Testbericht: Mini Cooper SE
Die neue Generation des Mini Cooper SE zeigt sich trotz klassischem Look sehr modern, ob sie auch mit E-Antrieb überzeugen kann, verraten wir im Test.
Im Jahr 2001 ist die erste neue Mini-Generation an den Start gegangen, die Mischung aus Retro-Look vom klassischen Mini und Lifestyle von BMW, unter dessen Dach sich die Marke seit 2001 befindet, hat sofort eingeschlagen.
Seit 2024 gibt es nun die vierte Generation, die sich optisch wieder stark an das Original hält, dabei aber dennoch wieder moderner wirkt.
Im Vergleich zur 2001 präsentierten Version hat der neue Mini aber seine zierliche Art schon sehr eingebüßt, mit einer Länge von 385,8 cm ist um über 23 cm länger als die Version von 2001.
Während die Frontpartie noch den niedlichen Look beibehalten hat, zeigt sich das Heck deutlich runder und bulliger als bisher, vor allem wenn man den John Cooper Works-Look wählt, so wie es bei unserem Testfahrzeug der Fall war.

Der elektrische Mini kann nämlich auch in der mittleren SE-Version den Look des Topmodells erhalten.
Während der Listenpreis von 34.200,- Euro für den Cooper SE noch recht moderat ist, wird er durch die Optionen aber dennoch schnell erhöht.
Im Basispreis ist zwar eine solide Serienausstattung dabei, so richtiges Luxus- und Lifestyle-Feeling kommt aber erst mit den zahlreichen Optionen auf.
Unser Testfahrzeug hatte noch den schon erwähnten John Cooper Works Trim mit 18“-Leichtmetallfelgen, Lenkradheizung, spezieller Lackierung, Sportsitzen und JCW-Karosseriepaket sowie das Paket XL dabei.

Premium-Preis beim elektrischen Mini
In diesem sind unter anderem LED-Scheinwerfer mit erweitertem Umfang, ein Fernlichtassistent, ein Head-up-Display, das Mini Navigationssystem Augmented Reality, eine Innenraumkamera, ein Harman Kardon Surround Soundsystem, der Driving Assisntent Plus und noch einige weiteres Goodies dabei.
Der Gesamtpreis summiert sich mit den Extras auf 44.094,- Euro, womit der Cooper SE wieder seinen Premiumanspruch unterstreicht.
Im Innenraum zeigt sich der Mini auf das Nötigste reduziert, wodurch er sehr luftig wirkt. In der Mitte des Cockpits ist ein großer runder Touchscreen positioniert, über den man so gut wie alles steuern kann.
Die Bedienung mancher Funktionen ist dabei sehr einfach, manches ist aber in den unzähligen Untermenüs versteckt, wodurch man erst einmal eine Weile braucht, um sich zurecht zu finden.

Wenigstens kann man einiges auch über den Mini Intelligent Personal Assistent via Sprachbefehl steuern.
Unbedingt ratsam ist es, das Head-up-Display als Option zu wählen, da man sonst immer den Blick von der Straße auf den Touchscreen in der Mittelkonsole richten muss, wenn man die Geschwindigkeit sehen möchte.
Der Materialmix im Innenraum ist ebenfalls recht unterschiedlich ausgefallen, manches wirkt sehr hochwertig und modern, an anderen Stellen dominiert billiges Plastik, was nicht so ganz zum feinen Charakter und hohen Preis passt. Vor allem die winzige Mittelarmlehne für den Fahrer sticht dabei sehr negativ ins Auge.

Leistung ist ausreichend
Beim Platzangebot macht der Mini seinem Namen alle Ehre, trotz luftiger Gestaltung ist der Platz im Innenraum recht beengt. Fahrer und Beifahrer fühlen sich dabei noch durchaus wohl, die Fondsitze und deren Beinfreiheit degradieren den Mini aber eher zum Zweisitzer, bei dem zur Not mal vier Passagiere befördert werden können.
Auch das Kofferraumvolumen bleibt mit einem Fassungsvermögen von 200 bis 800 Litern überschaubar. Wer einen Mini kauft, ist aber ohnedies meist mehr am spaßigen Fahren interessiert als am Platzangebot.
Der neue Mini soll wieder die typischen Fahreigenschaften bieten, zumindest die tiefe Sitzposition hat er dabei auf jeden Fall.

