Testbericht: Renault Rafale Esprit Alpine E-Tech Full Hybrid 200
Neben einem grandiosen Design soll der neue Renault Rafale auch mit einem sportlichen, aber effizienten Antrieb überzeugen. Wir verraten, ob dies gelingt.
Renault hat in den letzten Jahren sein Modellprogramm ordentlich aufgewertet, neuestes Highlight ist der Rafale.
Nach dem Erfolgt des Arkana hat Renault mit dem Rafale ein zweites SUV-Coupé im Programm, das sich die Basis mit dem Austral und Espace teilt.
Das Design des Rafale hebt sich aber deutlich von seinen Brüdern ab, er besticht mit einer extrem dynamischen Linienführung und einem sehr coolen Look.
Vor allem in dem auffälligen Rot unseres Testfahrzeugs konnten wir beobachten, wie die Blicke anderer Autofahrer und Passanten dem Rafale gefolgt sind.
Es ist dabei völlig egal, von welcher Perspektive man das SUV-Coupé betrachtet, man kann sich an den geschliffenen Kanten und der Linienführung nicht satt sehen.
Für unseren Test haben wir die sportliche Esprit Alpine-Ausstattung gewählt, bei der im Listenpreis von 48.760,- Euro schon jede Menge Highlights an Bord sind.
Unter anderem gibt es adaptive Voll-LED-Scheinwerfer, das OpenR link Infotainmentsystem mit 12“-Touchscreen und Google Navi, Sitzheizung vorne, eine elektrische Heckklappe, ein Keyless-System, 20“-Leichtmetallfelgen und die geniale 4Control advanced Lenkung.
Tolle Ausstattung im Renault Rafale
Für noch mehr Glanz sorgten optional noch die Metallic-Lackierung, das 360-Grad City-Paket Plus, das Advanced Winter Driving Assist-Paket Esprit Alpine, elektrische Vordersitze, das Harman Kardon-Paket, ein Head-up-Display, ein Notrad und das Panorama-Glasdach Solarbay.
Letzteres ändert per Knopfdruck die Struktur und verdunkelt sich etwas. Die Betonung liegt aber bei „etwas“, wodurch dieses Extra nur für Sonnen-Fans zu empfehlen ist.
Der Gesamtpreis unseres Testfahrzeug liegt bei 56.934,- Euro, was in Bezug auf die Ausstattung und die Fahrzeugklasse aber mittlerweile in Ordnung geht und im Schnitt der Klasse liegt.
Im Innenraum zeigt der Rafale einen sehr gelungenen Mix aus futuristischem Cockpit, sportlichem Look und hochwertig wirkenden Materialien.
Das Cockpit besteht aus einem Digitaltacho und einem 12“-Touchscreen im Hochformat. Über den Touchscreen sind so gut wie alle Funktionen abruf- und steuerbar. Die Gestaltung von Menüs und Karten ist sehr gelungen, und man findet sich auch schnell zurecht.
Auch der Digitaltacho kann mit einer modernen Darstellung und verschiedenen Designs aufwarten. Dass die letzte Zahl der Tachoanzeige aber immer abgeschnitten ist, ist etwas ungewöhnlich. Dafür gibt es aber ein Head-up-Display, so muss man erst gar nicht auf den Tacho blicken.
Viel Platz und riesiger Kofferraum
Etwas überladen ist die rechte Seite hinter dem Lenkrad, wo sich gleich drei Hebel/Satelliten befinden. Einer ist für die Steuerung des Audiosystems, einer für den Scheibenwischer, und der oberste zur Wahl der Fahrstufe. Wenn man bei strahlenden Sonnenschein einen Rafale-Fahrer sieht, der beim Einparken den Scheibenwischer an hat, weiß man aber, nachdem man den Wagen selbst mal gefahren hat, warum dies so ist.
Damit wäre aber auch schon der einzige kleine Kritikpunkt beim Innenraum-Thema abgehakt. Überwältigend sind die Ablageflächen, allen voran die Konsole zwischen Fahrer und Beifahrer, die es gefühlt mit so manchem Kofferraumvolumen eines Kleinstwagen aufnehmen kann.
Trotz Coupé-Charakter gibt es auch im Fond noch genug Platz für größere Passagiere und sehr viel Beinfreiheit. Ebenfalls sehr großzügig zeigt sich das Kofferraumvolumen, welches 627 bis 1.914 Liter Stauraum bietet. Ein absoluter Spitzenwert für ein SUV-Coupé dieser Klasse, der Rafale toppt damit sogar reine SUV-Modelle höherer Klassen.
