Testbericht: Mercedes EQA 250

(18.02.2022) Der EQA ist die derzeit günstigste Alternative, einen elektrischen Mercedes zu bewegen. In unserem Test musste er jetzt zeigen, wie er sich im Alltag bewährt.

Die Elektrifizierung geht bei Mercedes sehr zügig voran, mit dem EQA bietet der Premium-Hersteller jetzt die derzeit günstigste Möglichkeit, einen Mercedes mit Elektroantrieb zu fahren.

Als Basis dient der GLA, bei der Außenoptik hat Mercedes den EQA aber ordentlich überarbeitet. An der Frontpartie findet sich der bei den E-Autos übliche Black-Panel-Grill, zudem gibt es ein geändertes Layout der Scheinwerfer.

Dadurch wirkt die Frontpartie jedoch nicht so dynamisch wie beim GLA. Dafür kann der EQA mit dem schöneren Heck überzeugen. Das durchgängige LED-Leuchtband verleiht ihm einen futuristischen Touch.

Mit einem Basispreis von 48.590,- Euro zeigt sich der EQA für einen Mercedes noch recht günstig, vor allem, da andere Elektro-SUV im Segment auch nicht wirklich viel preiswerter sind.

Die Basisausstattung zeigt sich zudem schon sehr umfangreich und bietet von einer Klimaautomatik bis zu LED-Scheinwerfern schon vieles, für das man früher bei Mercedes noch extra bezahlen musste.

Dennoch bleibt noch etwas Spielraum für Optionen, unter anderem verwöhnte unser Testfahrzeug noch mit dem Fahrassistenz-Paket, dem Electric Art Line-Paket, dem Premium Paket, dem Verkehrszeichen-Assistentent und Sideairbags im Fond.

Inklusive aller Extras an Bord kommt man auf einen Gesamtpreis von 56.544,- Euro. Das Interieur überzeugt dabei mit einem schönen Mix aus Sportlichkeit, Komfort und High-Tech-Feeling.

Cooles Cockpit-Design

Ein Designhighlight sind die Lüftungsdüsen, die bei Nacht auch in verschiedenen Farben beleuchtet sind. Sehr gelungen ist zudem der Mix aus feinem Leder, Alu-Dekor und Ambientebeleuchtung.

Das Widescreen-Cockpit mit der Kombination aus Digitaltacho und Touchscreen kann ebenfalls überzeugen. Allen voran das MBUX-Infotainmentsystem, welches sicher zu den besten derzeit am Markt befindlichen zählt.

Neben der schönen Darstellung von Navikarten und Menüs, glänzt es auch mit einer einfachen Bedienung und einer grandiosen Sprachsteuerung. Es können dabei via Sprachbefehlen nicht nur viele Funktionen gesteuert werden, man kann auch den Termin für Ostern erfragen, oder sich (etwas flache) Witze erzählen lassen.

Im Vergleich zu anderen neuen Mercedes-Modellen hat man beim EQA zum Glück auch noch die alten Multifunktionstasten und Touchfelder am Lenkrad beibehalten, diese sind deutlich einfacher zu bedienen als die Slider-Tasten in anderen neuen Modellen.

Über die Touchfelder kann man auch die Darstellung des Tachos variieren, hier stehen viele verschiedene Anzeigemöglichkeiten zur Wahl.

Beim Platzangebot zeigt sich der EQA im Schnitt der Klasse, Fahrer und Beifahrer haben dabei aber sehr viel Platz. Auch die Sitze sind gewohnt komfortabel und verfügen über einen großen Verstellbereich.

Kleiner Kofferraum

Leider nicht ganz so großzügig wie beim GLA zeigt sich das Kofferraumvolumen des EQA. Durch die unter dem Fahrzeug untergebrachten Batterien schrumpft das Kofferraumvolumen von 435 Litern beim GLA auf nur noch 340 Liter.

Damit ist der Kofferraum kleiner als bei den meisten Kompaktfahrzeugen. Durch das Umklappen der Rückbank kann man ihn aber auf 1.320 Liter vergrößern.

