Honda e Advance 17“ im Test

(10.12.2020) Der erste Honda mit rein elektrischem Antrieb ist seit Kurzem erhältlich. Wir verraten in unserem Test, für wen der kleine City-Stromer interessant sein könnte.

Honda hat seit diesem Jahr auch erstmals ein rein elektrisch betriebenes Fahrzeug im Sortiment, der City-Flitzer mit E-Antrieb soll dabei mit vielen High Tech-Features überzeugen.

Bei der Namensfindung hat Honda nicht gerade mit Kreativität geglänzt, dafür aber bei der Gestaltung des Fahrzeugs.

Honda hat dem Honda e wirklich alles spendiert, was neu und ungewöhnlich ist, von auf Kameras basierenden Außenspiegeln bis zum durchgängigen Touchscreen reicht die Bandbreite der Innovationen. Damit schießt aber auch der Preis in die Höhe.

Für die von uns getestete Top-Version mit 154 PS (113 kW) starkem E-Motor und 17“-Alufelgen sind 37.990,- Euro fällig – ein Preis, für den man schon manch größere Elektroautos mit deutlich mehr Reichweite bekommt. Der Honda e soll aber vor allem jene ansprechen, die ein Stadtfahrzeug suchen und sich von der breiten Masse abheben möchten.

Als einzige Option hatte unser Testfahrzeug noch die Platinum White Pearllackierung um 660,- Euro, womit man auf einen Endpreis von 38.650,- Euro kommt.

Mit an Bord sind schon LED-Scheinwerfer, ein adaptiver Tempomat, ein aktiver Spurhalteassistent, eine Klimaautomatik, das digitale Cockpit, ein schlüsselloser Zugang und vieles mehr.

Innovative Innenraumgestaltung

Schon beim ersten Blick in den Innenraum stellt man fest, dass sich der Honda e von allen bisherigen Autos am Markt deutlich abhebt.

Über das ganze Cockpit erstrecken sich mehrere Monitore. Rechts und Links sind jeweils die Monitore für die Spiegel positioniert, das Bild dafür liefern hochauflösende Kameras, die statt den bisherigen Außenspiegeln angebracht sind.

Einen Vorteil bietet diese Technologie nicht, bis zum Ende des Tests konnten wir uns mit diesem System nicht anfreunden. Ein laufender Bildschirm irritiert während der Fahrt deutlich mehr als die herkömmlichen Außenspiegel, zudem ist bei Nacht die Auflösung recht pixelig und unscharf.

Zwischen den beiden Monitoren für die Außenspiegel befinden sich noch eine 8,8“-TFT-Instrumentenanzeige hinter dem Lenkrad und daneben zwei 12,3“-Touchscreens, die sich über die restliche Breite des Cockpits erstrecken.

Die Monitore liefern ein sehr gutes Bild und eine schöne Darstellung. Im Stau stehend kann man sich auch ein virtuelles Aquarium einblenden lassen, um eine entspannte Atmosphäre zu genießen.

Abgesehen davon, dass das Cockpit wirklich sehr modern und auffällig ist, gibt es aber auch keinen praktischen Mehrwert, im Gegenteil. Wer alleine ist und den ganz rechts positionierten Button für das Radiomenü drücken möchte, braucht lange Arme und ist während der Fahrt abgelenkt. Man kann sich zwar alle Menüs auch via Knopfdruck auf dem ersten Bildschirm einblenden lassen, was jedoch auch nicht weniger Ablenkung verursacht.

Volle Vernetzung

Natürlich kann man auch verschiedene Apps nutzen, und es gibt sogar einen HDMI-Anschluss. Sehr praktisch sind die vielen Ablagen im Honda e.

Auch das Platzangebot für Fahrer und Beifahrer ist sehr großzügig dimensioniert, im Fond geht es der Klasse entsprechend aber recht eng zu.

Das Kofferraumvolumen ist mit einem Fassungsvermögen von 171 Litern überschaubar, viel mehr als die Ladekabel und ein Schneebesen finden nicht Platz. Klappt man die Rücksitze um, kann man sich über 861 Liter Stauraum erfreuen. 

Bei der Motorisierung hat man die Wahl zwischen 136 PS (100 kW) oder 154 PS (113 kW). Wir hatten den stärkeren Motor an Bord, der mit wirklich guten Fahrleistungen überzeugen kann.

Unserer Meinung nach ist der schwächere Motor aber die bessere Motorisierung für den Honda e. Die 136 PS sollten für die City absolut ausreichend sein, zudem liefern beide Elektromotoren ein maximales Drehmoment von 315 Nm.

Der Stärkere sprintet in 8,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, der Schwächere benötigt 9 Sekunden, womit man auch nicht wirklich viel langsamer ist. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beiden Versionen bei 145 km/h.

Viel Fahrspaß

Auch wenn der 136 PS Honda e sicher ausreicht, so hat man im stärkeren natürlich jede Menge Spaß. Die Kombination aus einer Gewichtsverteilung von 50:50 und Heckantrieb machen den Honda e zur spaßigen Fahrmaschine.

Seine Wendigkeit und der sensationelle Einschlag verleihen dem Stromer richtiges Go-Kart-Feeling. Durch den tiefen Schwerpunkt ist natürlich die Straßenlage auch sensationell, und man erfreut sich an kurvigen Straßen.

Dennoch ist der Honda e für ein Auto dieser Größe sehr komfortabel gefedert, so dass man auch gerne weitere Strecken mit ihm absolvieren würde.

Damit wären wir auch schon beim größten Manko des Honda e angelangt. Die 35,5 kWH große Batterie und der starke Motor lassen die Reichweite auf Kurzstreckenausflüge schrumpfen.

Laut Werk sollte man auf eine Reichweite von 210 Kilometern kommen, was im Eco-Modus unter Verzicht auf eine Klimatisierung und sonstige Annehmlichkeiten eventuell bei gutem Wetter auch möglich ist.

Wir hatten den Honda e bei Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad im Testeinsatz und wollten nicht auf warme Füße und Radio verzichten. Damit sind wir dann auf eine realistische Reichweite von rund 140 Kilometern gekommen. Der Verbrauch ist bei rund 22 kWh pro 100 Kilometer gelegen.

Reichweite degradiert ihn zum reinen City-Flitzer

Damit kommt man nur knapp weiter, als mit einem Benziner, bei dem bereits die Kontrollleuchte für‘s Tanken aufleuchtet. Der Honda e wird damit zum reinen City-Flitzer degradiert, der als Zweitauto zum Brotholen viel Spaß bietet.

Für die Langstrecke ist man auf die öffentliche Ladeinfrastruktur angewiesen, die aber wie so oft bei unserem Test ihre Tücken gezeigt hat.

Erst beim dritten Versuch haben wir eine funktionierende Ladestation gefunden. An dieser konnten wir jedoch auch nur mit 3,3 kW statt der versprochenen 22 kW laden.

Der Honda e bietet auf jeden Fall einen sehr eigenständigen Charakter und kann mit seinem knuffigen Design und dem High Tech-Cockpit viele Menschen ansprechen.

Schade, dass er bei der Reichweite enttäuscht und so nur für eine sehr eingeschränkte Zielgruppe eine interessante Alternative am E-Auto-Markt darstellt.

Was uns gefällt:

Das Design, die Straßenlage, der Fahrspaß, das Cockpit (zumindest optisch)

Was uns nicht gefällt:

Die Reichweite, der Preis, das „Side Camera Mirror“-System

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 4
Kofferraum: 4
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

Tipp: Mehr Honda News und Tests sowie die Honda Händler in Österreich finden Sie hier.

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