Testbericht: Honda CR-V e-:PHEV 2WD Advance Tech
Der neue Honda CR-V ist erstmals auch mit Plug-in-Hybrid-Antrieb erhältlich. Wir verraten im Test, ob er im Alltag so sparsam ist wie Honda verspricht.
Im Jahr 1996 ist die erste Generation des Honda CR-V an den Start gegangen. Der CR-V war damit einer der ersten Vertreter der kompakten SUV-Klasse und auf Anhieb ein Erfolg.
Der Honda CR-V ist im Laufe der Generationen dabei immer weiter verfeinert worden, die mittlerweile sechste Generation zeigt sich jetzt in einem ganz neuen Look und mit neuer Technik.
Mit einer Länge von 470,6 cm ist der neue CR-V so groß wie nie zuvor, soll dafür aber auch beim Platzangebot die Vorgänger übertrumpfen.
Das neue Design steht ihm sehr gut, trotz dynamischer und moderner Linienführung ist er aber dennoch auf Anhieb als Honda CR-V zu erkennen.
Die markante Front sticht dabei ebenso ins Auge wie das Heck mit den neu gestalteten Rückleuchten, die ebenfalls an ältere CR-V-Modelle erinnern, aber deutlich moderner wirken.
Als Highlight gibt es den CR-V jetzt auch erstmals mit Plug-in-Hybrid-Antrieb, dieser ist jedoch nur in der höchsten Ausstattungsstufe „Advance Tech“ erhältlich.
Im Listenpreis von 59.990,- Euro ist auch schon alles an Bord was man sich nur wünschen kann, lediglich die Diamond Dust Pearl-Lackierung um 1.090,- Euro hat den Preis auf 61.080,- Euro erhöht.
Noble Ausstattung im Honda CR-V
Mit an Bord sind schon LED-Scheinwerfer, ein BOSE-Soundsystem, Ledersitze mit Sitzklimatisierung vorne, ein Head-up-Display, eine Lenkradheizung, eine elektrische Heckklappe, das Honda Connect Navi mit 9“-Touchscreen, Sitzheizung im Fond, ein beheizbares Lederlenkrad, 18“-Alufelgen und noch vieles mehr.
Der Innenraum zeigt sich von einer sehr modernen Seite, ohne dass es Honda aber übertreibt. Der 9“-Touchscreen erfüllt sehr gut seine Zwecke und zeigt deutlich, dass auch diese Größe ausreicht.
Lediglich die Navi-Karte könnte eine optische Auffrischung vertragen, der Rest ist aber sehr leicht und intuitiv zu bedienen. Auch der 10,2“-Digitaltacho ist sehr übersichtlich gestaltet, zudem wird der Fahrer via Head-up-Display über alles Wichtige informiert.
Schön ist, dass man sowohl einen Drehregler für die Audiolautstärke hat als auch eine getrennt regulierbare Klimasteuerung.
Die großzügigen Ablagen können ebenfalls überzeugen, sehr praktisch ist das große Fach unter der Klimasteuerung, welches USB- und 12V-Anschlüsse und eine induktive Lademöglichkeit für Smartphones bereithält.
Bei den Sitzen gibt es etwas gemischte Gefühle, diese verfügen über eine sehr feine Klimatisierung, was an den heißen Sommertagen unseres Testzeitraums eine Wohltat war, sind auf der anderen Seite aber recht straff, und größere Fahrer würden sich eine längere Schenkelauflage wünschen.
Interessanter Antrieb
Wer es gerne straffer hat und nicht nur um die 170 cm groß ist, wird aber begeistert sein. Auf ganzer Linie überzeugen kann das Platzangebot, egal ob in der ersten Reihe oder im Fond.
Während bei anderen Herstellern oft die Plug-in-Hybrid-Modelle einen kleineren Kofferraum haben, ist es bei Honda genau umgekehrt.
Der PHEV überragt den Hybrid mit einem Fassungsvermögen von 635 Litern um 39 Liter, klappt man die Rücksitze um, hat man sogar bis zu 1.728 Liter Stauraum.
Praktisch ist nicht nur die elektrische Heckklappe, auch eine Befestigung für das Pannendreieck, Haken für Taschen und ein 12-Volt-Anschluss sind eine Bereicherung des Ladeabteils.
