Mini JCW ALL4 Clubman im Test

(05.02.2020) Die John Cooper Works-Version des Clubman ist die Krönung der Baureihe. Wir verraten in unserem Test, was der Spaßmacher aus England alles zu bieten hat.

Der Mini Clubman ist die praktische Kombi-Version des Mini und vermutlich der beste Kompromiss, wenn man das typische Mini-Feeling mit mehr Platz kombinieren möchte.

Optisch besticht der Clubman seit dem Facelift im Jahr 2019 mit einem noch schärferen Look, vor allem die Heckleuchten im Union Jack-Design stechen dabei ins Auge.

Als absolutes Highlight gibt es seit Kurzem die John Cooper Works-Version des Clubman, die mit Fahrspaß ohne Ende aufwarten soll.

Preislich zeigt sich der sportliche Kombi nicht gerade zurückhaltend, der Basispreis für den 306 PS starken Boliden liegt bei 48.100,- Euro.

Dafür gibt es eine solide Basisausstattung inklusive Radio MINI Visual Boost, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, einen Tempomat, die John Cooper Works Sportsitze, eine sportliche Fahrwerksabstimmung, LED-Scheinwerfer, die 8-Gang-Automatik „Steptronic Sport“, 18“-Alufelgen und noch einiges mehr.

Ebenso lange wie die Liste der Serienausstattung ist auch die Liste der Optionen für unser Testfahrzeug gewesen.

Wir hatten noch das Chili-Paket, das Connected Navigationssystem Plus, eine Alarmanlage, das Chrome Line Interieur, Sport Stripes, eine Rückfahrkamera, das Piano Black Interieur, ein Panorama Glasdach, Sitzheizung, den Parkassistent, einen adaptiven Tempomat, das Mini Head-up-Display, den DAB-Tuner, adaptive LED-Scheinwerfer und noch einige weitere Goodies an Bord.

Der Gesamtpreis hat sich auf nicht gerade bescheidene 61.591,- Euro summiert, dafür gibt es aber auch einen kompakten Sportler der Extraklasse.

Im Innenraum zeigt sich die John Cooper Works-Version noch sportlicher als die anderen Clubman-Modelle.

Rote Ziernähte an Lenkrad und Sitzen verliehen dem Cockpit einen ebenso sportlichen Touch wie die Sportsitze und die Kombination aus Chrom- und Piano-Lack-Applikationen.

Hinter dem Lenkrad sind markentypisch der kleine Rundtacho und der Drehzahlmesser positioniert, deutlich wuchtiger wirkt das runde Gehäuse des Infotainmentsystems, das mit einer guten Darstellung von Navi-Karten und Menü überzeugen kann.

In der Mittelkonsole sind auch noch die Klimasteuerung und darunter einige schön gestaltete Kippschalter verbaut. Einer von den Kippschaltern erweckt den Motor zum Leben.

Beim Platzangebot zeigt sich der Mini recht gemischt. Während die vorderen Passagiere viel Raum um sich haben, macht er im Fond dem Namen „Mini“ alle Ehre. Das Kofferraumvolumen zeigt sich mit 360 bis 1.250 Litern Stauraum wieder etwas großzügiger dimensioniert.

Die in der Mitte geteilte Heckklappe mit den Flügeltüren ist ein netter Design-Gag, in der Praxis bietet diese Lösung aber keinen Mehrwert, ganz im Gegenteil, die Sicht nach hinten ist durch die Teilung der Scheibe recht schlecht.

Wenn man mit dem Mini John Cooper Works ALL4 Clubman unterwegs ist, wird der Blick aber ohnedies meist nach vorne gewandt sein, da man ohnedies fast alle anderen Verkehrsteilnehmer schnell weit hinter sich lässt.

Der neue 2,0 Liter-4-Zylinder-Turbomotor verfügt nämlich über eine Leistung von 306 PS (225 kW) und über ein maximales Drehmoment von 450 Nm, welches zwischen 1.750 und 4.500 U/Min bereit steht.

