Testbericht: Renault Kangoo Intens dCi 95

(25.11.2021) Die neue Generation des Renault Kangoo zeigt sich deutlich moderner und soll auch noch mehr Pkw-Feeling bieten. Wir verraten in unserem Test, wie sie sich im Alltag bewährt.

Im Jahr 1997 hat der Kangoo den Renault Rapid abgelöst und eine neue Ära der Hochdachkombis bei Renault eingeläutet.

Während die ersten beiden Generationen ihren Nutzfahrzeug-Charakter keinesfalls leugnen konnten, zeigt sich die neue dritte Generation von einer gänzlich neuen Seite.

Schon auf den ersten Blick besticht der praktische Renault mit einem modernen Design und deutlich ausgewogeneren Proportionen. Zudem soll er beim Komfort den Pkw-Modellen in nichts nachstehen.

Für unseren Test haben wir den Kangoo in der Top-Ausstattungslinie „Intens“ gewählt und ihn mit dem 95 PS (70 kW) starken Dieselmotor kombiniert. Renault zeigt damit, dass der Diesel noch lange nicht gestorben ist.

Der Preis zeigt allerdings, dass der Kangoo mehr Richtung Pkw-Modellpalette gewandert ist. Der Listenpreis unseres Testfahrzeug lag bei 29.200,- Euro.

Dafür gibt es aber auch eine vorzügliche Ausstattung inklusive Voll-LED-Scheinwerfer, Tempomat, 17“-Alufelgen, Easy Link-Infotainmentsystem mit 8“-Touchscreen und Navi, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, den I-Key und noch vieles mehr.

Als einzige Option hatten wir eine Metallic-Lackierung um 635,- Euro an Bord, womit der Gesamtpreis mit 29.835,- Euro immer noch unter der 30.000,- Euro-Grenze geblieben ist.

Modern gestalteter Innenraum

Der erste Blick in den Innenraum zeigt, dass Renault nicht zu viel versprochen hat. Der Billig-Plastik-Muff, der den bisherigen Kangoo eindeutig in die Nutzfahrzeug-Ecke gestellt hat, ist komplett verschwunden.

Das Interieur muss sich vor den Pkw-Modellen nicht verstecken, einzig die enorm vielen Ablagen erinnern noch dran, dass der Kangoo auch auf einen praktischen Nutzwert hin konzipiert wurde.

Man fühlt sich auf Anhieb sehr wohl, und die gewählten Materialien verleihen dem Innenraum einen noblen Charakter.

Die Dekoreinlagen aus dunkel gebürstetem Holz und Chrom umrandete Drehregler lassen in Kombination mit Klavierlackeinlagen und anderen Chrom-Zierelementen wirklich ein sehr luxuriöses Feeling aufkommen.

Auch die Bedienung ist sehr einfach, und der 8“-Touchscreen kann mit einer schönen Darstellung aufwarten. Lediglich dass Renault bei der Radiosteuerung noch immer am Bediensatelliten hinter dem Lenkrad festhält, statt die Tasten im Lenkrad zu integrieren, ist noch ein Relikt vergangener Tage.

Ebenfalls nicht mehr oft zu sehen sind die klassischen Rundinstrumente, die jedoch im Vergleich zu vielen Digitaltachos eine wirkliche Wohltat sind.

Viel Platz und großer Kofferraum

Erst wenn man den Blick vom schön gestalteten Cockpit nach hinten lenkt, merkt man, dass man in keinem normalen Pkw unterwegs ist. Das Raumangebot des Kangoo zeigt sich so großzügig wie bisher, und man hat auf allen Plätzen enorm viel Raum um sich.

Hinzu kommt ein Kofferraumvolumen von 775 Litern, womit auf der Urlaubsreise weder auf Kuscheltiere noch auf das Schlauchboot verzichtet werden muss.

Wer nur zu zweit unterwegs ist, kann sich sogar über 3.500 Liter Stauraum freuen, durch die große Heckklappe wird auch der Transport von größeren Haushaltsgeräten zum Kinderspiel. So können auch Gegenstände mit einer Länge von bis zu 186,5 cm transportiert werden.

