Mercedes B180 BlueEfficiency Testbericht

(15.06.2012) Die zweite Generation der B-Klasse präsentiert sich dynamischer und auch sicherer. Wir haben die Basisversion, den B180, zum Test begrüßt.

Im Premium-Kompaktsegment ist Mercedes mit der B-Klasse vertreten. Mit der B-Klasse bietet Mercedes ein richtiges Raumwunder an und hebt sich so von anderen Premium-Vertretern der Klasse, die eher auf Sportlichkeit getrimmt sind, ab. Die im Herbst 2011 präsentierte zweite Generation der B-Klasse soll aber auch sportlich orientierte Fahrer ansprechen, ohne die Stammklientel zu vergraulen.

Optisch präsentiert sich der neue Kompakt-Mercedes sehr schnittig, mit seiner hohen Bauweise zeigt er aber auch, dass das Platzangebot weiterhin auf hohem Niveau angesiedelt ist. Für unseren Test haben wir die Basis-Version, den B180 BlueEfficiency mit dem 122 PS starken Benzinmotor, gewählt. Zum Preis von 27.770 Euro bekommt man schon ABS, ESP, sieben Airbags, die Kollisionswarnung "Collision Prevention Assist", den Müdigkeitswarner "Attention Assist", eine Berganfahrhilfe, eine manuelle Klimaanlage, elektrische Fensterheber, eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung und ein CD-Radio mit 6 Lautsprechern mitgeliefert.

Ein Mercedes wäre aber kein Mercedes, könnte man nicht noch aus einer langen Liste an Extras wählen. So wurde unser Testfahrzeug noch mit dem Sportpaket inkl. 18"-Leichtmetallfelgen, dem Spur-Paket inkl. Totwinkel-Assistent, dem PRE-SAFE System mit Gurtschlossstraffer, dem Ablagenpaket, der Komfort-Telefonie, einer klappbaren Armlehne im Fond, einer 2-Zonen-Klimaautomatik, dem Intelligent Light System ILS, Sitzheizung, dem Becker Map-Pilot, beheizten Scheibenwaschdüsen, dem Laderaum-Paket, dem Spiegel-Paket, dem Night-Paket, Velours-Fußmatten, Metallic-Lackierung und dem Licht- und Sichtpaket ausgerüstet. Der Gesamtpreis von 39.682 Euro ist dann für ein Kompaktfahrzeug schon beachtlich, ist jedoch in der Premium-Liga mittlerweile schnell erreicht.

Dafür präsentiert sich die B-Klasse mit dem Sportpaket wirklich sehr sportlich, und auch der Innenraum bietet einen hohen Wohlfühlfaktor. Die Materialien sind der Preisklasse entsprechend sehr hochwertig, und auch die Geräuschdämmung ist auf einem Niveau, welches sonst nur in der Oberklasse zu finden ist.

Mit der B-Klasse hat Mercedes auch sein Heiligtum, den Multifunktionshebel, der für Blinken und Scheibenwischerfunktion zuständig ist, nach Jahrzehnten ordentlich überarbeitet. Der erschlankte Hebel passt zum modernen Ambiente der B-Klasse, das auch mit den fünf runden Lüftungsdüsen und den vielen Chrom-Applikationen im Innenraum einen sportlichen Touch vermittelt.

Erstmals gibt es in der B-Klasse mit dem Becker Map-Pilot ein günstiges Navigationssystem (750 Euro exkl. USt), welches auf einem modernen Flachbildschirm auf der Mittelkonsole im idealen Blickfeld des Fahrers thront. Die Bedienung erfolgt über einen Drehknopf zwischen Fahrer und Beifahrersitz. Das Navi selbst hat eine sehr schöne Darstellung, reagiert aber nur sehr träge auf die Befehle des Fahrers bei der Eingabe.

Ein Highlight der B-Klasse ist aber sicher das Platzangebot, welches für diese Klasse mehr als großzügig ausgefallen ist. Alle Passagiere finden vorzügliche Platzverhältnisse vor, durch die Höhe von 155,7 cm hat man zudem auch im Fond genug Kopffreiheit und reist wirklich erster Klasse. Das Kofferraumvolumen ist mit 486 Liter ebenfalls weit über dem Klassenschnitt und kann bei Bedarf auf bis zu 1.545 Liter vergrößert werden.

Während man bei Mercedes im Innenraum auf Größe setzt, steht bei den Motoren das Downsizing im Vordergrund. Unter der Haube des B180 werkt ein 1,6 Liter 4-Zylinder-Motor, dessen 122 PS (90 kW) ganz auf ein sparsames Vorankommen getrimmt sind. Das maximale Drehmoment von 200 Nm steht schon bei 1.250 U/Min bereit und bleibt bis 4.000 U/Min erhalten. So hat man schon von niedrigen Drehzahlen aus viel Kraft zur Verfügung und kann auch sehr schaltfaul fahren, ohne auf Leistung zu verzichten.

In 10,4 Sekunden beschleunigt der B180 von 0 auf 100 km/h, und man ist bis zu 190 km/h schnell unterwegs. Der B180 kann durchaus auch bei Überlandfahrten überzeugen, wer den richtigen Gang wählt, hat bei einem Überholmanöver viel Power zur Verfügung. Das serienmäßige 6-Gang-Getriebe lässt sich butterweich schalten, und die Gänge liegen nicht weit von einander entfernt. So macht Schalten Spaß..

Mit dem Sportpaket bekommt man auch das Sportfahrwerk mitgeliefert, welches für komfortverliebte Menschen sicher zu hart sein wird. Das straffe Fahrwerk macht zwar sehr viel Spaß, doch die harte Federung lässt Querfugen und Schlaglöcher fast ungefiltert durchkommen. Dafür ist die Straßenlage sensationell, und man erlebt durchaus viel Fahrspaß. Zudem verfügt die B-Klasse über ein hohes Maß an Sicherheitsreserven und wird elektronisch auch stark unterstützt.

Die Kollisionswarnung unterstützt den Fahrer bei Unachtsamkeit, reagiert aber sehr sensibel und warnt oft, wenn es gar nicht nötig wäre. Doch besser einmal zu viel gewarnt, als einmal zu wenig, könnte man sagen.

Neben Sicherheit, Komfort und Fahrspaß soll der B180 BlueEfficiency noch für Sparsamkeit stehen. Laut Werk begnügt er sich mit 6,2 Liter pro 100 Kilometer, was auch mit den BlueEfficiency-Maßnahmen wie Start/Stopp-System erreicht werden soll. In der Praxis ist dieser Wert jedoch nur mit dem totalen Verzicht auf Fahrspaß zu erzielen, wer die Leistung des Mercedes ab und zu abruft, der sollte mit einem Verbrauch von 7,6 Liter pro 100 Kilometer rechnen.

Mit der neuen B-Klasse bietet Mercedes auf jeden Fall eine interessante Alternative in der Premium-Kompaktklasse. Wer viel Platz benötigt und auf gute Verarbeitung und hohen Reisekomfort Wert legt, ist mit der B-Klasse bestens bedient. Das Sportpaket lässt die B-Klasse optisch noch dynamischer wirken, was aber mit einer Verminderung des Fahrkomforts erkauft wird. Wer auf Komfort Wert legt, sollte auf das Sportpaket verzichten und das gesparte Geld in andere Extras, wie etwa einen Tempomat oder das Automatikgetriebe investieren.

Was uns gefällt:

Das Platzangebot, die Verarbeitung und das Geräuschniveau, die Laufruhe

Was uns nicht gefällt:

die harte Federung beim Sportpaket, die träge Reaktion des Navi auf Eingaben

Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 1-


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