Beim Antrieb ist der Cooper SE unter den elektrischen Modellen die goldene Mitte, er verfügt über eine Leistung von 218 PS (160 kW) und ist damit zwischen dem Cooper E mit 184 PS (135 kW) und dem JCW E mit 258 PS (190 kW) positioniert.
In unserem Test hat sich diese Leistung als goldrichtig erwiesen, der SE bietet in jede Richtung viel Fahrspaß und Kraft. Immerhin liefert der E-Motor ein maximales Drehmoment von 330 Nm, womit in jeder Situation viel Schubkraft geliefert wird.
Wie wir schnell festgestellt haben, eigentlich zu viel Schubkraft, denn die Kraft wird manchmal nur schwer auf die Straße gebracht.

Vorsicht ist geboten
Im Vergleich zu Fahrwerk und Federung hat der Motor leichtes Spiel mit dem 1,6-Tonnen schweren Kleinwagen. Trotz tiefem Schwerpunkt hat uns die Straßenlage negativ überrascht.
Ruft man die volle Leistung ab, wirkt der Cooper SE extrem unruhig und schiebt in schnellen Kurven sehr rasch über die Vorderräder. Das typische Go-Kart-Feeling ist bei unserem Testfahrzeug eindeutig nicht mehr vorhanden gewesen.
Dabei ist die Abstimmung sehr hart ausgefallen, wodurch Bodenunebenheiten in gewohnter Manier an die Passagiere gemeldet werden. In Kombination mit den Sportsitzen ist der Cooper SE so eher nur für Passagiere ohne Rückenprobleme ein Hit.
Die Fahrleistungen selbst können aber überzeugen, der Sprint von 0 auf 100 km/h wird in nur 6,7 Sekunden absolviert, die Höchstgeschwindigkeit ist auf 170 km/h limitiert.

Bei Temperaturen im einstelligen Bereich hat der Mini aber bei der Reichweite nicht mehr so ganz überzeugen können. Laut Werk soll die 49,2 kWh (Netto) große Batterie für bis zu 400 Kilometer Reichweite sorgen.
Wer im Sommer ausschließlich in der Stadt unterwegs ist, wird vielleicht in die Nähe dieser Angaben kommen. Wir sind auf einen Durchschnittsverbrauch von 17,2 kWh gekommen (statt 14,7 lt. Prospekt) und auf eine Reichweite von knapp 280 Kilometer.
Enttäuschend ist auch die Ladegeschwindigkeit, die an einer DC-Ladestation mit maximal 95 kW nicht mehr am Puls der Zeit ist. Schade ist auch, dass die Rekuperation nur via kleinen Schaltstick auf der Mittelkonsole ein- oder ausgeschaltet werden kann, und nicht über Wippen hinter dem Lenkrad dosiert werden kann.
Fazit
Optisch hat der neue Mini Cooper SE in unserem Test auf jeden Fall überzeugen könne, auch die Fahrleistungen passen zum sportlichen Charakter des Fahrzeugs. In Bezug auf Ladegeschwindigkeit und Straßenlage ist aber noch Luft nach oben.
Was uns gefällt:
Das Außendesign, die Power, der Retro-Charme
Was uns nicht gefällt:
Die Ladeleistung, die Straßenlage, die vielen Hartplastikteile im Innenraum
Testzeugnis:
Sicherheit: 3
Ausstattung Komfort: 2-
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 3-
Verarbeitung: 2
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 2
Platzangebot Rückbank: 4
Kofferraum: 4
Bedienbarkeit: 3
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 3
Tipp: Mehr Mini News und Tests sowie die Mini Händler in Österreich finden Sie hier.
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