Beim Antrieb haben wir bei unserem Testfahrzeug auf das Basismodell gesetzt. Der EQA 250 ist der Einstieg in die Elektroauto-Welt von Mercedes und das einzige EQA-Modell mit Frontantrieb.

Beim EQA 300 und EQA 350 ist schon der 4Matic-Allradantrieb serienmäßig an Bord. Mit einer Leistung des Elektromotors von 190 PS (140 kW) ist man aber mit dem EQA 250 ausreichend stark motorisiert.

Der Motor zeigt sich vom Start weg überaus agil und liefert ein maximales Drehmoment von 375 Nm. Ruft man die volle Kraft ab, hat die Elektronik sogar größte Mühe, das Fahrzeug auf Kurs zu halten.

Die enorme Kraft wird nur sehr schwer auf die Vorderräder gebracht. Nach oben hin wird es aber etwas gemütlicher, und für den Paradesprint von 0 auf 100 km/h vergehen 8,9 Sekunden.

Reichweite bleibt überschaubar

Um noch eine gute Reichweite zu realisieren, hat man die Höchstgeschwindigkeit auf 160 km/h limitiert, was auch ausreichen sollte.

Der EQA liegt auch sehr satt auf der Straße und ist durchaus sportlich abgestimmt. Es gibt sicher Autos in dieser Klasse, die komfortabler gefedert sind, aber man fühlt sich dennoch auch auf der Langstrecke noch sehr wohl.

Zudem verhilft einem die realisierbare Reichweite doch öfters als man möchte zu einer Pause. Die 66,5 kWh große Batterie soll laut Werk für 398 bis 426 Kilometer Reichweite gut sein, in der Praxis haben wir aber kaum 300 Kilometer geschafft.

Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist und den EQA sachte bewegt, wird auch im Winter noch ein paar Kilometer weiter kommen. Im Sommer kommt man vielleicht sogar an den unteren Wert der Werksangabe heran.

Der durchschnittliche Verbrauch lag in unserem Test bei 24,8 kWh pro 100 Kilometern, womit wir deutlich über den angegebenen 17,7 bis 19,1 kWh waren.

Dabei haben wir durchaus sehr gerne via Schaltwippen am Lenkrad die Rekuperation so gesteuert, dass wir fast ohne Bremspedal ausgekommen sind.

Rekuperation via Schaltwippen steuerbar

Das geht im EQA nämlich wirklich sehr gut. Die Intensität der Rekuperation kann man in mehreren Stufen über die Schaltwippen steuern, womit die hinter dem Lenkrad angebrachten Wippen erstmals seit Bestehen dieses Features eine wirklich sinnvolle Aufgabe erhalten haben.

Wer das Glück hat, eine Schnellladestation zu finden, der kann den EQA mit bis zu 100 kW laden. So wären innerhalb von 30 Minuten rund 80% der Batterien wieder aufgeladen. Wir hatten leider immer nur langsame Ladequellen zur Verfügung, wo man einige Stunden benötigte, um zumindest 70% der Batterien aufzuladen.

Überzeugen kann der EQA beim Thema Sicherheit. Lediglich der adaptive Tempomat, der die Geschwindigkeit auch automatisch an die erlaubten Tempolimits anpassen kann, hat nicht ganz überzeugt. Ganz ohne Grund und Tempolimit hat er auf einmal gemeint, statt 50 km/h sind nur 30 km/h erlaubt und die Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert. So etwas sollte einfach nicht passieren, denn wenn man sich nicht auf das System verlassen kann, ist es für die Katz’.

In der Summe der Eigenschaften ist der Mercedes EQA aber ein sehr angenehmer Begleiter gewesen, der vor allem mit sehr viel Fahrspaß und einem coolen Cockpit überzeugt hat. Auch preislich ist er für Mercedes ungewohnt attraktiv positioniert, so dass er durchaus seine Freunde finden wird.

Was uns gefällt:

Das Cockpit, die Ausstattung, der Fahrspaß, der Materialmix im Innenraum, das MBUX-Infotainmentsystem

Was uns nicht gefällt:

Die Reichweite, die Fehlfunktionen beim adaptiven Tempomat

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3
Kofferraum: 4
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 3

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