Kia Picanto Testbericht

(20.10.2015) Pikante Details machen so manche Sachlage erst richtig interessant. Welche Details der Kia Picanto parat hält, erfahren Sie in diesem Test.

Für Kia ist der Picanto der kleinste Vertreter in seinem Produktportfolio. Trotzdem wurde in ihn dieselbe Liebe gesteckt wie in alle anderen Fahrzeuge des Herstellers. Bereits von außen erkennt man den Gassenfloh an der markentypischen Frontansicht. Für uns stellt er sich in der stärksten Motorisierung, dem 1,2 Liter Benziner in der Topausstattung Gold, für einen ausgiebigen Test. Grundsätzlich muss man dafür 14.390 Euro parat haben. Als Aufpreis kommt lediglich die feuerwehrrote Lackierung mit 350 Euro hinzu. Dafür erhält man aber ein topausgestattetes Fahrzeug, welches Seinesgleichen in diesem Segment sucht.

Die über Titan und Silber rangierende Gold-Ausstattung macht den Cityflitzer zum wahren Straßenschmuckstückchen. Bereits ab der Grundausstattung sind beim Picanto vor allem wichtige Sicherheitsfeatures wie ABS, Stabilitätskontrolle, Berganfahrhilfe, aktive Kopfstützen, Insassensicherheitspaket, Reifendruckkontrollsystem und Bremsassistent vorhanden. Hinzu kommt in dieser Ausstattung der Knieairbag. Besonders punktet der "goldene" Picanto in Sachen Komfort. Gerade in der kühleren Jahreszeit und bei kürzeren Wegstrecken wissen die ohnehin ständig kalten (Frauen)hände die Lenkradheizung zu schätzen, die in Sekundenschnelle die Finger wärmt. Selbstverständlich darf dann die Sitzheizung für beide Vordersitze nicht fehlen.

Da Kia sehr schlicht in der Optionsliste bleibt, würde in diesem Fall lediglich das Technikpaket fehlen, das ein Navi und den Smart Key-Zugang beinhaltet, jedoch mit 1.250 Euro extra berechnet wird und damit wirklich eine Frage des Geschmacks bleibt.

Bei einer Fahrzeuglänge von etwas mehr als 3,5 Metern ist der kleine Kia recht übersichtlich, trotzdem helfen Parksensoren hinten, den Weg in noch winzigere Lücken ohne Fremdkontakt zu meistern. Wer den Weg aus der Stadt antritt, wird sich auch über den Tempomat mit Limiter freuen.

Auch außen merkt man dem kleinen Gassenfloh die Topausstattung an: abgedunkelte Scheiben, Seitenspiegel mit integriertem Blinker, die beheiz- und elektrisch anklappbar sind, sorgen zusammen mit 15-Zoll-Leichtmetallfelgen für einen schicken Auftritt. Die 15-Zöller wurden mit 175er Reifen bestückt, sodass sie nicht ganz wie Asphaltschneider aussehen. Ebenfalls in der Gold-Ausstattung inkludiert ist der Supervision-Cluster des Bordcomputers, der die konventionelle Anzeige ersetzt und wichtige Informationen über das Fahrzeug bereithält.

Von außen wirkt der Kia Picanto recht kompakt. Umso erstaunlicher ist das Raumgefühl, wenn man sich erst einmal hineingesetzt hat. Wurde er bis dahin noch als typisches "Frauenfahrzeug" kategorisiert, muss man spätestens nach der ersten Sitzprobe zugeben, dass der kleine Koreaner mehr ist als er scheint. Das Innenraumkonzept wurde betont luftig angelegt. Multimedia- und Klimaanlagensteuerung wurden griffbereit oben platziert, sodass der Platz darunter freibleiben kann, um für genügend Kniefreiheit seitlich zu sorgen. Trotzdem befindet sich dort eine Ablage, die das Handy oder den MP3-Player zwecks Unterhaltung perfekt verstaut. Das Handschuhfach, das nicht nur sehr geräumig, sondern auch gut beleuchtet ist, hat man ebenfalls zwecks Beinfreiheit nach vorne verschoben.

