Testbericht: Der neue Renault Megane

(10.06.2016) Mit dem neuen Megane möchte Renault in der Kompaktklasse zum Klassenprimus aufschließen. Ob das gelingt, verraten wir in unserem Test.

Der neue Renault Megane hat mit seinem Vorgänger nur noch den Namen gemeinsam. Optisch wirkt er wesentlich dynamischer, soll dabei aber dennoch mehr Platz bieten als bisher. Die Frontpartie ist ganz im neuen Designstil von Renault gehalten und steht dem kompakten Megane sehr gut. Das knackige Heck kann ebenfalls mit einer eigenständigen Gestaltung aufwarten, und auch der Innenraum zeigt sich komplett neu gestaltet, aber im Stil der anderen neuen Renault-Modelle.

Für unseren Test haben wir eine schöne Mischung aus Luxus, Sparsamkeit und Komfort gewählt, was der Megane dCi 110 EDC Bose vereint. Im Listenpreis von 27.690 Euro ist schon eine überaus üppige Serienausstattung enthalten, die viel Komfort verspricht. Unter anderem gibt es schon Pure Vision Voll-LED Scheinwerfer, ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, das Renault Multi-Sense mit fünf Fahrmodi, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, das Radio-Navigationssystem R-Link 2 mit 8,7"-Touchscreen, ein Bose-Soundsystem, eine Stoff/Lederoptik-Polsterung, einen Fahrersitz mit Massagefunktion, 17"-Alufelgen, 3D LED-Rückleuchten, Tempomat und noch vieles mehr.

Optional verwöhnte uns der Megane noch mit dem Park-Premium-Paket, dem Technik-Paket inkl. adaptivem Tempomat und Notbremsassistent, einem Head-up-Display und der Platin-Grau Metallic-Lackierung. Der Gesamtpreis klettert damit auf 29.989 Euro, lässt dabei aber kaum noch Wünsche unerfüllt.

Schon beim ersten Blick in den Innenraum merkt man, dass der neue Megane deutlich moderner ist als sein Vorgänger. Sehr markant ist dabei vor allem die Mittelkonsole mit dem großen 8,7"-Touchscreen, über den so gut wie alle Funktionen gesteuert werden können. Die Bedienung ist überaus einfach, und man findet sich auch ohne langes Studium der Bedienungsanleitung gleich zurecht. Der Fahrer kann sein Auto sehr individuell abstimmen. Auch die modernen Armaturen haben uns sehr gut gefallen, sie ändern ihr Outfit je nach Wahl des Fahrmodus. Mit dem Armaturenlayout ändert sich zudem die Farbgestaltung des Tachos und der Ambientebeleuchtung. Auch beim Materialmix hat sich Renault mehr angestrengt als beim Vorgänger, der neue Megane wirkt deutlich hochwertiger als bisher und zeigt mehr Liebe zum Detail.

Viele praktische Ablagen erfreuen zusätzlich, lediglich die Getränkehalter in der Mittelkonsole sind eine Fehlkonstruktion, da sie viel zu flach sind und die Getränke deshalb dauernd umkippen. Keinen Grund zur Klage gibt es beim Platzangebot, hier zeigt sich der Megane im Schnitt der Klasse und bietet auch ein 384 Liter großes Kofferraumvolumen. Sehr bequem sind die Sitze, der Fahrer kann sich neben bestem Seitenhalt auch noch an einer Massagefunktion erfreuen, die einem vor allem auf längeren Etappen den Rücken angenehm durchknetet.

Bei der Motorisierung haben wir die goldene Mitte gewählt und den Energy dCi 110 mit 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zum Test geladen. Für Diesel-Fans stehen sonst noch ein 90 PS- oder ein 130 PS-Diesel zur Wahl. Schon nach den ersten Metern zeigt der 1,5 Liter-Diesel aber, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat. Sein maximales Drehmoment von 250 Nm liefert der Motor schon bei 1.750 U/Min, und auch darunter wirkt er schon sehr agil.

Das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe hat dabei immer den passenden Gang parat und vollzieht die Gangwechsel überaus sanft und schnell. So kommt einem der Sprint von 0 auf 100 km/h deutlich flotter vor, als es die vom Werk versprochenen 12,3 Sekunden erahnen lassen würden. Auch beim Zwischensprint kann der Motor voll überzeugen, lediglich bei voller Beschleunigung aus höheren Geschwindigkeiten zeigt das Triebwerk seine Grenzen bei der Agilität. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 187 km/h und sollte somit auf unseren Straßen durchaus als ausreichend betrachtet werden.

Der neue Megane lässt sich dabei jederzeit sehr angenehm bewegen und verwöhnt mit einer Geräuschdämmung, die auch in der Premium-Liga der Kompaktklasse nicht besser ist. Mit den verschiedenen Fahrmodi kann man seinen Megane zudem so abstimmen, wie es einem gerade gefällt. Fünf verschiedene Modi stehen dabei zur Wahl: Eco, Standard, Comfort, Sport und Individual. Bei letzterem kann der Fahrer individuell alle Systeme wählen, wie zum Beispiel eine sportliche Lenkung, aber eine auf Komfort getrimmte Getriebeabstimmung.

Aber schon die anderen Modi reichen aus, damit man je nach Lust und Laune glücklich wird. Auf kurvigen Landstraßen macht der Sport-Modus viel Spaß, während man sich mit dem Comfort-Modus in der Stadt besonders wohl fühlt, weil hier auch gleich die entspannende Massage mit eingeschaltet wird. So lässt sich der Megane für jedes Einsatzgebiet bestens nutzen und zeigt, dass er auch trotz durchaus sportlichem Temperament sehr sparsam bleibt. Gut, die 3,7 Liter die das Werk verspricht, haben wir nicht erreicht, sind aber ohne Eco-Fahrprogramm und Verzicht auf Fahrspaß auf beachtliche 4,9 Liter gekommen. Wer den Eco-Modus wählt, schafft es sicher, auf 4,0 bis 4,5 Liter zu kommen.

Auch bei der Sicherheitsausstattung kann sich der Megane sehen lassen: Er hat mit adaptivem Tempomat, Rückfahrkamera, Toter-Winkel-Warner, automatischer Einparkfunktion und Spurhalteassistent jede Menge Features an Bord. Leider arbeitet der Tempomat aber erst ab 50 km/h, wodurch man in der Stadt auf seine Vorzüge verzichten muss.

Mit dem neuen Megane ist Renault auf jeden Fall ein Volltreffer gelungen. Er hebt sich optisch deutlich von seinen Mitbewerbern ab, bietet eine überragende Ausstattung und einen Motor, der Fahrspaß und Effizienz perfekt verbindet.

Was uns gefällt:

die Ausstattung, das Design, das Doppelkupplungsgetriebe, der Fahrkomfort, der Verbrauch

Was uns nicht gefällt:

die zu flachen Getränkehalter, die etwas eingeschränkte Rundumsicht

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 2
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 1
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 2-

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