Testbericht: MG4 Electric Luxury

(27.04.2023) Der MG4 Electric soll im Kompaktsegment für frischen Wind sorgen. Wir verraten, wo die Stärken und Schwächen des kompakten Stromers liegen.

Mit dem MG4 hat der chinesische Hersteller mit englischen Wurzeln jetzt auch erstmals ein rein elektrisches Kompaktmodell im Programm.

Das Design zeigt sich dabei sehr futuristisch und auch eigenständig. Die Frontpartie wirkt dabei extrem dynamisch, während das Heck mit seinen markanten Ecken vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist.

Sehr auffällig ist der lange Radstand in Kombination mit den kurzen Überhängen, was vor allem den Innenraum noch geräumiger machen soll.

Der MG4 Electric ist zudem das erste MG-Modell, welches auf der neuen MSP-Plattform basiert. Diese Plattform soll Vorteile bei Raumnutzung und Sicherheit bieten, sowie für eine Gewichtsersparnis sorgen.

In Österreich können die Kunden zwischen drei Ausstattungslinien wählen, die beiden höheren Linien verfügen über eine 64 kWh-Batterie, die Basisversion nur über eine 51 kWh-Batterie.

Für unseren Test haben wir den MG4 Electric in der Topausstattung „Luxury“ gewählt. Der Listenpreis liegt hier bei 39.990,- Euro, womit der MG4 Electric in Bezug auf die Ausstattung günstiger als die meisten Mitbewerber ist.

Preislich recht interessant positioniert

Abzüglich Förderungen kommt man auf einen Endpreis von 34.590,- Euro, was den MG4 Electric auch im Vergleich zu Benzinmodellen dieser Klasse zu einer interessanten Alternative werden lässt.

Die Ausstattung ist beim Luxury sehr umfangreich, lediglich die auffällige Fizzy Orange-Lackierung kommt mit 650,- Euro Aufpreis noch zum Basispreis hinzu.

Serienmäßig an Bord sind unter anderem der MG Pilot mit einer Fülle an Assistenzsystemen, die bis hin zum adaptiven Tempomat reichen, LED-Scheinwerfer, eine 360-Grad-Kamera, ein Keyless-System, Sitz- und Lenkradheizung, eine Klimaautomatik, eine Wärmepumpe, ein 10,25"-Touchscreen inkl. Navi und noch vieles.

Der Innenraum wirkt schon auf den ersten Blick sehr modern und kann mit einem auffällig gestalteten Cockpit aufwarten. Materialanmutung und Verarbeitung sind dabei auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt.

Hinter dem Lenkrad ist ein 7“-Digitaltacho, der über alles Wichtige informiert. Auf der Mittelkonsole ist griffgünstig und hoch oben ein 10,25“-Touchscreen positioniert.

Über diesen lassen sich so gut wie alle Funktionen steuern und Einstellungen vornehmen. Die Bedienlogik ist dabei nicht ganz so schlüssig wie bei manch anderem Fahrzeug, zudem hat die Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone nicht ganz ohne Probleme geklappt.

Viele praktische Ablagen 

Sehr auffällig ist die in den Fahrgastraum ragende Konsole unterhalb der mittleren Lüftungsdüsen. Hier findet ein großes Smartphone auf einer induktiven Ladeschale Platz, davor sind der Drehregler für die Fahrstufe und der Taster für die Handbremse positioniert. Unter der Konsole gibt es reichlich Staufächer.

Überraschend angenehm liegt das 2-Speichen-Lenkrad in der Hand, welches auch über praktische Lenkradtasten verfügt. Die zwei Joysticks am Lenkrad sind dabei gleich für verschiedene Funktionen zuständig, was zwar am Anfang verwirrend ist, sich nach kurzer Zeit aber als sehr praktisch erweist.

Der lange Radstand erweist sich zudem beim Platzangebot tatsächlich als großer Vorteil, alle Passagiere finden genug Raum. In der ersten Reihe wirkt der MG4 durch die Gestaltung der Mittelkonsole sogar recht luftig.

Lediglich das Kofferraumvolumen ist mit 350 bis 1.165 Litern Fassungsvermögen etwas unter dem Schnitt angesiedelt, kann aber mit einer praktischen Aufteilung aufwarten.

Beim Antrieb setzt MG beim MG4 Electric auf eine einzige Motorisierung mit 204 PS (150 kW) starkem Elektromotor. Damit bewegt man sich im Schnitt der Klasse und hat einen perfekten Mix aus ansprechenden Fahrleistungen und Sparsamkeit.

Die Kraft wird auf die Hinterräder übertragen, und der Motor liefert ein maximales Drehmoment von 250 Nm. Schon im normalen Fahrmodus ist man extrem zügig unterwegs.

Flotte Fahrleistungen

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt der MG nur 7,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h limitiert.

Es ist dabei überraschend, wie agil auch noch der Zwischensprint nach einem Autobahn-Baustellenende mit 80 km/h Tempolimit auf 130 km/h Autobahntempo erfolgt. Hier zeigt der MG4 Electric äußerst viel Elan.

Sehr gelungen sind auch Fahrwerk und Federung, der kompakte Stromer liegt perfekt auf der Straße, bietet aber dennoch viel Fahrkomfort.

Lediglich bei Nässe wird das Heck ein wenig unruhig, wenn man aus Kurven heraus etwas zu viel Leistung abruft. Aber auch hier kann die Elektronik den Übermut des Fahrers noch gut kontrollieren.