Beim Antrieb setzt Renault auf den E-Tech Full Hybrid 200, den wir schon aus Austral und Espace kennen. Ein 1,2-Liter-3-Zylinder-Benzinmotor liefert dabei eine Leistung von 131 PS (96 kW) und wird von einem 68 PS (50 kW) starken E-Motor unterstützt.
Die Systemleistung liegt bei 199 PS (146 kW), und jeder Motor liefert je 205 Nm Drehmoment. Auch wenn es sich nur um einen 3-Zylinder-Motor handelt, so wirkt er im Fahrbetrieb eher wie ein 6-Zylinder, was Laufruhe und Lautstärke betrifft.
Der Rafale kann nämlich mit einer sehr guten Geräuschdämmung aufwarten, bei der selbst bei Autobahntempo kaum Geräusche in den Innenraum vordringen.
Sparsamer Antrieb mit viel Kraft
So kann er auch sehr gut das nach wie vor nicht ganz optimal arbeitende Multi-Mode-Automatikgetriebe kaschieren, welches manchmal erst sehr spät in den nächsten Gang schaltet, wodurch man oft in einem unnötig hohen Drehzahlbereich unterwegs ist.
Zur großen Überraschung bleibt der sehr spritzig zu bewegende Rafale dabei immer noch extrem sparsam. Wer auf die sportlichen Gene des Autos verzichtet, wird an den vom Werk angegebenen Verbrauch von 4,7 bis 5,0 Litern pro 100 Kilometern locker rankommen.
Wir sind auf einen Durchschnittsverbrauch von 5,5 Litern gekommen, was noch immer ein hervorragender Wert ist.
Dabei haben wir nicht auf den gebotenen Fahrspaß verzichtet. Der Fahrer kann zwischen verschiedenen Fahrmodi wählen, wobei der Rafale im Sport-Modus der absolute Spaßmacher wird.
Nicht nur, dass er in 8,9 Sekunden aus dem Stand heraus auf Tempo 100 km/h sprintet und bis zu 175 km/h schnell ist, er überzeugt vor allem bei seiner Wendigkeit.
Dank der 4Control advanced Allradlenkung lässt sich das SUV-Coupé so wendig wie ein Kleinwagen über kurvige Straßen zirkeln. Es ist wirklich beeindruckend, mit wie viel Fahrspaß dieses Auto aufwarten kann. Selten haben wir uns auf kurvige Straßen so sehr gefreut wie mit dem Rafale.
Gelungener Auftritt
Trotz aller Sportlichkeit kommt aber auch der Komfort nicht zu kurz, hier können sich in bezug auf die Kombination von Fahrspaß und Komfort auch die deutschen Premium-Hersteller mittlerweile bei Renault etwas abschauen.
Und auch bei der Sicherheit überzeugt der Renault Rafale auf ganzer Linie, alle Assistenzsysteme sind gut abgestimmt und stören den Fahralltag nicht mit Fehlermeldungen.
Ein ganz ein dickes Plus gibt es auch für die Möglichkeit, die von der EU verordneten Nerv-Systeme, wie diese Assistenzsysteme besser genannt werden sollten, zu deaktivieren. Man kann über einen Perso-Modus vorab festlegen, was man alles per Knopfdruck deaktivieren möchte, und muss nach jedem Start nur noch die bestens platzierte Taste 2x drücken (ist auch so von der EU vorgeschrieben), um den unnötigen EU-Zauber zu beenden.
Mit dem neun Rafale hat sich Renault auf jeden Fall einmal mehr selbst übertroffen. Das Auto kann nicht nur beim Design, sondern eigentlich in jede Richtung voll überzeugen. Ein wirkliches Highlight unter den neuen Autos, die es am Markt gibt.
Was uns gefällt:
Das Desing, die Straßenlage, der Fahrkomfort, die Wendigkeit dank der 4Contral advanced Allradlenkung, der Innenraum, die Geräuschdämmung, das Platzangebot, das Kofferraumvolumen
Was uns nicht gefällt:
Das Multi-Mode Automatikgetriebe, die etwas überladene Seite rechts hinter dem Lenkrad
Testzeugnis:
Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Bedienbarkeit: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2
adsf