Renault Trafic Passenger Testbericht

(21.04.2015) Der neue Renault Trafic soll komfortabler und spritziger als sein Vorgänger sein. Ob dem so ist, verraten wir in unserem Test.

Die neue Generation des Renault Trafic soll das Nutzfahrzeug-Flair weitgehend abgelegt haben und sich komfortabel wie noch nie präsentieren. Auch optisch zeigt sich der Trafic wesentlich moderner als sein Vorgänger, vor allem die Frontpartie wirkt dabei sehr bullig und vermittelt einen hochwertigen Eindruck.

Für unseren Test haben wir den Trafic Passenger in Dynamique-Ausstattung und mit dem 140 PS starken Energy dCi Twin-Turbo gewählt. Der Listenpreis liegt hier bei 40.200 Euro und bietet schon eine Menge an Ausstattungshighlights, die vor kurzem in diesem Segment noch nicht alltäglich waren. Unter anderem verfügt der Trafic Dynamique schon über eine Klimaanlage vorne und hinten, eine Einparkhilfe hinten, ein Radio-Navigationssystem mit 7"-Touchscreen, Tempomat, Window-Airbags und Seitenairbags vorne, Lederlenkrad und Lederschaltknauf sowie abgedunkelte Scheiben hinten.

Optional waren noch eine Anhängerkupplung, die manuelle Klimaanlage mit 5 kW Diesel-Zusatzheizer, die Europakarte für das Navi, eine seitliche Schiebetür links mit Schiebefenster, 17"-Leichtmetallfelgen, ein vollwertiges Reserverad und Metallic-Lackierung an Bord. Der Gesamtpreis liegt damit bei 43.415,65 Euro.

Der Innenraum des Trafic präsentiert sich für ein Auto dieser Klasse sehr wohnlich und übersichtlich. Auch wenn der Nutzfahrzeugcharakter noch zu spüren ist, wirkt die Armaturenlandschaft wesentlich besser als bisher. Die Armaturen kennt man so auch aus anderen Renault PKW-Modellen, ebenso das Navi mit 7"-Touchscreen. Man findet sich auch schnell zurecht und alle Funktionen sind dort anzutreffen, wo man sie erwartet. Besonders gut ist dabei auch der Schaltknüppel positioniert, der in unmittelbarer Nähe des Lenkrads zu finden ist.

Sehr bequeme Sitze mit Mittelarmlehne vorne bieten deutlichen PKW-Komfort. Bei einer Länge von 5 Metern ist natürlich auch das Platzangebot eine Klasse für sich. Bis zu acht Passagiere können im Trafic Passenger bequem auf Reise gehen, und es finden dann immer noch 673 Liter im Kofferraum Platz. Wer auf die zwei hinteren Sitzreihen verzichtet, kann den Laderaum mit 5.024 Liter füllen oder gefühlt auch als Proberaum für seine Band bzw. als Kinderspielplatz nutzen.

Ebenfalls sehr beeindruckend ist die Fülle an Ablagen und Ablagefächern, die der Innenraum des Trafic bietet. Etwas besser hätte jedoch der Becherhalter ausfallen können, der aus dem Armaturenbrett heraus geklappt werden kann. Die Halterung ist nämlich etwas niedrig gehalten, so dass Getränke beim Beschleunigen schnell heraus katapultiert werden.

Der Trafic Passenger mit dem 1,6 Liter-4-Zylinder-Dieselmotor ist nämlich wesentlich flotter, als man es ihm zutrauen würde. Der 140 PS (103 kW) starke Diesel verfügt schon bei 1.500 U/Min über ein Drehmoment von 340 Nm, womit man schon aus dem Drehzahlkeller heraus viel Kraft zur Verfügung hat. Hinzu kommt, dass das manuelle 6-Gang-Getriebe überaus harmonisch abgestimmt ist und man auch bei schaltfaulem Fahren immer genug Kraft zur Verfügung hat. Lediglich die Kupplung könnte etwas leichter zu betätigen sein, vor allem im Stau arbeitet man im Trafic fleißig an einer kräftigen Unterschenkelmuskulatur.

Bei den Fahrleistungen lässt der Trafic dann so manchen PKW locker hinter sich. Der Sprint von 0 auf 100 km/h wird in nur 10,8 Sekunden absolviert, womit man selbst mit dem großen Personentransporter noch einige Ampelduelle ohne Mühe für sich entscheiden kann. Dabei müssen mindestens 2 Tonnen gegen den Fahrtwind gestemmt werden. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 181 km/h ebenfalls ausreichend hoch und bei der bei uns erlaubten Höchstgeschwindigkeit hat man selbst bei voller Beladung nicht das Gefühl, untermotorisiert zu sein. Bei Autobahntempo steigen zwar die Wind- und Abrollgeräusche im Innenraum etwas an, davor ist der Trafic aber extrem leise.

Trotz sportlicher Fahrleistungen hält sich der Verbrauch in Grenzen, wer im ECO-Modus unterwegs ist, kann es durchaus schaffen, die vom Werk angegebenen 6,2 Liter zu erreichen. Wir haben auf den ECO-Modus verzichtet und den Trafic durchaus flott bewegt und sind auf 7,5 Liter pro 100 Kilometer gekommen, was kein schlechter Wert für ein Auto dieser Größenordnung ist.

Fahrwerk und Federung sind ganz auf Komfort ausgelegt, trotzdem kann man mit dem Trafic Passenger auch flott durch Kurven fegen. Es ist wirklich überraschend, wie satt der große Van auf der Straße liegt. Seine Grenzen zeigt er dabei frühzeitig an und lässt dem Fahrer noch genug Zeit zum Reagieren.

Sehr angenehm zeigt sich auch die Lenkung, die gut zum komfortablen Charakter passt und sehr leichtgängig ist. Trotz seiner Länge von fünf Metern lässt sich der Trafic auch perfekt auf den Zentimeter einparken. Durch die großen Fensterflächen und die kastenförmige Gestaltung kann man den Passenger einfacher in enge Parklücken manövrieren, als so manchen Kompaktwagen.

Der neue Renault Trafic hat sich in unserem Test also von einer sehr guten Seite gezeigt und viele positive Überraschungen geboten. Er bietet dabei wesentlich mehr PKW-Feeling als sein Vorgänger, kann aber beim Platzangebot ganz mit alten Tugenden glänzen. Große Überraschungen sind die Agilität und der Fahrspaß, den der Trafic bietet. Die Fahrleistungen können mit jenen eines PKWs locker mithalten, und der Verbrauch hält sich dennoch in Grenzen.

Was uns gefällt:

die Ausstattung, das Platzangebot, die Fahrleistungen, der Verbrauch

Was uns nicht gefällt:

die Kupplung könnte leichtgängiger sein

Testzeugnis: 

Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 2
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

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