Durch den Heckantrieb verfügt der MG4 Electric über einen sehr guten Einschlag, was ihn zu einem ausgesprochen wendigen Begleiter macht. Vor allem in der Stadt kann er seine Trümpfe perfekt ausspielen.

Hier sinkt der Verbrauch deutlich, und seine Wendigkeit in Kombination mit den flotten Fahrleistungen macht den kompakten Chinesen zu einem äußerst angenehmen Begleiter.

Reichweite mit großer Schwankungsbreite 

Im Schnitt sind wir auf einen Verbrauch von 19,2 kWh pro 100 Kilometern gekommen, womit bei der 64 kWh-Batterie eine Reichweite von rund 330 Kilometern realistisch ist.

Wer viel in der Stadt unterwegs ist, kann durchaus auf den vom Werk angegebenen Verbrauch von 16,6 kWh pro 100 Kilometern kommen, dann sind rund 385 Kilometer Reichweite realistisch. Wie man die vom Werk versprochenen 435 Kilometer erreichen soll, bleibt für uns aber ein Rätsel.

Für ein kompaktes Fahrzeug geht die Reichweite aber durchaus in Ordnung. Ebenso die Sicherheitsausstattung, die vom Stauassistenten über die Totwinkelüberwachung bis hin zum adaptiven Tempomat alles bietet, was man auch bei europäischen Fahrzeugen aktuell findet.

Etwas Feinschliff könnten die Systeme dennoch brauchen, da einige recht scharf reagieren und den Fahrer dadurch etwas schrecken können. Auch beim automatischen Start des Fahrzeugs gibt es noch Raum für Verbesserungen.

Der Start funktioniert nämlich ganz ohne Startknopf, es reicht aus, am Fahrersitz Platz zu nehmen und auf das Bremspedal zu treten, um die gewünschte Fahrstufe einzulegen. Dies hat bei unserem Test aber oft erst nach mehrmaligem Tritt aufs Bremspedal geklappt.

In der Summe der Eigenschaften ist der MG4 Electric aber ein wirklich ausgesprochen angenehmer Begleiter für den Alltag. Er bietet eine sehr gute Basisausstattung, eine brauchbare Reichweite und enorm viel Fahrspaß.

Was uns gefällt:

Der Innenraum, das Design, der Fahrkomfort, die Straßenlage, die Ausstattung, das Platzangebot

Was uns nicht gefällt:

Das Kofferraumvolumen, manche Assistenzsysteme, die etwas zu scharf reagieren, kleine Schwächen bei der Bedienung des Touchscreens

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 3-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2

Tipp: Mehr MG News und Tests sowie die MG Händler in ganz Österreich finden Sie hier.

Zum Öffnen der Fotogalerie mit allen 35 Fotos auf eines der Bilder klicken!

Die neuesten Auto-Tests

Peugeot e-308 im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Johannes Ibrahim

Testbericht: Peugeot e-308

Der Peugeot e-308 setzt neue Maßstäbe in der Kompaktklasse mit elektrischem Antrieb und verbindet französische Eleganz mit zukunftsweisender Technologie.
Weiterlesen

Smart #1 Brabus im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Stefan Gruber

Testbericht: Smart #1 Brabus

Mit dem #1 startet Smart in eine neue Ära, warum uns der sympathische Stromer positiv überrascht hat, verraten wir in unserem Test.
Weiterlesen

Ford Bronco 2,7 EcoBoost A10 Outer Banks im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Stefan Gruber

Testbericht: Ford Bronco 2,7 EcoBoost A10 Outer Banks

In streng limitierter Stückzahl ist die neue Generation des Ford Bronco auch in Europa erhältlich, wir haben die US-Offroad-Ikone zum Test begrüßt.
Weiterlesen

Renault Clio Techno E-Tech Full Hybrid 145 im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Stefan Gruber

Testbericht: Renault Clio Techno E-Tech Full Hybrid 145

Frisch geliftet ist der Renault Clio ins Modelljahr 2024 gestartet. Wir haben das Topmodell mit Hybrid-Antrieb zum Test begrüßt.
Weiterlesen

Tests von Alfa-Romeo, Audi, BMW, Chevrolet, Citroen, Dacia und Ford; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Alfa-Romeo über Audi, BMW, Citroen bis Ford

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Abarth, Alfa-Romeo, Alpine, Audi, BMW, Cadillac, Chevrolet, Citroen, DS Automobiles, Dacia, Fiat und Ford.
Weiterlesen

Tests von Honda, Hyundai, Infiniti, Jaguar, Kia, Land Rover, Lexus, Mazda und Mercedes; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Honda über Hyundai, Kia, Land Rover, Mazda bis Mercedes

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Honda, Hyundai, Infiniti, Jaguar, Jeep, Kia, Land Rover, Lexus, Mazda und Mercedes.
Weiterlesen

Tests von Mini, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Saab und Seat; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Mini über Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot bis Seat

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Mini, MG, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, Polestar, Porsche, Renault, Saab und Seat.
Weiterlesen

Tests von Skoda, Smart, Suzuki, Toyota, Volkswagen und Volvo; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Skoda über Smart, Toyota, VW bis Volvo

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Skoda, Smart, Subaru, Suzuki, Tesla, Toyota, Volkswagen und Volvo.
Weiterlesen

Kurzmeldungen

Firmennews

Neuerscheinungen

neueste Auto-Tests