Testbericht: Renault Kangoo Van e-tech electric Extra EV45 22kW

(05.01.2023) Viele Unternehmen stellen sich die Frage, wie es mit der Elektrifizierung ihres Fuhrparkes aussieht. Ob der neue Renault Kangoo E-Van die Antwort auf diese Frage ist, werden wir in unserem Test klarstellen.

Der Kangoo ist schon seit 1997 am Markt vertreten und in aller Munde als zuverlässiger Allrounder bekannt. Seit 2012 ist er auch als Elektrovariante erhältlich und findet seinen Einsatz vermehrt bei Flottenkunden. Die neueste Generation des meistverkauften Elektrotransporters in Europa ist seit Mai 2022 bestellbar.

Erhältlich ist diese derzeit nur als L1 Variante, aber mit dem neuen Jahr soll auch eine L2 Variante dazukommen. Zusätzlich dazu soll im neuen Jahr auch die Passenger-Variante des Elektrokleintransporters folgen. Ganz besonders und einmalig in diesem Segment zu erwähnen ist die Open Sesame-Variante.

Bei dieser Variante wurde das Fahrzeug von den französischen Entwicklern so konstruiert und ausgelegt, dass man auf die B-Säule der Beifahrerseite verzichten konnte. Dadurch kann eine seitliche Ladeöffnung von bis zu 1,45 Metern realisiert werden und das ohne Einbußen bei der Crashsicherheit.

Als stolzer Träger des Titels „Van of the Year 2022“ wird der neue Kangoo Van e-tech von einem neuem 90 kW (122 PS) starken Elektromotor angetrieben. Dieser ist gepaart mit einer neuen 45 kWh großen Batterie, die nach dem Messverfahren WLTP eine Reichweite von bis zu 300 km ermöglichen soll. Geladen wird der Franzose standardmäßig mit 11 kW über den AC-Stecker.

Aufpreispflichtig ist das Ganze erweiterbar auf bis zu 22 kW Ladegeschwindigkeit. Über den DC-Schnelllader kann der Kangoo mit bis zu 75 kW laden und füllt die Batterie somit in 30 Minuten mit genügend Strom für die nächsten 150 km Fahrt.

An kühleren Tagen kann man aber nur mit maximal 170 km realistischer Reichweite rechnen. Ladestopps für längere Fahrten sollten deshalb gut eingeplant werden. Besonders praktisch sind beim Kangoo die drei Rekuperationsstufen, die über den Schalthebel eingestellt werden können. Dadurch kann der eine oder andere Kilometer Reichweite dazugewonnen werden.

Preislich startet der Kangoo Van e-tech als Advanced EV45 bei 37.560€. Wenn man die Ausstattungsvariante Extra und alle Zusatzausstattungen dazu wählt, die in unserem Testfahrzeug verbaut worden sind, liegt er bei stolzen 51.450€.

Komfort wie im Pkw

Stunden und Tage lang verbringen Handwerker, Lieferanten oder Tierärzte ihre Zeit in ihren Transportern oder mobilen Praxen. Die Ingenieure aus Frankreich haben sich deshalb viel Mühe gegeben, den Innenraum ergonomisch und komfortabel zu gestalten. Die Sitze erinnern sehr an die eines Pkw und bieten auch auf längeren Fahrten guten Komfort. Dank des Komfortsitzpakets können der Fahrersitz beheizt und die Lendenwirbelstütze verstellt werden.

Die Beifahrersitzbank, die für zwei Personen ausreichend viel Platz bietet, kann man durch schnelle Handgriffe in eine neue Ablagefläche verwandeln. Hinter einem Teil der Bank verstecken sich ein integriertes Klemmbrett und ein Getränkehalter.

Eine besonders für Lieferanten praktische Funktion ist, dass man das Klemmbrett auch entnehmen und sehr schnell wieder in die dafür vorgesehen Ausnehmung zurücklegen kann. Die im Innenraum herumfliegenden Klemmbretter sind somit Geschichte. Aus dem Dreisitzer wird dann ein Zweisitzer, was sich aber in wenigen Sekunden wieder ändern lässt.

Wer noch mehr Ablagemöglichkeiten benötigt, findet zentral am Armaturenbrett eine große Ablage, und oberhalb des Tachos versteckt sich ein weiterer Stauraum. In diesem Stauraum befinden sich außerdem zwei USB-Anschlüsse. Wem das noch nicht reicht, der findet oberhalb des Fahrersitzes noch einen Stauraum, in dem noch diverse etwas größere Gegenstände wie Rucksäcke oder Taschen verstaut werden können.

Assistenzsysteme ohne Ende

Das Segment der Kleintransporter ist nicht sehr bekannt für Assistenzsysteme, und viele Menschen stehen dieser Fahrzeugklasse eher skeptisch gegenüber.

Eine Klimaanlage in einem Transporter sehen viele heutzutage noch als eine Besonderheit. Der Kangoo beweist das komplette Gegenteil. Voll-LED-Scheinwerfer und LED-Nebelscheinwerfer sorgen am Abend für optimale Sichtverhältnisse.

Ein Spurhalteassistent, ein adaptiver Tempomat, ein Toter-Winkel-Assistent und ein aktiver Notbremsassistent sind dank des City-Paketes mit an Bord. Es bleibt aber nicht nur bei diesen Helferlein, denn statt einem Innenspiegel setzt Renault auf ein großes Display, das über eine Kamera den Heckbereich filmt.

Falls man sich beim Einparken noch immer etwas schwertut, kann man auf den Easy Park Assist zurückgreifen. Dank der 360° Einparkhilfen schafft es der Kangoo, selbständig gezielt in verschiedenen Parklücken ein- und aber auch auszuparken.

