Testbericht: MG Marvel R Electric Luxury

(21.04.2022) Mit dem Marvel R Electric hat MG seinen zweiten rein elektrischen SUV auf den Markt gebracht. Wir verraten, wo die Stärken und Schwächen des futuristischen Stromers liegen.

Sich den Markennamen MG zu sichern war von den chinesischen Eigentümern ein genialer Schachzug. Immerhin kennen die Marke noch viele Menschen in Europa, was den Markteintritt sicher erleichtert hat.

Neben einem klingenden Namen müssen aber auch die Produkte passen, vor allem was Design, Technik und Sicherheit betrifft.

Der neue MG Marvel R soll in jeder Richtung überzeugen können. Das Design zeigt sich auf jeden Fall sehr eigenständig, modern und überaus dynamisch.

Mit der Mischung aus leicht futuristischem Look und sehr auffälligen LED-Leuchteinheiten an Front und Heck zieht der Marvel R die Blicke auf sich.

Einfacher gehalten ist die Auswahl an Fahrzeugkombinationen, wodurch man seinen MG Marvel R im Verhältnis zu anderen Elektroautos auch schnell bekommen kann.

Man hat die Wahl zwischen zwei Versionen mit Heckantrieb und dem Allradler in der „Performance“-Version.

Für unseren Test haben wir den Marvel R mit Heckantrieb in der Luxury-Ausstattung gewählt. Im Preis von 49.490,- Euro ist schon eine überkomplette Ausstattung enthalten.

Lediglich die Metallic-Lackierung hat sich mit zusätzlichen 1.000,- Euro zu Buche geschlagen und den Preis auf 50.490,- Euro gebracht.

Sehr gute Serienausstattung

Im Preis enthalten sind unter anderem schon LED-Scheinwerfer, 19“-Leichtmetallfelgen, das Fahrerassistenzsystem MG Pilot, ein 19,4“-Touchscreen mit Navigation, eine elektrische Heckklappe, elektrisch verstellbare Teilledersitze, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem und noch vieles mehr.

Der Innenraum wirkt um diesen Preis auch sehr hochwertig und ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Der Mix aus dunklen Teillederbezügen und Chrom-Dekor verleiht dem Innenraum einen sehr luxuriösen Touch.

Auch die Verarbeitung kann sich sehen lassen, hier könnten sich so manch etablierte Hersteller noch eine Scheibe abschneiden.

Auffälligstes Merkmal ist aber sicher der 19,4“-Touchscreen, der die ganze Mittelkonsole dominiert. Hinter dem Touchscreen befindet sich eine große Ablage. Unterhalb des Touchscreens ist der Drehregler für die Fahrtrichtungswahl positioniert.

Dieser wird von zwei Wippschaltern flankiert, über die man die Rekuperationsstufe und die Fahrmodi wählen kann.

Übersichtlich gestaltet zeigt sich der 12,3“-Digitaltacho, der den Fahrer über alles Wichtige informiert. Der Touchscreen selbst kann mit einer schönen Darstellung, jedoch nicht unbedingt intuitiven Bedienung aufwarten.

Viel Platz für die Passagiere

Leider merkt sich das System auch nicht viel, so muss man zum Beispiel nach jedem Start die automatische Luftverteilung der Lüftungsdüsen wieder neu einstellen, wenn man mit der automatischen Luftverwirbelung nicht zufrieden ist.

Sonst gibt es aber beim Innenraum nichts zu meckern. Der Marvel R hat sehr bequeme Sitze und bietet viel Platz für alle Passagiere.

Das Kofferraumvolumen ist mit 357 bis 1.396 Liter durchschnittlich groß, wird aber durch 150 Liter im „Frunk“ unter der Fronthaube noch ergänzt. Der vordere Kofferraum eignet sich damit perfekt, um die Ladekabel unterzubringen.

Beim Antrieb setzt MG auf zwei E-Motoren an der Hinterachse. Der linke verfügt über 109 PS (80 kW), der rechte über 71 PS (52 kW).

Die Gesamtleistung von 180 PS (132 kW) ist dabei mehr als ausreichend, vor allem da insgesamt 400 Nm Drehmoment zur Verfügung stehen.

Es ist dabei wirklich überraschend, wie agil sich die 180 PS anfühlen, wir hätten schon fast geglaubt, man hat uns doch die Performance-Version mit 288 PS ausgehändigt.

Kraftvoller als erwartet

Egal ob von unten heraus oder beim Zwischensprint, der MG Marvel R liefet in jeder Situation mehr als genug Leistung. Zudem wird die Kraft auch perfekt auf die Straße gebracht.

Wer vom Normal-Modus in den Sport-Modus schaltet, wird mit einer nochmals geschärften Kraftentfaltung verwöhnt. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 7,9 Sekunden, und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h.

Damit ist der MG Marvel R auch schneller als die meisten anderen E-Autos seiner Klasse, wo meist schon bei 160 km/h oder 180 km/h die Elektronik dem Vorwärtsdrang ein Ende setzt.

Überzeugen kann der Marvel R auch bei der Geräuschdämmung, selbst bei Autobahntempo dringen kaum Fahr- oder Abrollgeräusche in den Innenraum vor. Hier zeigt MG Premium-Qualität, was auch für Fahrwerk und Federung gilt.

Der Spagat zwischen perfekter Straßenlage und komfortablem Fahren ist perfekt gelungen. Bodenunebenheiten werden gekonnt weggefiltert, und man muss sich auch vor schnell gefahrenen Kurven nicht fürchten.

Eine weitere Überraschung liefert der MG Marvel R beim Verbrauch und der Reichweite. Laut Werk soll man mit der 70 kWh großen Batterie bis zu 402 Kilometer schaffen.

Reichweite passt

In der Praxis ist dies vermutlich bei reinem Betrieb in der Stadt möglich, wir haben aber natürlich unsere gewohnte Testdistanz mit Stadt-, Landstraßen- und Autobahn-Etappen gewählt.

Wir haben diesmal die Strecke gleich zweimal absolviert, da wir dachten irgendetwas kann nicht stimmen. Aber es war tatsächlich so, dass wir über 360 Kilometer mit einer Batterieladung geschafft haben.

Mit einem Verbrauch von 19,4 kWh pro 100 Kilometer zeigt sich der Marvel R im Vergleich zu anderen E-SUVs dieser Klasse absolut sparsam. Vor allem, da wir das maximal erlaubte Autobahntempo gefahren sind und auch vor Überholvorgängen auf der Landstraße nicht Halt gemacht haben.

Abgerundet wird das Ganze noch von einem rundum gelungenen Sicherheitspaket, welches vom adaptiven Tempomat über die Totwinkelüberwachung bis zum Querverkehrsassistenten hinten alles beinhaltet, was man derzeit in dieser Klasse bekommen kann.

Der MG Marvel R hat sich in unserem Test also von einer sehr guten Seite gezeigt. Wenn kleine Bedienungsschwächen noch ausgemerzt werden, ist der Marvel R ein Auto ohne Schwächen. Er bietet eine luxuriöse Ausstattung, viel Platz für die Passagiere und einen Antrieb, der mit Fahrspaß und Effizienz gleichermaßen dienen kann. Zudem ist die Reichweite mit realistischen 360 Kilometern sehr gut.

Was uns gefällt:

Der Komfort, die Ausstattung, die flotten Fahrleistungen, die Reichweite, die Straßenlage

Was uns nicht gefällt:

Schwächen bei der Bedienung des Touchscreens

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 3
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2

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