Nissan Leaf Tekna Testbericht

(31.12.2013) Im Sommer 2013 hat Nissan den frisch gelifteten Leaf präsentiert. In unserem Test zeigt er, wo die Verbesserungen merkbar sind.

Der Nissan Leaf ist das bislang erfolgreichste Elektroauto, in Norwegen war er sogar schon auf Platz 1 der Verkaufscharts. Für das neue Modelljahr hat Nissan dem Leaf im Sommer 2013 eine Frischzellenkur spendiert und ihn dabei attraktiver gemacht. Optisch hat sich der Leaf nur sehr leicht geändert und ist auch auf Anhieb noch als solcher zu erkennen. Erstmals gibt es jedoch drei Ausstattungsvarianten, im Topmodell, dem von uns getesteten Tekna, sind dabei sogar schon LED-Scheinwerfer an Bord.

Preislich startet der Leaf inkl. Batterien mit Topausstattung bei 34.690 Euro, ein Preis der auch von konventionell betriebenen Fahrzeugen mit dieser Ausstattung kaum unterboten wird, denn der Leaf hat dann schon alles mit an Bord, was man sich wünscht. Unter anderem sind serienmäßig ABS, ESP, sechs Airbags, Nebelscheinwerfer, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, eine Rückfahrkamera, 17"-Leichtmetallfelgen, LED-Scheinwerfer, der Arround View Monitor, ein Bose Soundsystem mit 7 Lautsprechern, ein Tempomat, Ledersitze, Sitzheizung, Lenkradheizung, ein Multimedia-System mit 7"-Touchscreen und Navigation, ein Regensensor und eine Klimaautomatik mit an Bord. Als Extras hatte unser Testauto dann noch eine Metalliclackierung und den Solarspoiler, was einen Endpreis von 35.540 Euro ergibt.

Der frisch überarbeitete Innenraum präsentiert sich zwar von den Anzeigen gleich futuristisch, dabei aber auch übersichtlich, und wirkt wesentlich hochwertiger als vor dem Facelift. Die feinen Ledersitze und Zierelemente in Klavierlackoptik vermitteln einen noblen Touch. Die Sitze sind zudem sehr bequem, und der Leaf bietet auch im Fond viel Platz für die Passagiere.

Durch die geänderte Anordnung von Batterien und Elektromotor konnte auch das Kofferraumvolumen vergrößert werden, der Leaf liegt mit 370 Liter Stauraum jetzt im Schnitt der Klasse. Neu ist auch die Möglichkeit, die Rücksitze umzuklappen, wodurch das Kofferraumvolumen auf 720 Liter vergrößert werden kann. Viele praktische Ablagen runden den positiven Eindruck weiter ab und zeigen, dass sich der Leaf durch das Facelift noch deutlich komfortabler und praktischer zeigt als bisher.

Technisch unverändert präsentiert sich der Elektromotor, der wieder über eine Leistung von 109 PS (80 kW) und über ein maximales Drehmoment von 254 Nm verfügt. Wie bei allen Elektroautos wird das Drehmoment gleich zum Start bereit gestellt, wodurch der Leaf vor allem im Stadtbetrieb sehr dynamisch zu bewegen ist.

Ein weiterer Vorteil ist, dass nach dem Start per Knopfdruck das Auto komplett leise läuft, lediglich beim Einlegen des Retourgangs nervt ein Piepsen, das wir von LKW´s kennen. Der Vorwärts- und Rückwärtsgang wird via einem kleinen Knuppel in der Mittelkonsole eingelegt, drückt man auf den Knopf oben drauf, ist man in der Parkposition.

Aber der Leaf macht nicht nur in der Stadt eine richtig gute Figur, er ist auch außerhalb der Stadt sehr agil zu bewegen. Durch den niedrigen Schwerpunkt liegt der elektrisch betriebene Nissan wie ein Brett auf der Straße und ermöglicht - trotz ganz auf Komfort getrimmter Federung - Kurvengeschwindigkeiten, bei denen sogar sportlichere Limousinen blass werden.

Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 144 km/h, womit der Leaf auch für die Autobahnen in Österreich schnell genug ist. Dabei hängt er bis zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit sehr gut am Gas bzw. Strom wie es bei einem Elektrofahrzeug besser geschrieben werden sollte. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt der flotte Japaner 11,5 Sekunden, was sich in der Praxis aber wesentlich flotter anfühlt. Dies kann natürlich auch am ununterbrochenen Leistungsfluss liegen, den der Leaf mit seinem 1-Gang-Getriebe liefert.

Wer die volle Leistung ausreizt, wird dann aber schneller wieder an die Steckdose müssen, als es ihm lieb ist. Die 24 kWh großen Lithium-Ionen-Batterien sollten zwar eine Reichweite von 199 Kilometer ermöglichen, in der Praxis schafft man bei normaler Fahrweise und ohne auf Heizung, Soundsystem und Navi zu verzichten, aber kaum mehr als 120 Kilometer.

Überraschend war für uns, dass sich die Reichweite auch nicht stark vermindert, wenn der Leaf bei leichten Minustemperaturen vor der Türe steht und dann bewegt wird. Auch hier sind wir mit einer Batterieladung auf knapp über 100 Kilometer Reichweite gekommen.

Sehr praktisch ist aber, dass der Leaf an jeder normalen Steckdose geladen werden kann, zusätzlich ist auch ein Ladekabel für eine Schnellladung mit an Bord. Über die Haushaltssteckdose dauert der Ladevorgang rund 8 Stunden, via Schnellladestation soll der Leaf schon nach 2 Stunden wieder voll geladen sein.

Wer vor allem in der Stadt unterwegs ist, wird mit dem Leaf aber durchaus auch Reichweiten von 160 Kilometer und mehr realisieren können. Vor allem in der Stadt spielt der Leaf dabei ohnedies seine Trümpfe am besten aus. Er ist nämlich auch sehr wendig zu bewegen, und das geräuschlose Fahren bietet viel Komfort.

Aufpassen muss man dabei aber auf die Fußgänger, die immer öfters auf etwas, das man schon im Kindergarten lernt, vergessen: Bevor man auf die Straße tritt, sollte man schauen, ob ein Auto kommt. Während Autos mit Verbrennungsmotor nämlich von Weitem gehört werden, nähert sich der Leaf völlig geräuschlos den Passanten und überrascht diese immer wieder mit seiner plötzlichen Anwesenheit.

Durch die Überarbeitung ist der Nissan Leaf auf jeden Fall noch interessanter geworden. Trotz wesentlich besserer Ausstattung ist der neue Leaf günstiger geworden und bietet zudem noch mehr Platz im Kofferraum. Bis auf die nach wie vor eingeschränkte Reichweite gibt es somit keinen Nachteil mehr gegenüber konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Wer vor allem kurze Strecken zu absolvieren hat und auf höchsten Fahrkomfort bei trotzdem hohem Fahrspaß Wert legt, findet mit dem Leaf auf jeden Fall ein passendes Auto.

Was uns gefällt:

die Top-Ausstattung, das Platzangebot, der Fahrkomfort, der Fahrspaß

Was uns nicht gefällt:

nach wie vor die Reichweite

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum: 2
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-

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