustang diesen Namen tragen darf.

Man muss Ford aber zugestehen, dass sie nur das richtige Produkt zur richtigen Zeit auf den Markt bringen. Im Jahr 1964 waren nun einmal flotte Coupés und Cabrios das Maß aller Dinge, heute sind es SUVs.

Kaum jemand interessiert sich noch für Coupés, umso vernünftiger also von Ford, mit dem Mustang Mach-E die typischen Mustang-Gene auf einen SUV mit Elektroantrieb zu übertragen.

Die Transformation kann als sehr gelungen bezeichnet werden, vor allem die bullige Frontpartie und die Gestaltung der Heckleuchten erinnern an den alten Mustang. Zudem hat man dem SUV einen Coupé-Charakter verliehen.

Ford bietet den Mustang Mach-E auch in verschiedenen Konfigurationen an, man kann zwischen Heck- und Allradantrieb sowie Standard- und Extended-Batterie wählen. Als Topmodell krönt der Mustang GT mit Allradantrieb in Kürze die Modellreihe.

Für unseren Test haben wird das bislang stärkste Modell, den Mach-E mit großer Batterie und Allradantrieb, gewählt.

Inklusive einer sehr guten Basisausstattung kommt er damit auf einen Preis von 64.200,- Euro vor Förderungen. Mit an Bord sind unter anderem schon der riesige Touchscreen inklusive Navi, der Ford Intelligent Drive Assist mit teilautomatisierter Fahrassistenz, 19“-Alufelgen, ein Keyless-System und noch vieles mehr.

Sehr komplette Ausstattung

Optional hatten wir nur noch das Technologie-Paket 2 und die „Infinite Blue“-Lackierung an Bord, womit sich ein Gesamtpreis von 68.500,- Euro ergibt.

Im Technologie-Paket enthalten sind ein B&O-Soundsystem, eine elektrische Heckklappe, ein Pre-Collision-Assist, ein aktiver Ein- und Ausparkassistent, eine 360-Grad-Kamera, ein Panoramadach (leider ohne Rollo), elektrische Vordersitze mit Premium-Polsterung in Leder-Optik und elektrisch anklappbare Außenspiegel mit Mustang-Pony-Projektion auf den Boden.

Schon der Zugang zum Fahrzeug wirkt sehr futuristisch, einen Türgriff sucht man vergeblich. Per Knopfdruck werden die Türen elektrisch entriegelt, und man hat Zugang zum völlig neu gestalteten Innenraum.

Das Cockpit besteht aus einem 10,2“-Breitbank-Digitaltacho und einem 15,5“-Touchscreen, über den so gut wie alles steuerbar ist.

Man findet sich überraschend gut am Touchscreen zurecht, und wichtige Funktionen sind mit nur wenigen Klicks erreichbar. Ein optischer Hingucker ist der im Touchscreen integrierte Drehregler für die Lautstärke des Radios.

Im Bereich zwischen Fahrer und Beifahrer gibt es eine große Konsole, die neben einer Mittelarmlehne auch Getränkehalter, die Fahrstufenregelung und eine sehr große Ablage beheimatet.

Gutes Platzangebot

Eine schöne Materialwahl rundet die optischen Highlights weiter ab. Das Platzangebot ist trotz coupéähnlicher Linienführung auch im Fond sehr gut. Das Kofferraumvolumen ist mit 322 bis 402 Litern Stauraum – je nachdem wie der Ladeboden positioniert ist -, aber überschaubar.

Dafür gibt es noch einen „Frunk“ unter der Fronthaube, der nochmals 100 Liter Volumen aufnehmen kann. Durch das Umklappen der Rücksitze kann man das Kofferraumvolumen zudem noch auf bis zu 1.420 Liter vergrößern.

Damit der elektrische Mustang Mach-E seinem Namen alle Ehre macht, muss natürlich auch die Leistung für atemberaubende Fahrleistungen ausreichen.