Schon beim Anblick dieser Daten am Papier läuft einem Autofan das Wasser im Mund zusammen, in der Praxis schafft es der sympathische Brite einem dann auch noch ein dauerhaftes Grinsen ins Gesicht zu zaubern.

Schon im normalen Fahrmodus liefert der Motor viel Fahrspaß, und es ist kaum zu glauben, dass er im Sport-Modus sogar nochmals deutlich geschärft die Passagiere verzaubert.

Schaltet man während der Fahrt in den Sport-Modus, wird sofort der Sound noch tiefer, und man sprintet bei gleicher Gaspedalstellung gleich weiter davon. Alle Systeme wirken nochmals schärfer.

Wer aus dem Stand heraus die volle Leistung abruft, wird in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigt. Die Höchstgeschwindigkeit erreicht der schnellste Mini Clubman aller Zeiten bei 250 km/h.

Als Fahrer hat man das Gefühl, dass er auch jenseits der bei uns erlaubten 130 km/h genau so agil weiter sprintet wie bis dahin. Nimmt man bei 130 km/h den Fuß vom Gas, hat man das Gefühl der Mini seufzt traurig, weil er nicht noch schneller fahren darf.

Sehr gut zum Fahrzeug passt die sportlich abgestimmte 8-Gang-Automatik, die mit sehr schnellen und immer perfekt getimten Schaltvorgängen aufwarten kann.

Das griffige Lenkrad und die direkte Lenkung erlauben in Kombination mit der grandiosen Straßenlage wirklich atemberaubende Kurvengeschwindigkeiten. Der Mini liegt perfekt auf der Straße, und dank dem ALL4-Allradantrieb wird die Kraft jederzeit perfekt auf die Straße gebracht.

Man merkt natürlich bei schnellem Herausbeschleunigen aus Kurven, dass die Elektronik viel zu tun hat, um die Power auch perfekt auf die Straße zu bringen – es gelingt aber wunderbar.

Wer sich das sportlichste Modell der Baureihe kauft, wird auch die sehr harte Federung und die überaus straff gepolsterten Sitze lieben. Wer jedoch schon die dritten Zähne hat und über Kopfsteinpflaster fegt, der wird wohl schnell merken, dass auch Kukident seine Grenzen hat.

Man hat nämlich schon mit den noch originalen Zähnen im Mund das Gefühl, dass es einem dieselbigen aus dem Mund haut, wenn man über holprige Straßen fährt.

Der wirklich guten Verarbeitung im Innenraum ist es wohl zu verdanken, dass sich der Mini nach einer Runde über Kopfsteinpflaster nicht auflöst, vor 40 Jahren hätte sich ein britisches Auto mit einer solch harten Federung nämlich schon in seine Einzelteile zerlegt.

Überrascht waren wir über den Verbrauch. Wer den Mini JCW ALL4 Clubman im Eco-Modus bewegt, wird sicher die vom Werk versprochenen 7,4 Liter erreichen. Wir haben bei unserem Test den Hang zur Sportlichkeit nicht unterdrücken können und sind auf immer noch überraschend gute 8,7 Liter pro 100 Kilometer gekommen. Für ein 306-PS-Auto mit so viel Fahrspaß ein absolut guter Wert.

Unser Test hat auf jeden Fall gezeigt, dass der Mini JCW ALL4 Clubman ein einmaliges Fahrzeug ist. Er bietet extrem viel Fahrspaß und dennoch einen hohen Nutzwert.

Was uns gefällt:

Das Design, das sportlich gestaltete Interieur, die Kraftentfaltung, die Straßenlage, der Fahrspaß

Was uns nicht gefällt:

Das Platzangebot im Fond, dass die harte Federung uns zeigt, dass wir nicht mehr die Jüngsten sind…

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 3-
Kofferraum: 2-
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 3

Tipp: Mehr Mini News und Tests sowie die Mini Händler in Österreich finden Sie hier.

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