Bei der Motorisierung können die Kunden zwischen einem Benziner mit 100 PS (75 kW) oder 130 PS (96 kW) und einem Diesel mit 75 PS (55 kW) oder 95 PS (70 kW) wählen.

Wir haben uns für den 1,5 Liter-Diesel mit 95 PS (70 kW) entschieden, der vor allem für Vielfahrer eine gute Wahl ist. Der Motor liefert bei 1.750 U/Min ein maximales Drehmoment von 260 Nm.

Schon nach den ersten Metern überrascht der Kangoo mit einer ausgeprägten Spritzigkeit und einer sehr kultivierten Laufruhe. Man merkt eigentlich zu keinem Zeitpunkt, mit einem Diesel unterwegs zu sein. Für ein Auto dieser Klasse verfügt der Kangoo nämlich auch über eine sehr gute Geräuschdämmung.

Angenehmes 6-Gang-Schaltgetriebe

Auch die manuelle 6-Gang-Schaltung kann mit sehr direkten Schaltwegen und einer angenehmen Leichtgängigkeit überzeugen. Die Gänge sind auch sehr harmonisch abgestimmt, so dass man auch bei Autobahntempo noch in einem recht angenehmen Drehzahlniveau unterwegs ist.

Während der Kangoo von unten heraus wirklich sehr spritzig ist, geht ihm nach oben hin dann doch rasch die Puste aus. Vor allem die Beschleunigung aus mittlerem Tempo erfordert einiges an Schaltarbeit, um den Motor bei Laune zu halten.

So verwundert es auch nicht, dass für den Sprint von 0 auf 100 km/h 15,1 Sekunden vergehen, obwohl man auf den ersten Metern noch so flott war.

Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht der Kangoo bei 164 km/h, was für unsere Straßen durchaus ausreichend sein sollte.

Auch wenn der Kangoo in unserem Test jetzt nicht gerade den Sportsgeist in uns geweckt hat, so war er ein überaus angenehmer Begleiter.

Zur großen Überraschung ist der Hochdachkombi nämlich sehr komfortabel abgestimmt. Selbst grobe Bodenunebenheiten werden gekonnt weggefiltert, und man ist auf allen Strecken sehr gemütlich unterwegs.

Er liegt dennoch sehr gut auf der Straße, und man hat auch in flott gefahrenen Kurven nie das Gefühl, ihn aus der Ruhe zu bringen.

Verbrauch bleibt im Rahmen

Auch beim Verbrauch hat der Kangoo gezeigt, dass er tatsächlich im Alltag so viel verbraucht, wie das Werk versprochen hat. Wir sind bei unserem Test nämlich auch genau auf die angegebenen 5,5 Liter pro 100 Kilometer gekommen.

Nicht ganz am Puls der Zeit zeigt sich der Kangoo lediglich bei der Sicherheitsausstattung. Hier sind nur die Basics wie ein Notbremsassistent, ein Toter-Winkel-Warner oder ein Spurverlassenswarner an Bord. Einen adaptiven Tempomat gibt es hingegen nicht.

Gut punkten kann der Hochdachkombi dafür bei der Rundumsicht. Die großen Fensterflächen ermöglichen einen perfekten Ausblick, da würde es die Rückfahrkamera erst gar nicht brauchen.

Die neue Generation des Renault Kangoo hat sich bei unserem Test auf jeden Fall als idealer Begleiter gezeigt.

Der Kangoo bietet deutlich mehr Pkw-Feeling als noch sein Vorgänger und kann mit einer gehobenen Komfortausstattung aufwarten. Auch wenn er nicht der Flotteste ist, so wirkt er auch nicht wirklich untermotorisiert. Man fühlt sich auf jeden Fall sehr wohl und genießt das riesige Platzangebot und den praktischen Charakter des nobel wirkenden Hochdachkombis.

Was uns gefällt:

Die Ausstattung, das Design, der Fahrkomfort, der Verbrauch, das Platzangebot

Was uns nicht gefällt:

Nach oben hin fehlt ein bisschen die Schubkraft

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 3
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 2-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

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