Beim Antrieb geht Honda einen ganz eigenen Weg. Der 2,0-Liter-Benzinmotor mit einer Leistung von 148 PS (109 kW) dient als Generator für die Energiegewinnung für den 184 PS (135 kW) starken Elektromotor.
Das Systemdrehmoment liegt bei 335 Nm und sorgt für viel Schubkraft. Beim Plug-in-Hybrid sorgt eine 17,7 kWh-Batterie für eine rein elektrische Reichweite von bis zu 81 Kilometern.
Zur großen Überraschung konnten wir im Test auf gut 78 Kilometer reine E-Reichweite kommen, was ein wirklich beachtlicher Wert ist.
Verbrauch ist eine Sensation
Ein neues Dual-Elektromotor-Automatikgetriebe sorgt auch für eine sehr gute Laufruhe, gepaart mit der adaptiven Dämpfung wir der CR-V so zum idealen Langstreckenfahrzeug.
Die Dämpfer-Abstimmung ist dabei wirklich sehr gut gelungen, da der CR-V trotz allem Komfort perfekt auf der Straße liegt, was auch dem tiefen Schwerpunkt zu verdanken ist, da die Batterie für den PHEV-Antrieb im Unterboden integriert ist.
Der Fahrer kann auch aus verschiedenen Fahrmodi wählen, die sich jedoch nicht gravierend voneinander unterscheiden. Am besten wählt man den normalen Fahrmodus, hier hat man immer genug Kraft und ist dennoch sehr effizient unterwegs.
Die Effizienz ist wohl überhaupt der größte Trumpf vom CR-V. Wer seinen Gasfuß zügelt, wird sogar die vom Werk angegebenen 0,8 Liter für die ersten 100 Kilometer schaffen.
Wir hatten mit einem Verbrauch von 1,2 Litern nach 100 Kilometern so wenig wie bislang in noch keinem anderen Plug-in-Hybrid-Auto dieser Klasse verbraucht. Aber auch danach geht es sehr sparsam weiter.
Nach rund 300 Kilometern ohne neuerliches Aufladen der Batterien hatten wir immer noch einen sensationellen Verbrauch von 4,5 Litern pro 100 Kilometern, womit der große SUV ein wahrer Sparmeister ist.
Angenehmer Begleiter
Es zeigt auch sehr deutlich, dass diese Technologie dem Elektroauto viel voraus hat. Für den täglichen Bedarf sollten die rund 80 Kilometer E-Reichweite ausreichen, für die Langstrecke kann man im Hybrid-Modus aber noch immer sehr sparsam unterwegs sein, muss aber nicht alle paar hundert Kilometer lange Ladepausen einlegen.
Ruft man die volle Leistung ab, sprintet man in 9,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 195 km/h.
Auch bei der Sicherheitsausstattung hat der Honda CR-V alles an Bord, was das Herz begehrt. Sogar ein Toter-Winkel-Warner, der ein Kamerabild auf den 9“-Touchscreen überträgt, ist an Bord, wenngleich die Auflösung dieser Kamera nicht die Beste ist.
Etwas ist jedoch sehr ärgerlich: Die Deaktivierung der nervigen Geschwindigkeitswarnung ist nur im Stand im Park-Modus möglich.
Hat man darauf vergessen, muss man nochmals extra stehen bleiben und in den Park-Modus schalten, um diese zu deaktivieren. Die richtige Geschwindigkeit wird nämlich nur sehr selten angezeigt, wodurch eine Deaktivierung zwingend notwendig ist, sofern man sich keinen Tinnitus wünscht.
In der Summe der Eigenschaften hat sich der neue Honda CR-V aber als wirklich vorzüglicher Begleiter erwiesen. Er bietet viel Platz, ein tolles Preis/Leistungsverhältnis und ist extrem effizient.
Was uns gefällt:
Das Design, das Platzangebot, der Kofferraum, der Fahrkomfort, die Effizienz, die Ausstattung
Was uns nicht gefällt:
Dass man die Geschwindigkeitswarnung nur im Stand im Park-Modus deaktivieren kann
Testzeugnis:
Sicherheit: 2
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Bedienbarkeit: 3-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2
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