Testbericht: Ford Tourneo Custom L1 2,0 EcoBlue 185 PS AT Active

(21.07.2022) Ferienzeit – Reisezeit. Was könnte unseren Urlaubsdrang besser unterstützen, als ein Ford Tourneo Custom? Immerhin gilt es, sechs Frauen samt Gepäck nach Lignano zu bringen.

Mittlerweile ist der Trip zu Wiens 24. Bezirk an die obere Adria Anfang Juli ein Fixpunkt im Kalender, denn nichts testet die absolute Familientauglichkeit eines Autos mehr als eine Familie mit vier Kindern auf Langstrecke im Sommer. In unserem Fall sind es zwei Freundinnen mit ihren vier Töchtern, die nun bereits aus den Kinderschuhen entwachsen sind und das Teenageralter erreicht haben.

Für den diesjährigen Test haben wir noch einmal den Ford Tourneo Custom geladen, den wir bereits im November vergangenen Jahres in der Redaktion hatten. Er kommt mit 185 Diesel-PS und Automatik und sieht in seiner Hokkaido-orangen Lackierung und Active-Ausstattung genauso aus, als könnte man mit ihm Spaß haben.

Der Kostenpunkt liegt bei ihm bei 69.154,30 Euro inklusive der Sonderausstattung. Ein Preis, den man als Familie wahrscheinlich nicht ohne Finanzierung hinbekommen wird.

Aber wir lassen uns vom Preis nicht die Laune vermiesen, als wir ihn zur ersten Familienzusammenführung mitnehmen. Während die beste Freundin noch jubelt, dass sie nicht mit dem Bäderbus fahren muss, werden alle (Schiebe)Türen geöffnet und das Fahrzeug genauer inspiziert, denn Urlaubsplanung ist Gepäckplanung und – das wissen die Damen bereits aus den Vorjahren -, streckt sich nach dem Platzangebot im Fahrzeug.

Aber was ist das? Die Heckklappe lässt sich nicht öffnen. Haben wir etwas übersehen, einen Hebel im Innenraum oder so? Nein. Jedoch befindet sich auf dem Schlüssel ein zweites Symbol, was wir in der Hitze des Gefechts übersehen haben, nämlich dass der Kofferraum extra geöffnet werden kann.

Praktisch, so kann niemand etwas klauen, immerhin hätten wir eine Gesamtlänge von fast fünf Metern zu überbrücken.

Die Heckklappe ist mit ihren fast 4 m² Fläche optimal als Sonnen- oder Regenschutz beim Beladen oder wenn man sich nach einer Wanderung, etc. umziehen oder schlichtweg entspannen möchte, denn die Ladekante hat eine angenehme Sitzhöhe.

Riesiger Innenraum

Nachdem sich die Erwachsenen zu einem Lagegespräch im Kofferraum hinter der dritten Sitzreihe – immerhin hat man da noch 65 cm Sitzfläche und 1.150 Liter Stauraum – zurückziehen, kommen die ersten Rückmeldungen von Seiten der Jugend:

Alle sind sich in einem Punkt einig: So einen großen Bus hatten wir für unseren Urlaubstrip noch nie. Besonders positiv hervorzuheben ist der Sitzkomfort, der nicht nur der Lederausstattung zuzuschreiben ist, sondern auch der angenehmen Polsterung der Einzelsitze. Man sitzt wie auf der Couch.

Gerade bei Kindern haben Einzelsitze einen großen Wert, da Kindersitze wirklich viel Platz benötigen und bei Sitzbänken wird der Mittelsitz sonst zur Notbank und damit wenig beliebt.

Nun sind die jungen Damen glücklicherweise schon größer als 150 cm und damit vom Kindersitz befreit, dafür sind die Beine schon länger und brauchen Abstellfläche. Nachdem man aber sein persönliches Hab und Gut in Form des Lieblingsrucksacks nicht im Kofferraum verstauen will, kommt er in den Fußraum.

Das hat bis dato zu Kollisionen mit der Beinfreiheit geführt. Nicht aber in unserem Tourneo. Hier passen die großen Rucksäcke UND die Beine bequem nebeneinander.

