Honda CR-V Allrad mit 173 PS im Test

(08.08.2019) Die neue Generation des Honda CR-V zeigt sich in einem modernen Design. Was der CR-V sonst noch bietet, verraten wir im folgenden Testbericht.

Mit dem CR-V war Honda 1996 einer der Mitbegründer des kompakten SUV-Segments. Im Jahr 2018 ist die nunmehr fünfte Generation bei uns an den Start gegangen. Der neue Honda CR-V ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich dynamischer gestaltet, dennoch aber wieder auf Anhieb als CR-V zu erkennen. Die geschliffenen Kanten stehen dem SUV dabei ausgezeichnet. Im Vergleich zur ersten Generation, die auf 450 cm Länge gekommen ist, ist die fünfte Generation mit einer Länge von 460 cm im Vergleich zu anderen Modellen der Autowelt kaum gewachsen. Dennoch kann das neue Modell auf Wunsch auch mit sieben Sitzen geordert werden.

Wer einen Honda CR-V sein Eigen nennen möchte, kann derzeit nur auf Benzinmotoren zugreifen. Für unseren Test haben wir den neuen 1,5 Liter 4-Zylinder-Turbomotor mit manueller 6-Gang-Schaltung und Allradantrieb gewählt. Bei der Ausstattung haben zur mittleren "Lifestyle"-Line gegriffen, die schon serienmäßig mit allem aufwarten kann, was man bei der Konkurrenz oft erst gegen Aufpreis bekommt.

Im Listenpreis von 40.790 Euro sind unter anderem schon das Honda Sensing-Assistenzpaket inkl. adaptivem Tempomat, Ledersitze, ein schlüsselloses Zugangssystem, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, das Honda Connect Infotainmentsystem mit 7"-Touchscreen und Navi, LED-Scheinwerfer und noch vieles mehr mit an Bord. Lediglich die Premium Crystal Red-Metalliclackierung um 639 Euro hat den Preis noch auf gesamt 41.429 Euro erhöht.

Der Innenraum zeigt sich dabei wirklich sehr luxuriös und kann mit einer hervorragenden Verarbeitung aufwarten. Sehr fein ist auch der hoch positionierte Schalthebel, der gut in der Hand liegt. Mit 7" ist der Touchscreen dafür nicht gerade der größte, zudem ist es sehr nervig, dass man bei jedem Start aufs neue mit "O.K." die Bedingungen zur Handhabung bestätigen muss, damit der Bildschirm nicht schwarz bleibt. Überhaupt ist der Honda CR-V sehr lästig und etwas divenhaft in der Handhabung. So lässt er sich nicht ohne angezogene Handbremse starten und meldet sich bei jeder Gelegenheit mit irgendeinem Piepston zu Wort, sofern einem nicht die Computerstimme schon sagt, was dem Fahrzeug nicht passt.

Deutlich mehr Freude hat uns das Platzangebot im CR-V bereitet. Nicht nur Fahrer und Beifahrer erfreuen sich an großzügigen Platzverhältnissen, auch im Fond haben die Passagiere First Class Bein- und Kopffreiheit, selbst wenn in der ersten Reihe schon über 180 cm große Personen sitzen. Sensationell sind zudem die vielen Ablagemöglichkeiten, alleine das tiefe Fach zwischen Fahrer und Beifahrer nimmt es mit so manchem Kofferraum eines reinrassigen Sportwagens auf. Das Kofferraumvolumen ist mit 561 Litern Fassungsvermögen ebenfalls großzügig dimensioniert und kann durch Umklappen der Rückbank noch auf bis zu 1.756 Liter erweitert werden.

Wer beim Honda CR-V nicht auf Hybrid-Antrieb setzt, muss derzeit mit dem 1,5 Liter VTEC Turbomotor auskommen. Interessant dabei ist, dass die Leistung von der Getriebewahl abhängig ist. Wählt man den CR-V mit CVT-Getriebe hat man 193 PS (142 kW), wählt man wie wir bei unserem Testwagen die Verison mit manueller Schaltung kommt man auf "nur" 173 PS (127 kW). Sein maximales Drehmoment von 220 Nm liefert der 173 PS starke Benziner zwischen 1.900 und 5.000 U/min, was in der Praxis aber nicht ganz so spürbar ist.

