Jeep Wrangler Mountain Testbericht

(07.06.2013) Das Sondermodell Jeep Wrangler Mountain ist ganz auf Lifestyle getrimmt. In unserem Test zeigt der Offroader, was er kann.

Seit 2007 ist die jüngste Version vom Jeep Wrangler am Markt. Die Gene des kantigen Offroaders reichen aber bis 1941 zurück, wo der Willys Overland Jeep im Militärdienst seinen ersten Einsatz hatte. Im Jahr 1944 kamen dann die Versionen für die Zivilbevölkerung auf den Markt, und seither erfreut sich der robuste Allradler nicht nur in Amerika großer Beliebtheit. Dabei hat Jeep den Wrangler, wie er seit 1987 heißt, kontinuierlich weiterentwickelt und mit viel Liebe zum Detail immer moderner gemacht.

Mit dem Wrangler Mountain bringt Jeep nun eine ganz auf Lifestyle und Offroad-Abenteuer getrimmte Version des legendären Offroaders auf den Markt. Der Listenpreis des Wrangler 2,8 CRD Mountain liegt bei 36.590 Euro. Mit an Bord sind dann schon ABS, ESP, Fahrer und Beifahrerairbag, eine Klimaautomatik, das Command-Trac Allradsystem, die 17"-Leichtmetallfelgen in Mineralgrau, ein Kühlergrill in Mineralgrau, ein schwarzer Tankdeckel von Mopar, schwarze Stoffsitze mit "Mountain"-Logo, welches sich ebenfalls auf den Kotflügeln wieder findet, Tempomat, ein Lederlenkrad mit Bedienelementen für Audio, Bordcomputer und Tempomat sowie die originellen Gummifußmatten von Mopar mit Reifenprofil-Design.

Als Sonderausstattung hatte unser Testfahrzeug noch die auffällige Dozer-Metallic-Lackierung, ein schwarzes Hardtop mit herausnehmbaren Dachteilen, verdunkelte Scheiben hinten, elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung, die Uconnect Freisprecheinrichtung und Seitenairbags vorne. Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 39.570 Euro, dafür bekommt man aber auch ein Auto mit viel Charme und besten Offroad-Eigenschaften.

Schon optisch hebt sich der Wrangler mit seiner kantigen Form vom Rest der kompakten Allradler wohltuend ab. Trotz seiner kompakten Abmessung von nur 422,3 cm bietet er im Innenraum überraschend viel Platz. Fahrer und Beifahrer haben auch eine breite Mittelkonsole mit Armlehne zur Verfügung und können durch das nicht sehr tiefe Armaturenbrett auch viel Platz nach vorne hin verbuchen. Durch die kleinen Scheiben ist zwar die Übersichtlichkeit nicht gerade die beste, aber man fühlt sich dennoch sehr wohl im Wrangler.

Der Weg zu den Fondsitzen ist etwas beengt, ist man aber erst mal hinten angekommen, bietet der Wrangler noch genug Platz. Eher winzig ausgefallen ist der Kofferraum, der lediglich 142 Liter fasst, bei Bedarf aber auf 430 Liter erweitert werden kann. Eigenwillig gelöst ist der Zugang zum Kofferraum. Die Heckklappe ist nämlich zwei geteilt, wobei der untere Teil zuerst zu öffnen ist und zur Seite schwenkt, während das obere Glaselement nach oben geöffnet wird. Die Gestaltung der Armaturenlandschaft lässt zwar erkennen, dass das Grunddesign des Wranglers schon ein paar Jahre zurück liegt, ist aber mit viel Liebe zum Detail ausgeführt und wirkt auch extrem robust.

Ebenso robust ist der 2,8 Liter Dieselmotor ausgelegt, der mit einer Leistung von 200 PS (147 kW) aufwarten kann. Was am ersten Blick nach viel klingt, relativiert sich dann im Fahrbetrieb auf ein gerade richtiges Maß. Der etwas brummige Diesel muss nämlich nicht nur mit einer Aerodynamik wie jener der Rocky Mountains kämpfen, sondern auch mit einem Gewicht von rund zwei Tonnen.