Bei sechs Personen kommt auch die dritte Reihe zum Zug. Diese besetzt seit einigen Jahren die Jüngste, die sich im Fond wie im Haus einrichtet. Sie findet die justierbaren Ausströmer der Klimaanlage an der Decke sehr praktisch, da man sie ungeachtet der Ladung gut erreichen kann. Eine getrennt regelbare Anlage kann an die Bedürfnisse der Fahrgäste im Fond angepasst werden und sorgt für frische Luft ganz hinten.

Starker Motor

Die einzelnen Sitze lassen sich um- und hochklappen und natürlich auch mit wenigen Handgriffen herausnehmen. Auf den Rückenlehnen der Mittelsitze sind sogar Ausnehmungen für Becherhalter integriert. Das flexible Sitzplatzkonzept könnte nur durch verschiebbare Sitze bereichert werden, aber auch ohne haben wir an allen Plätzen wirklich genug Kopf- und Beinfreiheit.

Voll beladen mit Gepäck und Proviant geht die Reise los. Die Stimmung ist gut und die Fahrt sehr entspannt. Dies verdanken wir unter anderem auch der sehr guten Geräuschdämmung im Auto, die weder Wind- noch Motorgeräusche in den Innenraum lässt. So bequem der Sitzkomfort ist, so komfortabel ist auch das Fahren selbst.

Armlehnen an den Fahrersitzen, die Sitze selbst sind elektrisch verstellbar und können im Winter beheizt werden. Alle Bedienelemente befinden sich in Griffweite.

Die 185 PS Motorisierung in Kombination mit dem 6-Gang Automatikgetriebe macht auch auf Bergstraßen trotz einem Eigengewicht von knapp 2,5 Tonnen richtig Spaß. Auf Autobahnen hilft uns der adaptive Tempomat, immer im erlaubten Bereich zu bleiben, denn der PKW-Komfort lässt uns die gefahrene Geschwindigkeit nicht merken.

Dies betrifft auch die Dämpfung. Schlaglöcher und Fahrbahnunebenheiten schluckt unser Bus kommentarlos, dennoch bleibt er bei plötzlichem Lastwechsel stabil und gibt stets das Gefühl von Sicherheit.

In der Stadt hat uns der Ford mit seiner Antrittsstärke überzeugen können. Mit der Unterstützung von 415 Nm Drehmoment ab 1.750 Umdrehungen schafft er die 100 km/h-Marke in 12,6 Sekunden.

Trotz seiner Größe sehr wendig

In Bella Italia kommt uns in den verwinkelten Gassen mit den zahlreichen Menschen neben der doch direkten Lenkung der 11,8 m kleine Wendekreis zu Gute. Um in die Miniparklücken im Touristenhotspot hineinzupassen, hilft uns der aktive Einparkassistent leider nicht, der nämlich meint, hier passt kein Auto hinein, da machen die Kamera und die traditionelle Spiegelarbeit mehr Sinn.

Apropos Sicht: Unser Testfahrzeug verfügt als Sonderausstattung neben den Bi-Xenon-Scheinwerfern mit statischem Kurvenlicht über das Sicht-Paket 3, das unter anderem Scheibenheizung, Fernlichtassistent, Regensensor und Fahrspurassistent mit Müdigkeitswarner beinhaltet.

Unser Fazit nach dem Trip nach Lignano fällt wie erwartet mehr als positiv aus. Die zahlreichen Ablagen und auch USB-Lademöglichkeiten für die Mobilgeräte kommen uns besonders auf der Langstrecke sehr entgegen. Trotz der üppigen Proportionen macht aber auch das Fahren enormen Spaß. Wer auch noch Anhänger ziehen möchte, kann gebremste Anhänger mit 1.000-1.150 kg mitführen, dabei sollte das Gesamtzuggewicht von 4.140-4.240 kg nicht überschritten werden.

Was uns gefällt:

Flexibles Raumkonzept, Stauräume, Ausströmer an der Decke über jeder Position, Motorisierung und Fahrwerksabstimmung

Was uns nicht gefällt:

Automatische Klimatisierung wäre wünschenswert, Sitze der 2.+3. Reihe nicht verschiebbar

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

Weitere Infos zu Ford unter www.ford.at

TIPP: Mehr Ford News und Tests sowie die Ford Händler in Österreich finden Sie hier.

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