Wer den Honda CR-V mit manueller Schaltung wählt, sollte überhaupt sehr sehr sehr gerne schalten. Die fast schon wahnwitzig kurze Übersetzung verlangt nach Schaltarbeit eines Weltmeisters. In nicht mal 10 km/h-Schritten verlangt die Gangempfehlung nach einem höheren Gang, wodurch man bis Tempo 53 km/h schon gemahnt wird, den höchsten Gang einzulegen, um möglichst effizient unterwegs zu sein. Ist man vor allem viel in der Stadt unterwegs, entwickelt man rasch einen Tennisarm vom vielen Schalten oder pfeift in letzter Konsequenz auf Effizienz.

Durch die gute Geräuschdämmung ist es akustisch nämlich ganz egal, in welchem Gang man bei welcher Drehzahl unterwegs ist, es dringen ohnedies kaum Störgeräusche an die Ohren der Passagiere. Ist man brav bei rund 55 km/h im 6. Gang unterwegs und möchte dann mit einem beherzten Tritt aufs Gaspedal beschleunigen, tut sich erst mal nichts. Wer Leistung spüren möchte, muss jetzt wieder ein paar Gänge zurück schalten und das Drehzahlband weit ausdrehen, was wiederum den Spargeist zunichte macht. Dafür geht es dann wirklich flott dahin. Aus dem Stand heraus beschleunigt man immerhin in rund 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wer möchte, ist zudem bis zu 208 km/h schnell unterwegs.

Wer den Honda CR-V so bewegt, wie es die Gangempfehlung empfiehlt und noch dazu im ECO-Modus unterwegs ist, der wird auch an den vom Werk versprochenen Verbrauch von 6,6 Litern heran kommen. Wir haben überraschend gute 7,9 Liter im Test erreicht, ohne uns wirklich um Sparsamkeit bemüht zu haben.

Die Auslegung des Honda CR-V lässt einen aber dennoch eher gemütlich bis ans Ziel gleiten. Der CR-V ist absolut auf Komfort getrimmt und bügelt Bodenunebenheiten gekonnt weg. Zudem ist die Straßenlage deutlich besser, als es sich anfühlt. Auf kurvigen Straßen haben die Passagiere in etwa das Gefühl auf einem Kreuzfahrtschiff bei hohem Seegang zu sein, dennoch folgt der CR-V sehr gutmütig der vom Fahrer gewählten Spur - dies den Passagieren zu vermitteln, ist halt nicht so seins.

Deutlich positiver hat uns wieder die Sicherheitsausstattung gestimmt. Der Honda CR-V verfügt so ziemlich über alles, was man sich derzeit wünschen kann. Der adaptive Tempomat hat zwar nur in Kombination mit dem CVT-Getriebe einen Stauassistent, sonst ist aber auch beim manuell geschalteten CR-V alles an Bord, bis hin zum präventiven Spurhaltesystem.

In unserem Test hat sich der Honda CR-V vor allem als komfortabler Begleiter gezeigt, der die Passagiere mit enorm viel Platz und einer luxuriösen Ausstattung verwöhnt. Er ist sich in vielen Punkten durch alle Generationen treu geblieben, muss jetzt aber natürlich mit einem stark gesteigerten Mitbewerbsumfeld kämpfen. Sein fairer Preis und ein im Verhältnis zur Fahrzeugklasse sparsamer Motor sprechen für den CR-V. Wer kein Freund von häufigen Schaltvorgängen ist, sollte aber auf jeden Fall zum CVT-Getriebe greifen.

Was uns gefällt:

Das Design, das Platzangebot, die luxuriöse Ausstattung, das Preis/Leistungsverhältnis

Was uns nicht gefällt:

Die ständige Bevormundung, das etwas gar kurz übersetzte Getriebe

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 3
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-

Tipp: Mehr Honda News und Tests sowie die Honda Händler in Österreich finden Sie hier.

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