Testbericht: Renault Megane Grandtour

(06.01.2017) Der neue Megane Grandtour ist seit September 2016 in Österreich auf dem Markt. Passend zum Jahreswechsel haben wir für Sie nicht nur seine Ladekapazitäten getestet.

Knapp vor Weihnachten ist der Renault faktisch "wie gerufen" in unsere Redaktionsgarage gerollt. Immerhin wären da noch einige größere Einkäufe zu tätigen, und ein Besuch im Ferienhaus ist ebenfalls geplant. Mit Kind und Kegel - sowieso. Besondere Freude machte uns jedoch die Ausstattungsvariante, deren vier Buchstaben schon auf der Einstiegsleiste den passenden Hinweis liefern. "BOSE" steht dort in großen Lettern, was uns sofort zur Neustrukturierung unserer Playlisten bewogen hat. Schluss mit "Last Christmas", her mit "Highway to Hell", denn eines kann hier gleich vorweggenommen werden: BOSE klingt böse!

Kombiniert haben wir diese Ausstattung mit dem ENERGY dCi 110 Motor mit Doppelkupplungsgetriebe, der uns laut Werk auch sehr effizient unsere Wege erledigen lässt. Der Grundpreis liegt bei dieser Kombination bei 28.690 Euro, wobei der Basiseinstiegspreis für den kleinsten Benziner mit der LIFE Ausstattung bereits bei knapp 18.000 Euro beginnt. Die BOSE-Variante baut auf der Intens auf und gehört neben der GT-Line zu den Topausstattungen. Sie bietet für außen schwarze, glanzgedrehte 17"-Leichtmetallfelgen sowie abgedunkelte Scheiben ab der B-Säule. Damit sieht der Grandtour in Kombination mit der nach hinten ansteigenden Seitenlinie wirklich dynamisch aus. Pure-Vision-Voll-LED-Scheinwerfer mit automatischem Fernlicht ab 40 km/h beleuchten unsere Straßen.

Die wahren Werte liegen aber bei der Innenraumausstattung. Neben einer speziellen BOSE-Polsterung, einer Stoff-/Kunstledermischung, genießt der Fahrer einen Sitz mit 4-fach elektrisch verstellbarer Lordosenstütze nebst Massagefunktion. Hinzu kommen für die Vordersitze Relax-Kopfstützen, deren Neigungswinkel verstellt werden kann. Das Lederlenkrad mit drei Speichen beinhaltet die Steuerung des Tempomats und des Bordcomputers. Das BOSE-Surround-Soundsystem wird Renault-üblich mittels Steuerungseinheit hinter dem Lenkrad bedient. Unsere Anlage wurde per Zusatzausstattung mit einem digitalen Radioempfänger (DAB) aufgewertet.

Wie auch der Talisman besitzt der Megane das neue R-Link 2-Multimedia-Navigationssystem, welches sämtliche Daten über einen vertikal eingebauten 8,7" großen Touchscreen übersichtlich anzeigt. Das R-Link2 ist sicherlich etwas für Verspielte. Hier lässt sich wirklich alles, was das Fahrzeug betrifft, anzeigen bzw. sogar verändern. Eine Ampelphase ist dafür deutlich zu wenig. Da heißt es, sich einfach Zeit nehmen, denn von der Ambientebeleuchtungsfarbe bis hin zur Massageintensität, dem Klang des Motors oder dem Ansprechverhalten - es gibt kaum etwas, das sich nicht konfigurieren lässt.

Doch Renault hat noch mehr für Verspielte parat: Passend zum gewählten Fahrmodus (Comfort, Sport, Neutral, Eco und Personal - frei zusammenstellbar) wechselt auch die digitale Instrumententafel in ihrem Erscheinungsbild. Als zusätzliche Option besitzt unser Testfahrzeug ein versenkbares Head-up-Display, welches unter anderem die Daten der Verkehrszeichenerkennung wiedergibt. Im Technik-Paket inkludiert sind noch zusätzliche Assistenzsysteme, wie ein aktives Notbremssystem und ein automatischer Abstandswarner, der den Abstand zum voranfahrenden Fahrzeug zusätzlich in Sekunden anzeigt. Ein Tempomat mit adaptiver Geschwindigkeitsregelung wurde beim Grandtour ebenfalls nicht vergessen. Doch wie schon beim Talisman kritisiert, endet der Funktionsbereich auch hier bei 140 km/h. Darüber hinaus muss man leider auf dieses grundsätzlich recht zuverlässige System verzichten.

