Mercedes EQC im Test

(03.09.2020) Mit dem EQC 400 4Matic hat Mercedes seinen ersten rein elektrisch betriebenen SUV im Programm. Wir verraten in unserem Test, wie er sich im Alltag bewährt hat.

Die E-Mobilität nimmt langsam Fahrt auf, kaum ein Hersteller kann es sich leisten, noch kein Elektroauto am Markt zu haben.

Mercedes hat mit dem EQC 400 4Matic einen SUV mit rein elektrischem Antrieb im Programm. Optisch gefällt der EQC mit einem sehr dynamischen Auftritt.

Die bullige Front und die elegante Heckpartie können mit viel Stil überzeugen. Der Mercedes EQC sieht anders als die anderen Mercedes aus, ist aber dennoch gleich als Mercedes zu erkennen.

Derzeit gibt es nur eine Modellvariante, die sich mit 75.620,- Euro zu Buche schlägt. Zieht man davon noch die derzeit möglichen Förderungen vom Staat ab, ist der EQC unterm Strich günstiger als ein GLC mit gleich starker Motorisierung.

Sehr gute Ausstattung

Vor allem, da der EQC für einen Mercedes auch schon über eine sehr komplette Serienausstattung verfügt, die unter anderem schon ein volldigitales Cockpit, das Agility Control-Fahrwerk mit selektivem Dämpfersystem, ein Navi, ein Soundsystem, das Keyless-Go Komfort-Paket, Easy-Pack Heckklappe und noch vieles mehr beinhaltet.

Es bleibt aber natürlich noch Platz für viele Optionen. Wir hatten noch das Premium Plus-Paket, das Electric Art Interieur und das Edition 1886-Paket an Bord, womit der Endpreis bei 94.088,00 Euro liegt.

Dafür fehlt es dem EQC wirklich an nichts mehr. In den Paketen sind nicht nur optische Verfeinerungen enthalten, es sind auch die Multibeam LED-Scheinwerfer, ein Burmester Surround-Soundsystem, klimatisierte Ledersitze mit Memory-Funktion vorne, eine 360-Grad-Kamera und alle derzeit verfügbaren Assistenzsysteme mit an Bord.

Auch im Innenraum zeigt sich der EQC in einem ganz neuen Look, bleibt aber dennoch auf Anhieb als Mercedes erkennbar.

Die Cockpitlandschaft hebt sich mit ihrem geschwungenen Design von den anderen Modellen ab, das digitale Cockpit mit zwei 10,25“-Bildschirmen ist aber wiederum aus anderen Modellen bekannt.

Auf jeden Fall fühlt man sich auf Anhieb sehr wohl, und der Elektro-SUV wirkt hochwertig und sehr modern.

Individuelle Bedienmöglichkeiten

Das MBUX-Multimediasystem kann via Touchscreen, Touchpad oder Sprachsteuerung gesteuert werden. Die Sprachsteuerung versteht zudem auch Spaß, so kann man zum Beispiel fragen, was der Mercedes von Audi hält, und bekommt eine witzige Antwort.

Die Fülle an Einstellungsmöglichkeiten beim Fahrzeug ist überhaupt gigantisch, für einige Funktionen muss man jedoch die über 500 Seiten lange Betriebsanleitung zu Rate ziehen. Wer unterwegs sein Auto laden muss, hat so zumindest im ersten Jahr immer eine gute Beschäftigung, während der Strom von der Ladesäule in die Batterien fließt.

Gemischte Gefühle weckt das Platzangebot. Während Fahrer und Beifahrer wirklich fürstlich reisen, ist es im Fond des 483,1 cm langen E-SUV überraschend eng. Vor allem der schmale Einstieg und die knappe Beinfreiheit haben uns verwundert.

Dafür glänzt der EQC wieder beim Kofferraumvolumen, welches bei 500 Litern liegt und durch Umklappen der Rückbank noch auf bis zu 1.460 Liter erweitert werden kann.

