Testbericht: Opel Movano Cargo Edition L3H2 2,2 Diesel 165 PS

(14.04.2022) Der neue Opel Movano soll für Gewerbebetriebe der ideale Partner sein. Wir verraten in unserem Test, wo seine Stärken und Schwächen liegen.

Mit dem neuen Movano hat Opel nun auch sein größtes Nutzfahrzeug aus dem Stellantis-Konzernregal eingeführt. Der Vorgänger basierte noch auf dem Renault Master, der neue Movano teilt sich die Basis mit dem Fiat Ducato und seinen Brüdern von Citroen und Peugeot.

Optisch zeigt er sich dabei ganz im Stil des seit 2014 produzierten Fiat Ducato, lediglich durch die Logos unterscheiden sich die Brüder.

Durch die identische Basis gibt es den Movano auch in verschiedensten Ausführungen, die Kunden können das „nackte“ Fahrgestell mit Einzel- oder Doppelkabine oder den Transporter mit normaler oder erhöhter Nutzlast wählen.

Zudem stehen verschiedene Längen und Höhen zur Wahl. Für unseren Test haben wir den für normale Nutzlast optimierten Movano L3H2 in der luxuriöseren Cargo Edition-Ausstattung gewählt.

In dieser Konfiguration kommt man auf einen Preis von 43.720,- Euro inklusive NoVA, aber exklusive MWSt bzw. auf 51.520,- Euro inkl. allen Steuern.

Der 3-Sitzer verfügt hier schon über eine Klimaanlage, ein Multimediaradio mit DAB+, einen Berg-Anfahr-Assistenten, einen Tempomat und vieles mehr. Für noch mehr Komfort und Sicherheit sorgten in unserem Testfahrzeug das Innenraum-Paket, das Design-Paket 2, das Sicherheitspaket und ein Navi mit TomTom-Software.

Inklusive Mehrwertsteuer und NoVA kommt man damit auf einen Endpreis von 54.391,47 Euro, wobei alleine 13.495,62 Euro Steuern inkludiert sind. Durch die Einführung der NoVA auf Nutzfahrzeuge muss man somit in Österreich deutlich tiefer in die Tasche greifen als unsere Nachbarn.

Steuern in Österreich machen Transporter teuer

In Deutschland wären für das gleiche Fahrzeug lediglich 7.770,- Euro Steuern fällig, wodurch sich bei uns niemand mehr über die hohen Preise im Einzelhandel wundern sollte. Immerhin sind Lastesel wie unser Testfahrzeug in so gut wie jedem Betrieb im Einsatz – vom Bäcker bis zum Installateur.

Der Innenraum zeigt sich für ein Nutzfahrzeug von einer sehr wohnlichen Seite. Die Tachoeinheit mit Chrom-Zierringen um die Rundinstrumente bringt ebenso wie die in Silber eingefassten Lüftungsdüsen farblich ansprechende Akzente in den Innenraum.

Das griffige Lederlenkrad könnte auch von den Pkw-Modellen stammen, und auch das Multimedia-Radio wirkt sehr modern, wenngleich die Touchfläche und der Monitor recht klein geraten sind.

Die Bedienung aller Funktionen ist auf jeden Fall sehr einfach, und der Movano bietet jede Menge Ablagen und Fächer im Innenraum. Kein Platz bleibt ungenutzt, und alle Ablagen zusammen summiert ergeben vermutlich ein höheres Ladevolumen als bei so manchem Kleinwagen.

Sehr praktisch ist auch der klappbare Mittelteil des mittleren Sitzes, der bei Bedarf als Klemmbrett verwendet werden kann.

Das Platzangebot ist jedoch überschaubar, wer über 185 cm groß ist, wird sich schon recht beengt fühlen. Vor allem am Mittelplatz, wo die Armaturentafel weiter in den Innenraum ragt als bei Fahrer und Beifahrer.

Riesiger Stauraum

In erster Linie soll der Movanao als Nutzfahrzeug aber auch ein Lademeister sein, und hier zeigt er sich von einer äußerst großzügigen Seite.

Eine große Schiebetüre und Flügeltüren am Heck sorgen für einen optimalen Zugang. Bis zu 13 m3 Ladevolumen nimmt der geräumige Kastenwagen auf.