Überhaupt bietet der kleine Picanto zahlreiche Ablagen, die das Notwendigste verstauen. Sei es in den Türverkleidungen, aber auch in den Rückenlehnen der Sitze. Der Fond ist dank des Fünftürerkonzepts gut zugänglich. Die Sitzbank wäre auch theoretisch für drei Personen besetzbar, in der Praxis sollten es aber nur zwei Personen sein. Klarerweise kann der kleine Cityflitzer nicht die Beinfreiheit bieten wie eine herkömmliche Limousine. Aber wer lieber kurze Strecken unbequem sitzt als lange Strecken im Regen zu Fuß geht, findet auch im Fond des Picanto sein Auskommen. Kinder haben hier kein Problem.

Im Kofferraum befindet sich eine Ablage im Boden, die vom Schneebesen bis zum Erste Hilfe-Packerl alle ständigen Fahrzeugbegleiter geordnet in Schach hält. Für den kleinen Einkauf oder den Wochenendtrip gibt der 200 Liter Stauraum genug Platz her. Wenn es mal etwas mehr sein sollte, muss man dann schon die Sitze umklappen, welche 60:40 geteilt sind, jedoch eine gerade Fläche bieten.

Der 1,2 Liter MPI Benzinmotor ist nicht nur der stärkste verfügbare für den Kia Picanto, sondern vermittelt diese Kraft auch subjektiv an den Fahrer. Zwar klingt der Vierzylinder rau wie ein Dreizylinder, lässt aber diesen schalen Beigeschmeck bereits gleich nach dem Wegfahren verschwinden. Die 85 Pferdestärken, die der Stadthüpfer unter der Haube hat, sind ausreichend dimensioniert für innerorts. Doch selbst bei Ausflügen aus der Stadt bewegt sich der Kleine ausgesprochen agil. 121 Newtonmeter stehen als maximales Drehmoment bei 4.000 Touren zur Verfügung. Dabei beschleunigt der Picanto von 0 auf 100 km/h in 11 Sekunden. Wie gesagt, zum Gasslflitzen ein Traum. Lediglich bei Überholmanövern ab 90 km/h etwa, merkt man, dass ihm die Pferde fehlen. Aber so etwas erwartet man auch nicht bei einem Fahrzeug dieses Segments.

Einen wesentlichen Beitrag zum Fahrspaß bei dem kleinen Kia leistet das Getriebe. Dieses wurde entgegen dem heutigen Trend auf fünf Gänge ausgelegt. Dabei passt die Übersetzung derart stimmig, dass die Geschwindigkeiten 50, 80, 100, 130 in einem akustisch angenehmen Bereich liegen.

Ab Werk wird der Durchschnittsverbrauch mit 4,6 Liter angegeben, in der Stadt soll er bei 5,9 Liter liegen. Obwohl der Picanto über Start-Stopp-Automatik verfügt, konnten wir diese Werte nicht ganz erreichen, wobei wir aber mit 6,2 Liter im vorwiegenden Stadtverkehr durchaus zufrieden sind. Die besonders leichtgängige Lenkung kommt dem Fahrspaß im engen Straßengewirr sehr entgegen. So lässt sich der Koreaner problemlos rangieren und in Parklücken manövrieren.

Abschließend kann gesagt werden, dass der kleine Kia verglichen mit anderen seiner Art nicht zu unterschätzen ist. Dank seines großzügigen Innenraumkonzeptes vor allem für die erste Reihe weiß er die parkplatznotgeplagte Großstadtbevölkerung sicherlich schnell zu begeistern und eignet sich dank seines optischen Auftritts nicht nur als Frauenversteher.

Was uns gefällt:

Optik, Fahrspaß, Kopf-und Fußraumangebot vorne

Was uns nicht gefällt:

Rauer Motorsound

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3
Kofferraum: 3
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 1-

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