Nissan GT-R Black Edition Testbericht

(24.08.2012) Der Supersportwagen von Nissan hat für das Modelljahr 2012 noch mehr Leistung bekommen und wurde weiter verfeinert. Alle Details verraten wir in unserem Test.

Schon viel länger als der Nissan GT-R bei uns erhältlich ist, ist der sportlichste Nissan heiß begehrtes Fahrzeug bei virtuellen Autorennen auf der Playstation und Co. Seine enorme Leistung und wie er diese auch auf die Straße bringt, sprechen für den GT-R.

Für das Modelljahr 2012 hat Nissan seinem Supersportwagen noch mehr Leistung und kleine Änderungen im Detail verpasst. Mit nunmehr 550 PS (404 kW) aus 3,8 Liter Hubraum nimmt es der GT-R selbst mit Sportautos auf, die das Doppelte kosten.

Wie sehr Nissan an seinem schon nahezu perfekten Rennauto im Detail gefeilt hat, zeigt unser Testfahrzeug, wenn man es dem 2010er-Modell gegenüber stellt. Für diese Gegenüberstellung unter Brüdern haben wir den ersten Indoor-Kartweltmeister (2005), Werner Trügler, mit seinem schwarzen GT-R eingeladen.

Am besten erkennt man das neue Modell dabei an der neu gestalteten Frontschürze, die nun mit LED-Tagfahrlicht bestückt ist. Sonst muss man schon mehrmals hinschauen, um alle Änderungen zu finden - zumindest jene, die sich nicht unter der formschönen Motorhaube verbergen.

Als weitere Änderung konnten wir einen adaptierten Heckdiffusor, ein anderes Sitzdesign, eine neue Farbkombination der Zierelemente im Innenraum sowie neue Drehknöpfe für das Soundsystem ausmachen. Geblieben sind die sportlichen Armaturen mit einem großen Drehzahlmesser in der Mitte sowie das 7" Touch-Screen Display in der Mittelkonsole, welches neben der Navi-Darstellung auch unzählige Fahrzeugdetails darstellt.

Mittels eines kleinen Drehrades kann man verschiedene Bildschirmseiten aufrufen und sich alle möglichen Infos einblenden lassen. Die Palette reicht dabei von der Darstellung der Beschleunigungskräfte, den Öldruck, die Öltemperatur, die Gaspedalstellung, die Lenkradstellung bis hin zur Stoppuhr, mit der sich Rundenzeiten nehmen lassen. Fahrer, die schon auf der Playstation vom GT-R geträumt haben, können sich hier auch im realen Leben mit den Elektronik-Gimmicks austoben. Viel entscheidender ist aber natürlich, wie sich der neue GT-R Jahrgang bewegen lässt.

Mit einem leichten Druck auf den in der Mittelkonsole prominent platzierten roten Startknopf erweckt man nun statt 500 PS satte 550 PS. Am Klang alleine hört man keinen Unterschied, der Sound von zwei GT-R Motoren gemeinsam ist aber für einen Autofan sicher schöner als jeder Klang, der aus der hervorragenden Bose-Soundanlage des Nissan GT-R kommen kann.

Laut Werk sprintet der neue GT-R in nur 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, ein Wert, der jedoch nur auf äußerst griffigem Asphalt und mit neuen Reifen zu erzielen ist. Bei unserem Test sind wir auf Werte zwischen 3,4 und 3,8 Sekunden gekommen, womit der GT-R durchaus beeindrucken kann.

Die Kraft wird nämlich über einen Allradantrieb perfekt auf alle vier Räder verteilt, wodurch bei voller Beschleunigung kaum Kraft verloren geht. Wie bei einem Raketenstart werden auch im GT-R die Passagiere in die Sportsitze gepresst. Trotz Allradantrieb merkt man aber, wie die Elektronik damit beschäftigt ist, dass der GT-R auch auf der Straße bleibt.

Mit dem ganz auf Sportlichkeit getrimmten Fahrwerk und den Sportfedern liegt der GT-R auch perfekt auf der Straße. Der Fahrer kann dabei aus drei verschiedenen Feder-/Dämpfereinstellungen wählen. Neben "Comfort" stehen noch "Sport" und "R"-Modi zur Verfügung. Elf Sensoren messen diverse Fahrwerksparameter, angefangen von den Querbeschleunigungskräften bis zum Lenkwinkel und passen so perfekt die Federn, aber auch die elektronischen Fahrhilfen, an, um den GT-R sicher auf der Straße zu halten.