Bei Kombination aus Allradantrieb und großer Batterie verfügt der Elektro-SUV über eine Leistung von 351 PS (258 kW), was mehr als ausreichend ist. Schon vom Start weg liefert der Motor ein maximales Drehmoment von 580 Nm.

Dank des Allradantriebs wird die Kraft jederzeit sehr souverän auf die Straße gebracht, und man erlebt wirklich beeindruckende Fahrleistungen. Der Sprint von 0 auf 100 km/h in 5,8 Sekunden ist dabei nicht das Highlight, noch mehr fasziniert, wie flott und gleichzeitig geräuschlos man aus mittlerem Tempo heraus noch beschleunigen kann.

So dauert die Beschleunigung von 50 auf 100 km/h kaum länger als ein Wimpernschlag, und die Passagiere werden dabei sanft in die bequemen Sitze gepresst.

Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch abgeregelt

Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Allrad-Elektro-SUV bei 180 km/h, was durchaus ausreichend ist.

Ford hat zudem dem Mustang Mach-E auch eine sehr sportliche Abstimmung spendiert, die nicht unbedingt jeden Geschmack treffen wird. Bodenunebenheiten werden doch spürbar an die Passagiere weitergeleitet, ganz wie vom Mustang gewohnt.

Dabei würde dem Elektro-SUV durchaus eine komfortablere Federung gut stehen, immerhin liegt er durch den tiefen Schwerpunkt ohnedies perfekt auf der Straße.

Die direkte Lenkung und die tolle Straßenlage verleihen ihm auf jeden Fall in Kombination mit der satten Federung und den atemberaubenden Fahrleistungen ein sehr sportliches Feeling.

Wer die sportliche Seite öfters nutzt, der wird jedoch bei der Reichweite Einbußen hinnehmen müssen. Auf die vom Werk genannten 540 Kilometer wird man aber auch sonst nur bei zaghafter Fahrweise und im Sommer kommen.

Bei herbstlichen Temperaturen um die 5 bis 11 Grad konnten wir eine realistische Reichweite von 360 Kilometern erzielen. Fairerweise muss man sagen, dass man mit dem Mustang V8 mit einer Tankladung auch nicht weiterkommt, womit er auch hier seinem Urahnen Paroli bieten kann.

Reichweite ist brauchbar

Der nutzbare Wert der Batterie liegt auch nur bei 88 kWh, womit selbst beim vom Werk angegebenen Verbrauch von 18,7 kWh die 540 Kilometer Reichweite rein rechnerisch unmöglich sind.

Wir sind im Schnitt auf einen Durchschnittsverbrauch von rund 22 kWh gekommen, was maximal 400 Kilometer Reichweite bedeutet. Nur bis zum letzten Kilometer fahren und darauf vertrauen, eine funktionstüchtige, freie Ladesäule zu finden, sollte man eher vermeiden.

Wer Glück hat und eine Schnellladesäule mit 150 kW findet, der kann die Batterien des Mustang Mach-E aber im besten Fall in 45 Minuten von 10% auf 80% aufladen.

Am Puls der Zeit zeigt sich der Mustang auch bei der Sicherheitsausstattung, die bis hin zum teilautomatisierten Fahren alles an Bord hat, was man sich derzeit wünschen kann.

In unserem Test hat der Ford Mustang Mach-E auf jeden Fall bewiesen, dass es Ford gut gelungen ist, die Gene des alten Mustangs ins Elektroauto-Zeitalter zu transferieren. Er hebt sich schon optisch von anderen Fahrzeugen ab und bietet jede Menge Fahrspaß, bei durchaus großzügigem Platzangebot und luxuriöser Ausstattung.

Was uns gefällt:

Das Design, der Fahrspaß, die Fahrleistungen, die Geräuschdämmung, die Ausstattung 

Was uns nicht gefällt:

Die etwas harte Abstimmung, dass es keine Rollo für das Glasdach gibt und dass die Reichweite nicht so hoch wie erwartet ist

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum : 3
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2-

TIPP: Mehr Ford News und Tests sowie die Ford Händler in Österreich finden Sie hier.

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