Jeep Compass 2,4 Testbericht

(22.04.2014) Für das neue Modelljahr hat Jeep den Compass leicht überarbeitet. Wir haben den Benziner mit Allradantrieb und Automatik getestet.

Mit dem Compass hat Jeep einen kompakten Offroader im Programm. Für das Modelljahr 2014 wurde der Compass leicht überarbeitet und vor allem im Frontbereich dem Grand Cherokee näher gebracht. Die amerikanischen Wurzeln kann der Jeep dabei nicht verleugnen, er wirkt sehr robust und macht den Eindruck, dass man mit ihm auch abseits der befestigten Straßen gut voran kommt.

Für unseren Test haben wir den Jeep Compass dann auch gleich in der amerikanischsten Version gewählt, nämlich mit Benzinmotor und Automatikgetriebe. Der 2,4 Liter-Benziner mit 170 PS ist nur als "Limited" erhältlich und startet mit rundum guter Ausstattung bei 38.190 Euro. Mit an Bord sind dann aber neben ABS, ESP und sechs Airbags auch eine Klimaautomatik, Ledersitze, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, elektrische Fensterheber, 18"-Leichtmetallfelgen, LED-Heckleuchten, Tempomat und noch vieles mehr.

Als Extra hatten wir dann noch eine Sonderlackierung und das Technikpaket, welches eine Rückfahrkamera, ein 6,5"-Touchscreen Display inkl. Navigationssystem und ein Boston Acoustics Soundsystem mit 40 GB Festplatte und 9 Lautsprechern beinhaltet. Der Gesamtpreis liegt damit bei 40.134 Euro.

Im Innenraum zeigt sich der Compass trotz allem Luxus auch wieder von seiner robusten Seite und bietet massive Materialien, die auch den harten Offroad-Einsatz unbeschadet überstehen. Zierelemente in Chrom-Optik frischen den dunkel gehaltenen Innenraum wohltuend auf. Der Compass präsentiert sich auch sehr übersichtlich, und man findet sich schnell zurecht. Ganz wie man es von einem US-Auto gewohnt ist, bietet der kompakte Jeep auch viele großzügige Ablagen und Getränkehalter. Überhaupt ist das Platzangebot für ein Auto dieser Klasse sehr gut ausgefallen, alle Passagiere haben mehr Platz, als man von außen vermuten würde. Das Kofferraumvolumen ist mit 458 bis 1.269 Liter ebenfalls großzügig dimensioniert.

Die Ledersitze sind sehr bequem, und die verstellbare Mittelarmlehne bietet auch auf langen Strecken zusätzlichen Komfort. Nicht ganz optimal ist die weit in den Fußraum ragende Lenksäulenverkleidung, mit der vor allem kleinere Menschen unliebsamen Körperkontakt haben. Zudem ist das Lenkrad auch nur in der Höhe und nicht in der Länge verstellbar. Ebenfalls dem US-Geschmack entsprechend ist die Klimaanlage dimensioniert, die selbst an heißen Sommertagen das Zeug dazu hat, den Innenraum in kürzester Zeit zum Gefrierschrank zu verwandeln.

Dass auch der Motor vor allem Amerikanern viel Freude bereitet, stellt man ebenfalls recht schnell fest. Der 2,4 Liter-Benzinmotor verfügt über eine Leistung von 170 PS (125 kW) und ein maximales Drehmoment von 220 Nm. Am liebsten hat es der Motor, wenn man ihn zum Gleiten verwendet, dann erfüllt er seine Aufgabe sehr komfortabel, laufruhig und mit einer ausreichenden Kraft.

Wer jedoch die volle Leistung abruft und den Geländewagen in den vom Werk versprochenen 10,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h befördert, der merkt sehr deutlich, dass der Motor jetzt nicht mehr in seinem Wohlfühlprogramm unterwegs ist. Die Gänge werden dabei bis zum roten Bereich ausgedreht, und der Motor heult sehr gequält auf, was für die Ohren der Passagiere nicht gerade die größte Wohltat ist.

Bei den Schaltvorgängen zeigt sich die 6-Gang-Automatik ebenfalls so, wie man es von US-Autos gewohnt ist: Die Gänge werden extrem weich, aber auch sehr langsam gewechselt. Dafür reagiert die Automatik sehr schnell, wenn ein anderer Gang dem Wunsch des Fahrers entsprechen würde und schaltet frühzeitig zurück, damit auch gröbere Steigungen ohne Leistungsverlust gemeistert werden können. Wer möchte, ist bis zu 187 km/h schnell unterwegs, die Qualität der Geräuschdämmung nimmt jedoch ab 110 km/h relativ rasch ab, und es wird bei höherem Tempo im Innenraum recht laut.

Ganz und gar nicht typisch amerikanisch präsentieren sich Federung und Fahrwerk, die sehr harmonisch ausgefallen sind und viel Komfort bieten, dabei aber auch einen guten Kontakt zur Fahrbahn vermitteln. Bodenunebenheiten werden gekonnt weggefiltert, jedoch ohne dass man noch drei Kilometer lang nachfedert, wie man es früher oft von US-Autos gekannt hat. Hier zeigt sich der Compass von einer sehr guten Seite.

Dank dem "Freedom Drive I"-Allradantrieb ist auch der Kontakt zur Straße jederzeit sehr gut, und man fühlt sich auch bei flotterer Fahrweise gut aufgehoben. Der Allradantrieb verfügt über eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung, die kontinuierlich den Radschlupf überwacht und das Drehmoment optimal auf die einzelnen Räder verteilt.

Damit der Compass auch härteres Gelände schafft, verfügt er noch über einen 4WD-Lock-Modus, in dem bis zu einer Geschwindigkeit von 15 km/h je 50% des Drehmoments auf Vorder- und Hinterachse verteilt werden. So kommt man auch abseits befestigter Straßen mit dem kompakten SUV gut voran und ist zu jeder Jahreszeit sicher unterwegs.

Seine amerikanischen Wurzeln zeigt der Compass auch bei den Trinkgewohnheiten sehr deutlich. Die vom Werk versprochenen 9,0 Liter pro 100 Kilometer sind kaum erreichbar, wir haben in unserem Test trotz zartem Gasfuß rund 10,5 Liter verbraucht.

Der Jeep Compass ist also für alle Kunden, die das US-Feeling eines Fahrzeugs genießen möchten, eine gute Wahl. Er ist durch und durch ein echter Jeep und hat sich in unserem Test als robuster Begleiter gezeigt, der auch im Gelände seine Qualitäten zeigen kann.

Was uns gefällt:

der robuste Auftritt, das Platzangebot, die vielen Ablagen, die Ausstattung

Was uns nicht gefällt:

der Verbrauch, die Geräuschdämmung

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 3-
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 1-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2

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