Das BOSE-Winterpaket, welches mit 423,50 Euro auf der Optionsliste zu Buche schlägt, bestückt den Franzosen mit angenehmen Features bei frostigen Temperaturen wie Sitzheizung vorne, Lenkradheizung und Scheinwerferwaschanlage. Somit summiert sich der Kaufpreis einschließlich der feuerwehrroten Dezir-Lackierung auf 30.964,80 Euro.

Ganz einem Kombi entsprechend verfügt der Megane über ein großzügiges Innenraumangebot. Der Sitzkomfort im Fond erweist sich als äußerst bequem, besonders hinsichtlich der Kopf- und Beinfreiheit. Das Kofferraumvolumen gibt Renault mit 521 Litern an, was viel Freiheit hinsichtlich der Beladungsmöglichkeiten lässt. Wenn die Einkäufe trotzdem diese Kapazität überschreiten, kann man die Rückbank umlegen und so mit einer Ladelänge von ca. 1,75 m rechnen.

Renaults kleiner Dieselmotor für den Megane besitzt einen Hubraum von 1.461 Kubik und liefert 110 PS, die man ihm ohne weiteres abnimmt bzw. würde man ihm sogar mehr zutrauen. Zu diesem positiven Fahreindruck leistet das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe einen wertvollen Beitrag, denn dieses schaltet nicht nur unmerklich, sondern derart gut abgestimmt, dass die Kraftentfaltung sehr homogen erfolgt. Schon im unteren Drehzahlbereich agiert der Selbstzünder erstaunlich kraftvoll. 12,7 Sekunden benötigt er für die Beschleunigung auf 100 km/h. Doch auch beim Beschleunigen bei höheren Geschwindigkeiten geht dem Renault die Puste nicht aus, sodass ihm zügigere Gangarten ebenfalls keine Probleme machen. Das Drehmoment wird ab Werk mit 250 Nm bei einer Drehzahl von 1.750 Umdrehungen angegeben.

Wer den Grandtour selbst per Paddels schalten möchte, sucht diese bei unserem Testfahrzeug leider vergebens. Manuelle Gangwechsel gehen in diesem Fall nur traditionell über den Gangwahlhebel. Doch wie bereits eingangs erwähnt, hätte die Performance des EDC-Getriebes uns keinen Anlass gegeben, diesem Wunsch nachzukommen. Im Gegenteil. Es reist sich mit dem Megane Grandtour äußerst angenehm. Selbst wenn man auf den BOSE-Klang kurzzeitig verzichtet, Roll- und Fahrgeräusche bleiben sogar bei hohen Geschwindigkeiten draußen.

In Sachen Verbrauch stimmt uns der Franzose recht fröhlich. So bleibt unserer Ansicht nach der Durst mit unter sechs Litern in einem durchaus akzeptablen Bereich. Der Blick auf die Werksangabe, wo der Drittelmix von 3,8 Litern spricht, macht uns stutzig. Vielleicht wäre doch noch das eine oder andere Zehntel drin gewesen, wenn es draußen nicht derart kalt gewesen wäre? Doch immerhin schafft der Megane 98g CO2/km und beschert dem Käufer daher nur 1% NoVA!

Lenkung wie Fahrwerk passen hervorragend zum Gesamtpaket. Der Kombi liegt gut auf der Straße und vermittelt selbst bei Lastwechseln ein sicheres Fahrgefühl. Der einstellbare Lenkwiderstand gibt jedem Fahrer das Feedback, das er haben möchte. Uns konnte der neue Megane Grandtour absolut überzeugen. Nicht nur ein optisch ansprechendes Außendesign, sondern in erster Linie die Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten für innen machen den Renault zu einem Allroundtalent, bei dem man kaum Kompromisse machen muss.

Was uns gefällt:

Motorperformance, BOSE-Soundsystem, Ladekapazität

Was uns nicht gefällt:

Adaptiver Tempomat nur bis 140 km/h

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 2

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