Zudem ist der Motor natürlich auf eine perfekte Leistung im Gelände abgestimmt und auf ein hohes Drehmoment, welches bei 410 Nm liegt, getrimmt. Schon vom Start weg bietet der Wrangler viel Kraft, was vor allem im Gelände von Nutzen ist. Auch die Übersetzung des manuellen 6-Gang-Getriebes ist auf den Einsatz im Gelände abgestuft.

Die Schaltung selbst ist dabei nicht gerade einfach zu bedienen. Der extrem lange Schaltknüppel ist zwar schön Richtung Fahrer geneigt, die Gänge liegen aber recht weit auseinander und bieten am Anfang viel Potential für Verwechslungen. Ist man erst mal länger unterwegs, verstehen sich Fahrer und Schaltung aber immer besser. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h absolviert der kantige Offroader in 11,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 172 km/h.

Je höher die Geschwindigkeit wird, desto leiser wird der Motor, dafür steigen aber die Windgeräusche stark an. Dennoch fühlt man sich mit dem Wrangler auch auf der Autobahn wohl und kann gut mit dem Verkehr mit schwimmen, was in Bezug auf Fahrwerk und Federung auch wörtlich genommen werden kann. Der Wrangler ist nämlich ganz auf den US-Geschmack abgestimmt und sehr weich gefedert. So vermisst man dann vom Gefühl her recht oft den Kontakt zur Straße, was sich wenn es hart auf hart kommt aber nicht bewahrheitet. In Wirklichkeit liegt der Wrangler nämlich wesentlich besser auf der Straße, als man es glauben würde und bleibt sehr lange sehr gutmütig.

Der Command-Trac Allradantrieb hilft dabei, die Kraft perfekt auf die Straße zu bringen und hält den Wrangler auch sicher in seiner Spur. Dank der Geländeuntersetzung von 2,72:1 kann der Wrangler auch abseits befestigter Straßen zeigen, was er kann. Im Gelände ist der US-Allradler in seinem Element und zeigt, was in ihm steckt.

Dass der Wrangler bei so viel Können und den großen Anstrengungen in Bezug auf Aerodynamik und Gewicht auch etwas durstiger ist, versteht sich dann von selbst. Laut Werk sollte er sich mit 7,1 Liter begnügen, in der Realität sollte man aber lieber mit rund 10 Liter kalkulieren, wenn man denn auch etwas Fahrspaß genießen möchte.

Auf jeden Fall hebt sich der Jeep Wrangler Mountain von der breiten Masse ab und bietet ein ganz eigenes Fahrfeeling. Dabei wächst einem der kultige Amerikaner sehr schnell ans Herz, und man verzeiht ihm seine Macken gerne.

Man hat stets das Gefühl, auf Abenteuerreise zu sein, träumt von den Weiten Amerikas und fühlt sich frei wie ein Vogel. Der Jeep Wrangler zeigt einem auch sehr gut, was man an perfekteren Autos vermisst indem er etwas hat, was neue Autos kaum mehr haben - eine Seele.

Was uns gefällt:

wie viel Spaß der Wrangler macht, der Ruf des Abenteuers wenn man mit dem Wrangler unterwegs ist, die Liebe zum Detail, der "Coolness-Faktor"

Was uns nicht gefällt:

der Verbrauch, die Schaltwege, das Kofferraumvolumen, dass er objektiv betrachtet einige Macken hat, uns die Trennung aber dennoch schwerer gefallen ist als bei manch "perfektem" Auto...

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 3
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 3-
Fahrleistung: 3
Fahrverhalten: 2-
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 4-
Ablagen: 2-
Übersichtlichkeit: 3

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