Mit einer Laderaumhöhe von 193 cm können auch die meisten Menschen noch aufrecht gehen, die maximale Laderaumlänge liegt bei 370 cm. Kein Wunder also, dass die Fahrgestell-Versionen auch gerne als Basis für Wohnmobile genommen werden.

Bis zu 1,3 Tonnen Nutzlast können im Movano L3H2 befördert werden. Wer die bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zügig bewegen möchte, der tut gut daran, die stärkste Motorisierung zu wählen.

Der 2,2 Liter-Dieselmotor im Movano ist nämlich mit 120 PS (88 kW), 140 PS (103 kW) oder 165 PS (121 kW) erhältlich.

Für unseren Test haben wir die Top-Motorisierung gewählt. Der Motor erreicht hier bei 1.750 U/Min ein maximales Drehmoment von 370 Nm. Die Schaltung erfolgt über ein manuelles 6-Gang-Getriebe.

Das Getriebe selbst ist sehr gut übersetzt und lässt sich über kurze Wege ausgesprochen leicht schalten. Die ersten Gänge sind für die Stadt eher kurz ausgelegt, während man erst bei über 70 km/h von der Schaltempfehlungsanzeige dazu gemahnt wird, in den höchsten Gang zu schalten.

Ausreichende Motorisierung

Der Motor zeigt sich dabei jederzeit mit viel Elan, wobei der Zwischensprint aus höherem Tempo noch leichter von statten geht als die Beschleunigung aus dem Stand heraus. Wie viel Zeit der Movanao für den Sprint von 0 auf 100 km/h benötigt, hat Opel nicht verraten, man braucht aber schon etwas Geduld, um dieses Tempo zu erreichen.

Hat der Movano mal Schwung aufgenommen, geht es aber recht zügig voran, und der Vorwärtsdrang endet erst bei 160 km/h. Von der Geräuschdämmung her ist der Movano aber eher für den Einsatz in der Stadt konzipiert.

Ab Tempo 100 km/h wird es im Innenraum richtig laut, hier zeigt sich, dass die Basis für den Movano schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Der Ducato III ist immerhin seit 2006 erhältlich und hat 2014 sein drittes Facelift erhalten, welches bis heute das aktuelle Gesicht zeigt.

Besser gefallen hat uns der Fahrkomfort, der für ein Auto dieser Klasse wirklich sehr gut ist. Auch die Straßenlage ist überraschend gut, und trotz seiner Länge von 599,8 cm ist der Movano sehr wendig.

Man sieht perfekt die Enden des Fahrzeugs und kann dank einer Rückfahrkamera auch sehr gut rangieren, selbst wenn es rundum recht eng ist.

Durch die Fahrzeughöhe ist der Movano jedoch recht anfällig für Seitenwind, und man hat alle Hände voll zu tun, das Fahrzeug auf Kurs zu halten. Die für ein Nutzfahrzeug gute Sicherheitsausstattung inklusive Spurhaltewarner hilft dem Fahrer aber zusätzlich.

Verbrauch bleibt im Rahmen

Überrascht hat uns der große Kastenwagen beim Verbrauch. Laut Werk darf er sich 8,8 bis 10,0 Liter pro 100 Kilometer gönnen, wir sind in unserem Test auf einen Durchschnittsverbrauch von 9,1 Litern gekommen.

Und dass, obwohl unser Testfahrzeug bei der Übernahme erst 13 Kilometer am Tacho hatte. Einmal richtig eingefahren, und bei eher zärtlicher Behandlung wird man den Verbrauch sicher unter die 8,8 Liter schrauben können.

In unserem Test hat sich der neue Opel Movano also in Summe recht gut geschlagen. Er kann seine schon etwas ältere Basis jedoch im Detail nicht leugnen. Vor allem bei der Geräuschdämmung und beim Platzangebot in der Fahrerkabine ist noch Raum für Verbesserungen. Bei Ladequalität und Effizienz hat er uns aber ebenso überzeugt wie bei der gemütlichen Ausstattung.

Was uns gefällt:

Die Ausstattung, die vielen Ablagen, die komfortable Federung, das geräumige Ladeabteil

Was uns nicht gefällt:

Die Geräuschdämmung, das Platzangebot im Fahrerhaus

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 2-
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 3
Fahrverhalten: 3
Verarbeitung: 3
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 3
Laderaum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

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