Renault Twingo Testbericht
Mit dem neuen Twingo hat Renault seinen Kleinwagen erstmals mit Heckmotor und Heckantrieb ausgerüstet. Wie er sich fährt, verraten wir in unserem Test.
Seit 1993 zählt der Twingo zu den beliebtesten Fahrzeugen seiner Klasse, die dritte Generation des französischen Kleinwagens ist seit Kurzem bei den Händlern zu finden. Im Vergleich zum Vorgänger ist der neue Twingo optisch wieder pfiffiger geworden und soll auch mit besserem Platzangebot und mehr Effizienz glänzen können. Das Design ist der aktuellen Renault-Linie angepasst und steht dem Kleinen sehr gut. Fröhliche Farben und viele Individualisierungsmöglichkeiten sollen auch junge Kunden begeistern.
Für unseren Test haben wir den Twingo mit Basismotorisierung und Top-Ausstattungslinie gewählt. Der Twingo Intens SC70 inkl. Stop & Start-System kommt auf 12.390 Euro und kann schon mit einer sehr guten Ausstattung aufwarten. Mit an Bord sind unter anderem ABS, ESP, 4 Airbags, eine Klimaanlage, 15"-Leichtmetallfelgen, Außenspiegel elektrisch einstell- und beheizbar, ein Lederlenkrad, ein Spurhaltewarner, ein Tempomat, das Radio Connect R&Go, elektrische Fensterheber vorne, eine Mittelkonsole vorne mit herausnehmbarer Ablage, Nebelscheinwerfer und noch vieles mehr.

Optional hatten wir dann noch die schöne Dezir-Rot Metallic-Lackierung, das Sitze-Paket, das Sound-Paket, Dekorelemente Exterieur, das Komfort-Paket mit Klimaautomatik und Regen/Licht-Sensor, 16"-Alufelgen und eine Einparkhilfe hinten. Der Gesamtpreis liegt mit diesen Extras bei 14.350,20 Euro, der Twingo präsentiert sich so aber auch schon sehr chic und komfortabel.
Im Innenraum wurde der Twingo ebenfalls sehr pfiffig gestaltet, und man fühlt sich auf Anhieb wohl. Als Gemeinschaftsproduktion mit Smart erkennt man aber auch einige Elemente wieder, die man bislang nur von Smart kennt, wie etwa den halbrunden Tacho.
Der Twingo präsentiert sich sehr übersichtlich, und man findet sich auch schnell zurecht. Das R&Go Infotainmentsystem lässt sich mit Android- und Apple-Smartphones verbinden. Bei der erstmaligen Koppelung mit dem Telefon wird eine passende App auf das Smartphone geladen, womit man dann Fahrzeugdaten abrufen kann, ein Navi hat und auch die Multimedia- und Freisprechfunktion nutzen kann.

Das Platzangebot ist der Klasse entsprechend etwas eng geschnitten, dafür kann man sich über sehr bequeme Sitze freuen. Mit 219 Liter ist auch das Kofferraumvolumen nicht gerade üppig ausgefallen, der Grund ist der unter der Abdeckung untergebrachte Motor. Dafür gibt es im Innenraum noch 52 Liter Stauraum in Form von Ablagen, womit der Twingo einen sehr praktischen Charakter erhält.
Der im Heck untergebrachte Motor bietet aber auch Vorteile, kaum ein anderes Auto ist so wendig wie der kleine Twingo. Mit einem Einschlag der Vorderräder von 45 Grad hat man das Gefühl, dass man den Twingo fast im Stand umdrehen kann. So fällt das Rangieren in der Stadt sehr leicht, und auch das Wenden in Sackgassen wird zum Kinderspiel.

Die Wendigkeit des Twingo verleiht ihm auch ein hohes Maß an Fahrspaß, wenngleich der 70 PS (52 kW) starke 1,0 Liter-3-Zylinder-Benzinmotor nicht gerade vor Kraft strotzt. Für den Stadtbetrieb ist der Motor vollkommen ausreichend, und man kann sich sehr flink bewegen. Wer viel überland unterwegs ist, wird sich doch einen etwas stärkeren Motor wünschen. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen 14,5 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 151 km/h. Dabei fällt es dem Twingo vor allem ab 110 km/h sehr schwer, an Geschwindigkeit zuzulegen, die Höchstgeschwindigkeit zu erreichen, erfordert viel Geduld.
Das manuelle 5-Gang-Getriebe ist recht lang übersetzt, wodurch für eine halbwegs flotte Beschleunigung fleißig geschaltet werden muss. Die Gänge lassen sich aber sehr leicht sortieren, wodurch ein häufiges Schalten kein Problem darstellt.

Der Nachteil ist dann natürlich, dass der Verbrauch drastisch nach oben schnellt. Während man den Twingo in der Stadt recht sparsam bewegen kann, steigt der Verbrauch bei Autobahntempo und durch Überholvorgänge deutlich an. Die vom Werk versprochenen 4,2 Liter Gesamtverbrauch sind in unserem Test weit außer Reichweite geblieben. Bei gemäßigter Fahrt sind wir auf 6,0 Liter gekommen, wer den Fahrspaß, den der knackige Kleinwagen bietet, auskostet und viel auf der Autobahn unterwegs ist, sollte aber mit 6,5 Liter kalkulieren.
Eine etwas sportlichere Auslegung zeigen auch Fahrwerk und Federung, für ein französisches Auto ist der Twingo eher hart gefedert. Durch seine Wendigkeit macht der Franzose aber auch viel Spaß bei kurviger Strecke. Er zeigt dem Fahrer frühzeitig seine Grenzen an und lässt noch genug Spielraum für Korrekturen. Bei winterlichen Fahrverhältnissen ist aber natürlich der Heckantrieb spürbar.

Während man auf trockener Straße trotz Heckantrieb das Gefühl hat, dass der Twingo bei zu flotter Fahrt über die Vorderräder schiebt, hat man bei Nässe eher den Eindruck, das Heck neige dazu auszubrechen. Wie sich der Twingo bei Schnee verhält, konnten wir bei den eher sommerlichen Temperaturen zu Weihnachten leider nicht erfahren.
Die Unterbringung des Motors im Heck hat aber auch Nachteile gezeigt. So ist eine schnelle Ölkontrolle im Twingo eher zum schwierigen Unterfangen geworden. Man sollte auf jeden Fall eine Ölkontrolle VOR einem Einkauf einplanen, denn der Ölpeilstab befindet sich unter der Kofferraumabdeckung, die mitsamt den Dingen, die man gerade transportiert, aufwändig entfernt werden muss, damit man zum Ölpeilstab kommt.

Trotz kleiner Schwächen hat uns der Twingo im Test aber überzeugt. Im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen kann er mit einem sehr eigenständigen Charakter schnell die Herzen der Passagiere gewinnen. Er überzeugt dabei vor allem mit seiner Wendigkeit sowie den pfiffigen Details und Farben. Wer viel außerhalb der Stadt unterwegs ist, sollte aber zum 90 PS starken Twingo greifen.
Was uns gefällt:
die Wendigkeit, das Design, der eigenständige Charakter, der Innenraum
Was uns nicht gefällt:
der schlecht zugängliche Ölpeilstab, der etwas durchzugsschwache Motor, der Verbrauch

Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 2
Ausstattung Komfort: 2
Verbrauch: 3
Fahrleistung: 3
Fahrverhalten: 2
Verarbeitung: 2
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1-
Platzangebot Rückbank: 2-
Kofferraum: 3
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1-
TIPP
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