Jeep Wrangler Unlimited Sahara im Test
Der Jeep Wrangler ist auch in neuer Generation einer der letzten wahren Offroader. Wir verraten in unserem Test, wieso sich der Wrangler von allen anderen Autos abhebt.
Die Wurzeln des Jeep Wrangler reichen bis ins Jahr 1942 zurück, wo der Willys MB als robuster Offroader für das Militär vorgestellt worden ist.
Im Laufe der Jahrzehnte hat Jeep nicht nur viele neue Besitzer gehabt, es hat auch viele Namen für das Modell gegeben, bis man sich 1987 auf „Wrangler“ festgelegt hat.
Optisch hat man den Wrangler immer nur behutsam weiterentwickelt, wodurch sein ursprünglicher Charme nie verloren gegangen ist. Die neue Generation verbindet dabei modernste Technik mit robustem Offroad-Design wie noch kein anderer Wrangler zuvor.
Für unseren Test haben wir den Wrangler Unlimited mit dem speziell für Europa eingesetzten 2,2 Liter-Dieselmotor gewählt. Wahlweise gibt es bei uns auch noch einen 2,0 Liter-Benziner, der 3,0 Liter-Diesel und der 3,6 Liter-V6-Pentastar-Benziner bleiben aber den Amerikanern vorbehalten.

Serienmäßig ist schon eine 8-Gang-Automatik an Bord, zudem verfügt der 72.450,- Euro teure Wrangler schon über eine sehr gute Basisausstattung.
Unter anderem sind LED-Scheinwerfer, ein Alpine Audiosystem, das Uconnect Infotainmentsystem mit 8,4“-Touchscreen und Navi, 18“-Alufelgen, ein Hardtop in Wagenfarbe, eine Rückfahrkamera, ein Tempomat, Parksensoren vorne und hinten, ein Keyless-System, eine Klimaautomatik und noch vieles mehr an Bord.
Zusätzlich hat unser Testfahrzeug noch eine Metallic-Lackierung, das Overland Paket, beheizbare Vordersitze und das Sicherheitspaket an Bord gehabt. Der Gesamtpreis summiert sich damit auf 79.410,- Euro, wobei der Staat davon unbescheidene 22.688,57 Euro kassiert.
Dafür bekommt man aber auch ein wirklich einzigartiges Auto, das vor allem mit viel US-Feeling und Offroad-Qualitäten überzeugen kann.

Im Innenraum zeigt der Wrangler den wohl gelungensten Mix aus Retro-Design und moderner Technik. Man wird sofort an die ersten Jeep-Generationen erinnert, muss aber nicht auf Luxus und neueste Technik verzichten.
Ein Highlight ist sicher das UConnect Infotainmentsystem, welches uns schon in anderen Fahrzeugen des FCA-Konzerns begeistert hat.
Der 8,4“-Touchscreen verfügt über eine schöne Darstellung und kann mit einer einfachen Bedienung aufwarten. Auch der Tacho kann mit einem Mix aus klassischen Anzeigen und einem großen Infodisplay überzeugen.

Der robuste Charakter ergibt sich auch durch die großen Tasten, zudem hat man viele Dinge, die viel Liebe zum Detail zeigen, wie etwa die klassische Jeep-Silhouette am Schaltknauf oder die Möglichkeit, sowohl USB-C- als auch normale USB-Sticks anstecken zu können.
Bequeme Sitze und viel Platz im Fond runden den positiven Eindruck im Innenraum weiter ab, zudem steht ein Kofferraumvolumen von 548 bis 1.059 Litern zur Verfügung.
Das Highlight ist aber, dass sich der Wrangler zum Cabrio verwandeln lässt. Alle im Passagierraum befindlichen Karosserieteile können abgenommen werden, inklusive der Türen.

