Mazda 5 Testbericht

(10.02.2011) Bei der zweiten Generation des Mazda 5 geht man beim Design neue Wege, alte Tugenden blieben aber erhalten, und der kompakte Van präsentiert sich frisch wie nie.

Seit Ende 2010 ist die zweite Generation des Mazda 5 auf dem Markt. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt er nun wesentlich modischer und auch größer, obwohl er in der Länge kaum zugelegt hat. Die Front präsentiert sich ganz im Stil der Marke, bei der Seitenansicht wird der Mazda 5 von einer geschwungenen Linie geprägt, die in der Schiene der Schiebetüre und weiter folgend in den Heckleuchten endet. Für viele mag das zu zerklüftet erscheinen, wir meinen es passt dem Van sehr gut, und er wirkt dadurch sehr schnittig. Immerhin ist der Mazda 5 ein Weltauto, und die Geschmäcker sind von Kontinent zu Kontinent sehr unterschiedlich.

Keine Frage des Geschmacks ist dafür der Preis, der Mazda 5 startet mit 1,8 Liter Benzinmotor in der Basisausführung um günstige 22.990 Euro. Für unseren Test haben wir den stärkeren Benzinmotor mit 2,0 Liter Hubraum und 150 PS (110 kW) in der gehobenen TX plus-Ausführung gewählt. Hier vermisst das Autofahrerherz um 28.490 Euro kaum etwas.

Die Liste der Serienausstattung ist dann schon sehr lang und umfasst unter anderem neben den obligatorischen Sicherheitssystemen einen Tempomat, Klimaautomatik, Xenon-Scheinwerfer, Regen- und Lichtsensor, beheizbare Vordersitze, eine Einparkhilfe hinten, abgedunkelte Scheiben ab der B-Säule und äußerst praktische elektrische Schiebetüren. In seiner Klasse steht der Mazda 5 mit diesem praktischen Element fast alleine da, lediglich der neue Ford Grand C-Max kann ebenfalls mit Schiebetüren, wenngleich nicht elektrischen, aufwarten.

Bei solchen Details und auch der Innenraumgestaltung merkt man sehr deutlich, dass der Mazda 5 ganz auf die Bedürfnisse von Familien abgestimmt ist. Die elektrischen Schiebetüren lassen sich bequem vom Fahrersitz aus per Tastendruck öffnen und schließen, und auch die zwei hinteren Sitzreihen sind kinderleicht verstell- und umklappbar. Mit den "Karakuri-Sitzen" in der dritten Reihe bietet Mazda eine besonders einfache Möglichkeit, die Sitze nicht nur 50:50 zu teilen, sondern auch mit nur einem Handgriff flach umzuklappen, wodurch eine ebene Ladefläche entsteht.

Bei voller Ausnutzung der Sitzkapazitäten bleibt zwar nur noch ein Kofferraumvolumen von 112 Liter übrig, wer aber ohne Passagiere unterwegs ist, kann sich über 1.465 Liter Ladevolumen freuen. Familienfreundlich sind auch die vielen Ablagen im Innenraum, wo sich jede Menge Spielsachen für die Kinder oder auch nützliche Utensilien des täglichen Autofahrerlebens unterbringen lassen. Dass der Mazda 5 auch für lange Urlaubsfahrten ausgelegt ist, merkt man am hervorragenden Sitzkomfort. Zudem stehen sowohl den Passagieren in der ersten, als auch in der zweiten Reihe klappbare Armlehnen zur Verfügung, die ein noch entspannteres Reisen ermöglichen.

Sehr überrascht hat uns auch die Geräuschdämmung, der Mazda 5 ist im Innenraum so leise, wie man es sonst nur von Luxuslimousinen gewöhnt ist. Lediglich bei starkem Wind sind bei Autobahntempo Windgeräusche im Innenraum wahrnehmbar, aber weder Motor- noch Reifengeräusche dringen an die Ohren der Passagiere. Mit verantwortlich für diesen Komfort ist aber sicher auch der laufruhige 2,0 Liter 4-Zylinder-Motor, der mit einer Leistung von 150 PS (110 kW) den Familien-Van auch zu ordentlichen Fahrleistungen bringt.

Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der Mazda 5 2,0i in 11 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 194 km/h. Das maximale Drehmoment von 191 Nm wird bei 4.500 U/Min. erreicht. Damit der Verbrauch bei der Leistung nicht in unangenehme Höhen abdriftet, hat Mazda dem kompakten Van auch eine Start/Stopp-Automatik spendiert, die sich im Laufe des Tests auch sehr gut bewährt hat. Der Startvorgang beim Anfahren an der Ampel funktioniert in Sekundenbruchteilen, und das System kann auch längere Ampelstopps durchhalten.

Die Ganganzeige mit Schaltempfehlung hilft zudem immer, den richtigen Gang für sparsames Fahren parat zu haben. Wer es gerne spritzig möchte, muss allerdings öfters zum Schalthebel greifen. Hier findet sich auch einer der wenigen Kritikpunkte, denn die manuelle 6-Gang-Schaltung ist etwas schwergängig. Dafür kann man aber auch schon sehr früh in den hohen Gängen unterwegs sein, ohne dass der Motor gequält klingt.

Auch der Fahrspaß kommt beim Mazda 5 nicht zu kurz. Fahrwerk und Federung bieten einen guten Kompromiss aus familienfreundlichem Komfort und gutmütigem, weit ausreizbarem Fahrverhalten. Dass sich der Mazda 5 dabei durch seine Bauweise nicht so gut um Kurven zirkeln lässt wie ein MX-5, sollte aber jedem klar sein.

Gemischt sind unsere Eindrücke, was den Verbrauch betrifft. Die vom Werk angegebenen 6,9 Liter auf 100 Kilometer erscheinen uns mehr als unrealistisch. Während der für die Stadt angegebene Verbrauch von 9 Liter von uns erreicht wurde, kamen wir bei Überlandfahrten nicht unter 8 Liter. Auf der Autobahn sollte man dann unter Ausnützung der maximal erlaubten Geschwindigkeit überhaupt 10 Liter einkalkulieren. Im Schnitt hat sich unser Testfahrzeug 9 Liter auf 100 Kilometer genehmigt. Wer also viel Wert auf Sparsamkeit legt, der sollte den neuen Diesel ins Auge fassen, der mit 116 PS zwar sicher nicht so viel Fahrspaß bietet, für kühle Rechner aber die bessere Wahl ist. Sollte man sich am Verbrauch nicht stoßen, dann ist der Benzinmotor durch seine Laufruhe und den Fahrspaß aber bestimmt die bessere Alternative.

In der Summe der Eigenschaften bietet der Mazda 5 sehr viel Ausstattung, Komfort und familienfreundliche Extras, ohne dass der Fahrspaß zu kurz kommt. Ein Highlight in seiner Klasse sind auf jeden Fall die elektrischen Schiebetüren und das Geräuschniveau im Innenraum. Gefehlt haben uns nur eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, die sonst in dieser Klasse erhältlich ist, und ein bisschen die Sparsamkeit beim Verbrauch.

Was uns gefällt:
Das Preis/Leistungsverhältnis, die Familienfreundlichkeit, das Design, die absolute Ruhe im Innenraum.

Was uns nicht gefällt:
Der Verbrauch, die Schaltung

Testzeugnis:

  • Ausstattung Sicherheit: 1-
  • Ausstattung Komfort: 1-
  • Verbrauch: 3
  • Fahrleistung: 2
  • Fahrverhalten: 1
  • Verarbeitung: 1
  • Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
  • Platzangebot Rückbank: 1-
  • Kofferraum: 1-
  • Ablagen: 1
  • Übersichtlichkeit: 1

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