Sein maximales Drehmoment von 632 Nm liefert der V6 Bi-Turbomotor zwischen 3.200 und 5.800 U/min. Aber auch darunter verfügt der GT-R schon über Bärenkräfte, und man ist bei einem beherzten Tritt aufs Gaspedal schneller in bei uns verbotenen Geschwindigkeitsregionen, als man "Sushi" aussprechen kann.

Wer trotzdem das Gaspedal durchdrückt, kann eine Geschwindigkeit von bis zu 315 km/h erreichen. Ein Tempo, welches unser Kart-Champion in Deutschland mit seinem schwarzen GT-R schon am Tacho hatte, denn die Endgeschwindigkeit lag beim Vorgänger lt. Werk bei 310 km/h.

Dabei ist der GT-R nicht gerade ein Leichtgewicht und muss 1.815 Kilogramm bewegen, sofern man nicht auch noch den mit 315 Liter recht groß dimensionierten Kofferraum vollgeladen hat. Das Beeindruckende am GT-R ist dabei, dass er seine Kraft so leicht und einfach liefert, dass man in keiner Situation je das Gefühl hätte, er strenge sich an.

Dabei hat das sportliche 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zu jeder Zeit den passenden Gang parat. Sobald ein Gang eingelegt ist, wird über das sequentiell schaltende Getriebe bereits der benachbarte Gang vorgewählt. Der Fahrer kann die Gänge auch via Schaltwippen an der Lenksäule selbst sortieren und die blitzschnellen Schaltvorgänge nach seinem eigenen Geschmack wählen.

Im direkten Vergleich fällt dem GT-R Spezialisten dabei auf, dass das neue Modell die Gänge weicher einlegt, womit die fahrtechnischen Unterschiede aber auch schon auf den Punkt gebracht sind. Die sonstigen Änderungen bei der Technik sind nur im absoluten Detailbereich zu merken, sorgen aber dafür, dass der GT-R auf der Rennstrecke fast unschlagbar bleibt und noch sicherer auf der Straße liegt.

Mit seiner luxuriösen Ausstattung, die von Sportledersitzen, Navigationssystem, 2-Zonen-Klimaautomatik bis zu einer Rückfahrkamera und dem Bose-Sound-System reicht, kann der GT-R nicht nur Sportwagenfans begeistern, sondern ist auch für den Alltag perfekt ausgestattet. Man kann mit dem sportlichsten Serien-Nissan nämlich auch ganz gemütlich dahin gleiten, wenngleich es natürlich jedem sportlich orientierten Fahrer schwer fällt, die 550 Pferdestärken nur sehr gezähmt zu bewegen.

Der Verbrauch unseres Testfahrzeugs von 14,2 Liter geht in Anbetracht der Leistung und dem Fahrspaß, den wir hatten, in Ordnung, der Werksverbrauch ist mit 11,8 Liter angegeben. Doch am Verbrauch wird sich wohl niemand stoßen, der sich den GT-R zulegt, womit wir auch beim weniger Schönen dieses Autos sind, nämlich beim Preis.

Der Listenpreis des GT-R Black Edition, die über einen schwarzen Dachhimmel und noch einige weitere Design-Merkmale verfügt, liegt nämlich bei 116.250 Euro. Trotzdem bleibt der GT-R der günstigste Supersportwagen, für Autos mit ähnlichen Fahrleistungen sind sonst Beträge jenseits der 200.000 Euro fällig.

Wer sich dennoch im Club der Leute befindet, für die 116.250 Euro eindeutig zu viel sind, kann den schwarzen GT-R von unserer Gegenüberstellung auch einmal für einen Tag mieten. Unter www.sportscars.at kann man sich den Traum, einen GT-R einmal zu fahren, erfüllen.

Was uns gefällt:

die atemberaubende Fahrleistung, die Straßenlage, die Ausstattung, die vielen Gimmicks, die der GT-R bietet

Was uns nicht gefällt:

unauffällig mal ein Eis kaufen fahren ist nicht drinnen...

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Kofferraum: 1-
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 2-


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