Testbericht: Polestar 2 Long Range Allrad

(15.12.2022) Wer auf Sportlichkeit, gute Verarbeitung und Effizienz nicht verzichten möchte, ist beim Polestar 2 mit Dual Motor genau bei der richtigen Adresse – mehr dazu in unserem Test.

Der Name „Polestar“ war bis vor Kurzem als Zusatz bei den sportlicheren Volvo-Modellen zu finden. Vor kurzer Zeit ist jedoch eine eigene Automarke daraus entstanden, die einige Gemeinsamkeiten aufweist. Mehr dazu in unserem Testbericht.

Mit dem Polestar 2 wurde ein souveränes und alltagstaugliches Fahrzeug für die breite Masse auf den Markt gebracht. Einer der Hauptkonkurrenten ist das Tesla Model 3.

In einigen Punkten zeigt der Skandinavier dem amerikanischen Gegenspieler jedoch die Schulter. Der Polestar 2 basiert technisch gesehen auf dem Volvo XC40, im eigenen Style versteht sich natürlich.

Für unseren Test durften wir das derzeitige Topmodell mit den Paketen „Pilot“, „Plus“ und „Performance“ willkommen heißen. Der Startpreis für dieses Modell liegt bei 53.990€, E-Mobilitätsbonus von 2.400€ brutto sind hier schon abgezogen. Möchte man jedoch nicht auf die vorher genannten Extras verzichten, sind 68.090€ zu bezahlen.

In dem Preis inkludiert sind einige Features, wie ein adaptiver Tempomat, Harman Kardon Soundsystem, Sitz- und Lenkradheizung, LED-Scheinwerfer, Spurhalteassistent, Keyless-Sytem sowie 20 Zoll-Leichtmetallfelgen.

Äußerlich präsentiert sich der Polestar von seiner besten Seite. Die Front weist einen schönen kachelförmigen Kühlergrill auf, mit einem sehr wichtigen Detail. Seit dem Facelift bekommt jeder Polestar mit einem Performance Paket eine „Kachel“, in der „Polestar – Engineered“ steht.

Umrandet wird der Grill von zwei Pixel-LED-Scheinwerfern, welche optisch wie ein Thorhammer aussehen. Diese sind auch aus dem größeren Bruder von Volvo, dem XC40, bekannt. Im Heckbereich finden wir eine durchgezogene LED-Leuchte, welche das Auto zu einem richtigen Hingucker auf der Straße macht.

Interior neu definiert

Ausgestattet ist der Stromer mit schönen 20 Zoll-Leichtmetallfelgen und einer großen Bremsanlage, ausgeführt in einer „Schwedengold“-Lackierung. Sport, sportlich, Polestar ist hier die Devise. Die Außensilhouette ist ein gelungener Mix aus klaren Linien und einigen geschliffenen Kanten.

Das Auto ist eine Mischung aus Limousine und einem Crossover. Ein Unikat in diesem Segment. Ein weiteres Highlight für uns sind die rahmenlosen Außenspiegel. Bei bestimmten Lichtverhältnissen werden diese am Abend sogar verdunkelt.

Hat man erst Platz auf dem Fahrersitz genommen, geht die Fahrt schon los. Der Tritt auf die Bremse und das Betätigen des Wahlhebels reichen aus, um das Fahrzeug in Betrieb zu nehmen. Hinter dem Lenkrad, welches auch bei Volvo zu finden ist, versteckt sich ein 12,3 Zoll großes Display, das dem Fahrer alle wichtigen Fahrinformationen angezeigt.

Gut positioniert und sehr zentral befindet sich ein 11,15 Zoll großer Touchbildschirm. Auf diesem sind die einzelnen Bedienelemente wie die Klimasteuerung oder die Navigationskarte zu finden. Mithilfe von Apple CarPlay oder AndroidAuto, kann man sein Smartphone auch ganz einfach via Kabel mit dem Display verbinden.

Vorinstalliert ist die Kartensoftware von Google Maps, welche eine hervorragende Arbeit leistet. Mithilfe dieser Software kann man eine ausgezeichnete Routenplanung mit Ladestopps einbauen.