Noch mehr überzeugt hat uns aber der Fahrspaß beim Mercedes EQC 400 4Matic. Der 408 PS (300 kW) starke Elektomotor liefert schon vom Start weg ein maximales Drehmoment von 760 Nm.

Dank dem elektrischen Allradantrieb wird die Leistung perfekt auf alle vier Räder übertragen, was bei der enormen Schubkraft auch absolut wichtig ist.

Es ist dabei ganz egal, bei welcher Geschwindigkeit man auf das „Strompedal“, wie das Gaspedal hier richtig benannt werden sollte, tritt, die Passagiere werden wie bei einem Raketenstart in die Sitze gepresst.

Tolle Fahrleistungen

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 5,1 Sekunden, was aber bei Weitem nicht so beeindruckend ist, wie wenn man nach dem Ende eines Ortes von 50 auf 100 km/h beschleunigt. Diese Aufgabe wird gefühlt in einer Sekunde erledigt.

Dank dem sehr tiefen Schwerpunkt liegt der ECQ auch perfekt auf der Straße, wobei man das Gewicht von rund 2,5 Tonnen dennoch nicht außer Acht lassen sollte. Hier entwickeln sich in Kurven schon ordentliche Fliehkräfte, die den Fahrer und die Elektronik des Fahrzeugs fordern können.

Dank der adaptiven Federung ist man aber auch sehr komfortable unterwegs und gleitet förmlich über die Straße. Der Fahrer kann auch aus verschiedenen Fahrmodi wählen, wobei man im normalen Comfort-Modus eigentlich am besten unterwegs ist.

Im Sport-Modus wird alles noch mal etwas schärfer abgestimmt, im Eco-Modus hingegen auf Sparsamkeit getrimmt.

Hier sind wir auch schon beim kleinen Haken des EQC. Die Reichweite der 80 kWh großen Batterie ist nicht überwältigend groß. Nach WLTP-Standard sollte man 370 bis 414 Kilometer mit einer Batteriefüllung absolvieren können.

Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist und im Eco-Modus dahin cruist, wird das wohl auch schaffen. Wir sind bei unserem Test auf eine Reichweite von knapp 350 Kilometern gekommen, was für Vielfahrer nicht gerade optimal ist.

Auch wenn die Höchstgeschwindigkeit auf 180 km/h limitiert ist, so verbraucht man auch bei normalem Autobahntempo schon recht viel Strom. Im Schnitt sind wir auf rund 23 kWh pro 100 Kilometer im gemischten Fahrbetrieb gekommen.

Rekuperation lässt sich leicht steuern

Sehr praktisch sind die Wippen hinter dem Lenkrad, mit denen sich die Rekuperationsstärke steuern lässt. So kann man zum Beispiel vor dem Ortsgebiet via Wippen ganz ohne zu bremsen auf die erlaubte Geschwindigkeit verzögern, indem man die Intensität erhöht.

Auf der anderen Seite kann man die Rekuperation auch wegschalten und so sehr lange auf einer Gerade dahingleiten.

Wer vor allem in der Stadt und auf kürzen Strecken unterwegs ist und zudem auch noch ein Eigenheim mit Photovoltaik-Anlage besitzt, der wird mit dem EQC die größte Freude haben.

Der EQC ist ein typischer Mercedes, dabei aber dennoch ganz anders als alle anderen Mercedes-Modelle. Er hat in unserem Test vor allem mit seiner hochwertigen Anmutung und dem überzeugenden Fahrspaß gefallen.

Wäre die Reichweite noch etwas größer, wäre er auch für Vielfahrer eine gute Alternative. Auch wenn wir beim Test mit öffentlichen Ladesäulen diesmal Glück hatten, so ist das öffentliche Ladenetz nach wie vor der größte Schwachpunkt bei der E-Mobilität.

Was uns gefällt:

Das Design, der Fahrspaß, die Beschleunigungswerte, die Ausstattung, die Straßenlage, das Kofferraumvolumen

Was uns nicht gefällt:

Die Reichweite, das Platzangebot im Fond

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3-
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2

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