Testbericht: Renault Scenic Energy 1.6 Diesel mit 130 PS

(16.06.2017) Die neue Generation des Renault Scenic präsentiert sich deutlich dynamischer. Wir verraten im folgenden Test, wie sich das auf seine Van-Qualitäten auswirkt.

Mit dem Scenic ist Renault seit 1996 im Kompakt-Van-Segment vertreten, seit Ende 2016 ist nun die vierte Generation erhältlich. Renault hat das Design des neuen Scenic deutlich geschärft. Vor allem die bullige Frontpartie wirkt sehr modern, besonders wenn man die Pure Vision Voll-LED-Scheinwerfer mit an Bord hat. Auffällig sind auch die 20"-Felgen, die schon in der Basisausführung Serie sind.

Der neue Scenic soll trotz des dynamischeren Designs aber nichts an seinen Qualitäten als Familien- und Transport-Van verloren haben. Für unseren Test haben wir den Scenic Energy dCi 130 in Bose-Ausstattung gewählt, der zum Listenpreis von 30.390 Euro schon mit einer überaus guten Ausstattung aufwarten kann. Mit an Bord sind unter anderem schon 20"-Leichtmetallfelgen, das Bose Surround Soundsystem, die Pure-Vision Voll-LED-Scheinwerfer, Renault Multi-Sense mit fünf Fahrmodi, das Radio-Navigationssystem R-Link 2 mit 8,7"-Touchscreen, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, Regen- und Lichtsensor, Fernlichtassistent, eine Einparkhilfe vorne und hinten, Tempomat, ein Keyless-System und vieles mehr.

Die Liste der Extras ist somit auch recht kurz: Wir hatten noch die Honig-Gelb-Metallic-Lackierung, das Winter-Paket, ein Notrad mit Wagenheber und das Technik-Paket-Premium mit adaptivem Tempomat und Head-up-Display an Bord. Der Gesamtpreis liegt mit den Extras bei 32.427,50 Euro und ist damit äußerst fair kalkuliert.

Der Innenraum des neuen Scenic wirkt sehr modern, und man fühlt sich auf Anhieb wohl. Die Armaturenlandschaft ist weitgehend vom Megane übernommen worden, ein Highlight ist dabei der 8,7"-Touchscreen in der Mittelkonsole. Bei der Bedienung muss man sich zum Beginn einmal auf den Touchscreen eingewöhnen, findet sich aber danach intuitiv darauf zurecht. Man kann so gut wie alle Funktionen über den Touchscreen festlegen und auch die Fahrmodi wählen, nachdem man zuvor die Taste für das Renault Multi-Sense-System gedrückt hat. Diese befindet sich rechts neben dem Schaltknüppel, der sehr gut zur Hand liegt und ideal positioniert ist.

Ein Highlight im Scenic ist sicher die große verschiebbare Mittelarmlehne, die sogar bis in die zweite Reihe geschoben werden kann. Im Inneren findet sich eine riesige Ablage, wo man schon locker die Einkäufe für zwei Tage unterbringt, ohne den Kofferraum bemühen zu müssen. Dieser präsentiert sich mit einem Fassungsvermögen von 506 bis 1.554 Litern aber ebenfalls überaus großzügig dimensioniert. Auch die Passagiere haben viel Platz, sogar in der zweiten Reihe kneift es weder bei der Höhe noch bei der Kniefreiheit. Besonders bequem sind aber die Vordersitze, die über eine verstellbare Schenkelauflage und perfekten Seitenhalt verfügen. Lobenswert ist auch das Handschuhfach, was im Falle des Scenic jedoch Handschuhlade heißen sollte. Per Knopfdruck fährt die "Lade" aus, und so kann man bequem den Inhalt durchstöbern. Im Vergleich zu herkömmlichen Handschuhfächern eine wahre Wohltat, die sich durchaus auch andere Hersteller mal abschauen könnten.

Wer seinen Scenic als Familienwagen oder zum Transport von schwereren Gegenständen verwendet, ist sicher mit dem Energy dCi 130 gut bedient. Der 130 PS (96 kW) starke Dieselmotor ist die goldene Mitte bei den Diesel-Aggregaten. Der schwächere hat 110 PS und ist vielleicht in manchen Situationen nicht so spritzig, während der stärkere mit 160 PS nicht unbedingt notwendig ist. Der 1,6 Liter-Diesel mit 130 PS konnte in unserem Test auf ganzer Länge überzeugen.

Schon vom Start weg wirkt der Motor überaus agil und liefert sein maximales Drehmoment von 320 Nm bei 1.750 U/Min. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen zwar laut Werk 11,4 Sekunden, in der Praxis fühlt sich das aber viel spritziger an, als man es am Papier vermuten würde. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 194 km/h. Sehr gut harmoniert das manuelle 6-Gang-Getriebe mit dem Temperament des Triebwerks. Die Gänge sind gut abgestimmt und lassen sich leicht schalten, wenngleich die Schaltwege nicht die kürzesten sind. Der Motor liefert auch aus hohen Gängen im niedrigeren Tempo-Bereich noch viel Kraft, so dass man auch sehr schaltfaul unterwegs sein kann.

Beim Verbrauch hält sich der Scenic angenehm zurück, auch wenn wir den vom Werk angegebenen Verbrauch von 4,5 Litern nicht erreicht haben. Mit einem Testverbrauch von 5,7 Litern waren wir aber durchaus zufrieden, vor allem weil der Scenic wirklich viel Fahrspaß bietet.

Fahrwerk und Federung sind ganz auf Komfort ausgelegt, Bodenunebenheiten werden dabei perfekt weggefiltert. In schnellen Kurven hat man dafür das Gefühl, dass der Scenic nicht ganz so satt liegt, wie er es aber dennoch tut. Er bleibt überaus gutmütig und folgt der gewählten Richtung des Fahrers, durch den höheren Aufbau fühlt es sich halt nur nicht immer so an. Die Lenkung ist dabei sehr direkt und äußerst leichtgängig, wodurch der Scenic überaus wendig zu bewegen ist. Seine Länge von 440 cm kann er damit gut verbergen. Dass man einen Familienvan bewegt, merkt man im Fahrbetrieb kaum.

Ein großes Lob verdient sich der Scenic auch bei der Übersichtlichkeit. Die großen Fensterflächen vermitteln nicht nur ein besseres Raumgefühl, man hat auch eine gute Übersicht. Die großen Dreieckfenster vorne sind ebenfalls in vielen Situationen sehr hilfreich. Beim Thema Sicherheit gibt es Lob und Kritik zugleich. Mit dem Technik-Paket-Premium finden sich ein automatischer Abstandswarner, ein aktiver Spurhalteassistent und ein adaptiver Tempomat im neuen Scenic. Die Arbeit verrichten die Systeme auch sehr brav, nur leider im Falle des adaptiven Tempomat nur sehr eingeschränkt. Dieser arbeitet erst ab 50 km/h, womit man in den vielen 30er- und 40er-Zonen der Stadt, sowie im Stau, leider ohne diese Funktion auskommen muss.

In der Summe der Eigenschaften kann der neue Scenic aber durchaus überzeugen. Neben seinem attraktiven Design bietet er eine gute Ausstattung, viel Platz und einen Motor, der Sparsamkeit und Fahrspaß vereint.

Was uns gefällt:

Das Design, die Ausstattung, der Motor, das Platzangebot, die Handschuhfachlade

Was uns nicht gefällt:

Dass der adaptive Tempomat erst ab 50 km/h funktioniert

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

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