Die Bedienung ist anfangs etwas erschwert, jedoch findet man sich nach einer Zeit ziemlich gut zurecht. Aufgrund des hohen und lang gezogenen Mitteltunnels zwischen Fahrer und Beifahrer wird einem das Gefühl übermittelt, in einem Rennfahrzeug zu sitzen.

Halt in jeder Situation

Das skandinavische Innendesign, die nachhaltigen Materialien, die eingesetzt wurden, und die Souveränität, die das Auto vermittelt, machen das Ganze zu einem einzigartigen Fahrerlebnis.

Besonders überraschend fanden wir bei unserem Test die bequemen Sitze. Diese sind sehr angenehm für längere Strecken und bieten dabei auch ausreichend Seitenhalt. Die Kirsche auf der Torte sind für uns die gelben Sitzgurte.

Im Fond findet man ausreichend Platz, jedoch kann man hier von keinem Raumwunder reden. Mit einem Kofferraumvolumen von 405 Litern und einem Ladevolumen von bis zu 1095 Litern, muss man hier leider einige Abzüge machen. Unter der Fronthaube verstecken sich, im sogenannten „Frunk“, bis zu 41 Liter. Dieser Stauraum kann optimal genutzt werden, um die Ladekabeln zu verstauen.

Der Polestar 2 punktet sehr stark, wenn es um das Thema Antrieb geht. Angetrieben wird der Stromer von zwei Permanentmagnet-Synchronmotoren, welche eine Gesamtleistung von 476 PS (350 kW) und ein maximales Drehmoment von 680 Nm auf die Straße liefern.

Diese Leistungsdaten sind im Performance Paket inbegriffen. Verzichtet man auf dieses, dann erhält man 408 PS (300 kW) und 660 Nm. Da es sich bei dem Auto nicht um einen Verbrenner, sondern ein Elektroauto handelt, ist diese Leistung sofort abrufbar.

Der Allradantrieb beamt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h in 4,4 Sekunden. Die Endgeschwindigkeit liegt bei 205 km/h, was für ein mit Strom betriebenes Fahrzeug doch eher unüblich ist.

One-Pedal-Funktion

Dem Fahrer ist es auch möglich, das Fahrgefühl zu individualisieren. So kann man via Touchscreen einige Fahrzeugeinstellungen ändern, wie zum Beispiel die Lenkempfindlichkeit.

Ein weiterer Individualisierungspunkt ist die „One-Pedal“-Funktion. Nimmt der Fahrer den Fuß vom Gas/Strompedal, verzögert das Fahrzeug automatisch. Durch die Verzögerungsenergie wird das Fahrzeug immer langsamer und rekuperiert bis zum Stillstand.

Aufgrund des Performance-Pakets sind auch Stoßdämpfer von der Marke Öhlins verbaut. Das Fahrwerk bietet einen guten Fahrkomfort, jedoch sind diese auf der härteren Seite des Lebens abgestimmt worden. In schnellen und engen Kurven hat man das Gefühl, als würde man sich auf Schienen bewegen.

Der Polestar 2 verfügt über eine 78 kWh große Batterie, wobei die tatsächlich nutzbare Kapazität bei 75 kWh liegt. Angegeben sind vom Hersteller nach WLTP eine Reichweite von 480 Kilometern.

In unserem Test lag der Durchschnittsverbrauch bei 24,8 kWh pro 100 Kilometer. Die tatsächliche Reichweite lag bei etwa 340 Kilometer. Jedoch ist hierbei zu erwähnen, dass wir eher winterliche Verhältnisse hatten und im Sommer die Reichweite definitiv höher sein wird. Ein Highlight des Polestars ist zudem die Ladeleistung. Diese beträgt maximal 155 kW, und somit lädt man das Auto von 10% auf 80% in etwa 35 min.

Der Polestar 2 ist der perfekte Wegbegleiter für Personen, welche aus der breiten Masse herausstechen und aber trotzdem nicht auf Eleganz und Effizienz verzichten möchten.

Was uns gefällt:

Das Außendesign, die Ausstattung, der Fahrspaß, die Straßenlage, Ladegeschwindigkeit

Was uns nicht gefällt:

Das etwas harte Fahrwerk, der Preis, Bedienung der Software

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2-3
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 2
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum : 3
Ablagen: 3
Übersichtlichkeit: 2


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