Mehr Open Air-Feeling geht also wirklich nicht mehr. Die Demontage erfordert allerdings etwas Zeit, und man sollte auch viel Platz haben, um Hardtop und Karosserieteile unterzubringen.
Zur allergrößten Überraschung merkt man von dieser Möglichkeit im Fahrbetrieb nichts. Wir hätten erwartet, dass wir während der Fahrt von Klappergeräuschen genervt werden, was aber absolut nicht der Fall war.
Gut, bei Autobahntempo steigen bauartbedingt die Abroll- und Windgeräusche, und zum Start knurrt der Dieselmotor etwas brummig, aber es gibt im Innenraum kein Klappern oder Scheppern, was von einer wirklich guten Qualität zeugt.

Für nicht ganz so viel US-Feeling sorgt der 2,2 Liter-CRDI-Diesel, der mit einer Leistung von 200 PS (147 kW) aufwarten kann. Der Motor selbst ist ein feines Triebwerk und liefert bei 2.000 U/Min ein maximales Drehmoment von 450 Nm, von einem waschechten Amerikaner würden wir uns aber natürlich das feine Blubbern eines V8 wünschen, was aber heute schon eine Seltenheit ist.
Dafür überzeugt der Motor mit viel Schubkraft von unten heraus, und die fein schaltende 8-Gang-Automatik hat immer den passenden Gang parat.
Im Vergleich zum Vorgänger fühlt man sich mit dem neuen Wrangler auch auf der Autobahn sehr wohl und ist oft schneller unterwegs, als man meint. Ruft man die volle Leistung ab, sprintet man in 9,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 180 km/h.
Auch wenn man durchaus weite Strecken absolvieren kann, zeigt der Wrangler natürlich erst im Gelände sein ganzes Talent.

Bis zu einer Geschwindigkeit von 72 km/h kann man vom Heck- auf den Allradmodus wechseln. Für härtes Gelände gibt es zudem noch eine Geländeuntersetzung. Dank der hohen Bodenfreiheit kommt man so auch durch gröberes Gelände.
Die Lenkung ist ebenfalls eher auf den Offroad-Einsatz abgestimmt und nicht sehr direkt. Man hat in jede Richtung viel Spielraum, bis die Lenkung auf den Richtungswunsch des Fahrers reagiert.
Beim Fahrkomfort bietet der Wrangler eine überraschend sanfte Seite, wir hätten ihn deutlich härter abgestimmt erwartet, wodurch auch weite Strecken ein Vergnügen sind.

Die nächste Überraschung hat der Wrangler beim Verbrauch geliefert. Nach NEFZ-Norm sollte er mit 7,6 Litern über die Runde kommen, nach WLTP-Norm mit 9,6 Litern. Wir haben im Schnitt 8,9 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, womit der Wrangler die WLTP-Angaben deutlich unterschreitet.
Beim Thema Sicherheit zeigt der Wrangler zwei unterschiedliche Gesichter. Auf der einen Seite kann er mit einem sehr gut reagierenden adaptiven Tempomat und Auffahrwarner aufwarten, auf der anderen Seite kann er beim Crashtest natürlich nicht die heute üblichen Anforderungen erfüllen.
Durch die abnehmbaren Teile und seine Grundauslegung ist der Wrangler nicht für Norm-Crashtest optimiert.

Der Jeep Wrangler ist aber ohnedies ein Auto, welches man aus Überzeugung und nicht aus Vernunft kauft. Er ist einer der letzten Vertreter einer zum Aussterben zählenden Gattung, der noch als echter Offroader und nicht als SUV gilt. So perfekt so mancher SUV auch sein mag, eines hat der Wrangler allen anderen voraus: Er hat einfach Charakter! Wir waren auf jeden Fall gerne mit ihm unterwegs und haben jeden Kilometer genießen können. Er vermittelt noch eine Art von Freiheit, die wir schon längst verloren haben.
Was uns gefällt:
Das Design, die Ausstattung, seine Offroad-Fähigkeiten, die Verwandlungskünste, sein Charakter, der Innenraum, dass der Tank noch eine vernünftige Größe hat
Was uns nicht gefällt:
Die indirekte Lenkung, die mangelhafte Sicherheit bei einem Crash
Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 3-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1-
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 1
Ablagen: 2-
Übersichtlichkeit: 1
Tipp: Mehr Jeep News und Tests sowie die Jeep Händler in Österreich finden Sie hier.
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