Ein volldigitaler Tacho und ein 8" großes Infotainmentsystem sind im Franzosen mit an Bord. Via Bluetooth kann man sein Handy über Apple Carplay oder Android Auto mit ihm verbinden. Dank der serienmäßigen Wärmepumpe und der integrierten Standheizung kann das Fahrzeug über das Infotainmentsystem so programmiert werden, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt vorgeheizt bzw. vorgekühlt wird.

Tierärzte, Lieferanten oder Handwerker könnten ihr Auto daher so programmieren, dass sie in der Früh in ein vorgewärmtes Fahrzeug einsteigen und sich somit an winterlichen Tagen auch das Eiskratzen ersparen.

Kluge Platzlösungen im Laderaum

Nach dem Öffnen der Hecktüren des neuen Kangoo Van e-tech sticht ein Metallgestell ins Auge, bei dem sich eventuell die Frage stellt, wofür es wohl genutzt werden könnte. Hinter diesem im Innenraum verbauten Dachträger versteckt sich das sogenannte Easy Inside Rack System.

Ein zusätzlicher Stauraum, der mit bis zu 30 kg belastet werden kann, bietet die Möglichkeit, längere Gegenstände wie Holzbretter oder eine Leiter quasi im Laderaum hängend zu verstauen. Durch dieses praktische Ladesystem wird die Ladelänge von 1,8 Metern auf bis zu 2 Meter erhöht.

Für eine ausreichende Ausleuchtung des 3300 l großen Laderaumes sorgt ein LED-Licht. Damit der Laderaum nicht gleich nach dem ersten Verladen benutzt ausschaut, wurde bei unserem Testfahrzeug das Professional Paket verbaut, das einen 9 mm starken Laderaumboden beinhaltet. Außerdem werden neben diesem Ladeboden auch die Wände mit Holzplatten verkleidet.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Renault Kangoo e-tech optimal für den Einsatz in der Stadt ist, wenn es aber um längere Fahrten geht, sollte man seine Ladestopps gut planen können.

Was uns gefällt:

Der hohe Komfortgehalt, viele Ablagemöglichkeiten, die Assistenzsysteme, Inside Easy Rack System

Was uns nicht gefällt:

Reichweite, Preis etwas hoch

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 4
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 2
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1-
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

Tipp: Mehr Renault News und Tests sowie die Renault Händler in Österreich finden Sie hier.

Zum Öffnen der Fotogalerie mit allen 30 Fotos auf eines der Bilder klicken!

Die neuesten Auto-Tests

Fiat 600e La Prima im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Kyrillos Ibrahim

Testbericht: Fiat 600e La Prima

Der Fiat 600e bringt frischen Wind in die City-Car-Klasse mit elektrischem Antrieb, Effizienz und italienischem Charme.
Weiterlesen

VW Touareg Elegance eHybrid TSI 4Motion im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Stefan Gruber

Testbericht: VW Touareg Elegance eHybrid TSI 4Motion

Die dritte Generation des VW Touareg ist 2023 frisch geliftet in die zweite Lebenshälfte gestartet. Wir haben jetzt die Plug-in-Hybrid-Version zum Test begrüßt.
Weiterlesen

Renault Arkana Esprit Alpine E-Tech Full Hybrid 145 im Test

Renault Arkana Esprit Alpine E-Tech Full Hybrid 145 im Test

Für das neue Modelljahr zeigt sich der Renault Arkana leicht modifiziert. Wir verraten in unserem Test, wie sich das kompakte SUV-Coupé im Alltag bewährt.
Weiterlesen

VW ID.7 Pro 210 kW im Test; Bildquelle: auto-motor.at/Kyrillos Ibrahim

Testbericht: VW ID.7 Pro

Der Volkswagen ID.7 markiert einen entscheidenden Schritt in VWs Elektrooffensive und positioniert sich als zukunftsweisendes Flaggschiff der ID-Reihe. Die Highlights findet ihr in diesem Test.
Weiterlesen

Tests von Alfa-Romeo, Audi, BMW, Chevrolet, Citroen, Dacia und Ford; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Alfa-Romeo über Audi, BMW, Citroen bis Ford

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Abarth, Alfa-Romeo, Alpine, Audi, BMW, Cadillac, Chevrolet, Citroen, DS Automobiles, Dacia, Fiat und Ford.
Weiterlesen

Tests von Honda, Hyundai, Infiniti, Jaguar, Kia, Land Rover, Lexus, Mazda und Mercedes; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Honda über Hyundai, Kia, Land Rover, Mazda bis Mercedes

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Honda, Hyundai, Infiniti, Jaguar, Jeep, Kia, Land Rover, Lexus, Mazda und Mercedes.
Weiterlesen

Tests von Mini, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, Renault, Saab und Seat; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Mini über Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot bis Seat

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Mini, MG, Mitsubishi, Nissan, Opel, Peugeot, Polestar, Porsche, Renault, Saab und Seat.
Weiterlesen

Tests von Skoda, Smart, Suzuki, Toyota, Volkswagen und Volvo; Bildquelle: auto-motor.at

Auto Testberichte von Skoda über Smart, Toyota, VW bis Volvo

Hier finden Sie die neuesten Tests der auto-motor.at Redaktion mit Autos der Marken Skoda, Smart, Subaru, Suzuki, Tesla, Toyota, Volkswagen und Volvo.
Weiterlesen

Kurzmeldungen

Firmennews

Neuerscheinungen

neueste Auto-Tests