Seat Alhambra Testbericht

(19.08.2011) Die zweite Auflage des Seat Alhambra präsentiert sich mit moderner Technik und gewohnt viel Platz. Wir haben den beliebten Diesel mit 140 PS getestet.

Der Seat Alhambra ist auch in der 2010 präsentierten zweiten Generation wieder der Zwillingsbruder des VW Sharan. Lediglich an einer anderen Gestaltung der Leuchteinheiten, des Kühlergrill und des Lenkrads sind die Brüder optisch zu unterscheiden. Zudem kommt der Alhambra eine Spur günstiger als der Sharan.

Für unseren Test haben wir den Alhambra in der besonders beliebten Motorisierung, dem 2,0 TDI mit 140 PS (103 kW), gewählt. Bei der Ausstattung haben wir uns für die gehobene "Style"-Linie entschieden. Hier gibt es zusätzlich zur schon umfangreichen Serienausstattung (ESP, ABS, 7 Airbags, Klimaautomatik, elektrische Fensterheber etc.)  noch Goodies wie zum Beispiel eine verstellbare Mittelarmlehne vorne, Ablageboxen unter den Vordersitzen, elektrisch anklappbare Außenspiegel, eine Dachreling in Silber, ein Chrompaket im Innenraum, 16"-Alufelgen, Lederschaltknüppel, ein Leder-Multifunktoinslenkrad, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht,  Regen- und Lichtsensor, das Seat Sound System 2.0 inkl. 8 Lautsprecher, Sonnenschutzrollos für die hinteren Seitenscheiben und einen Tempomat.

Der Preis liegt mit 35.400 Euro inkl. MWSt und Nova noch locker unter der vom Finanzamt vorgegebenen Grenze für voll absetzbare Firmenwagen. Selbst mit den im Testwagen vorhandenen Extras wie Metallic-Lackierung, Österreich-Paket (bestehend aus 3-Zonen-Klimaautomatik, 230V Steckdose, elektronischer Parkbremse und Einparkhilfe vorne und hinten), abgedunkelten Scheiben hinten, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Gepäckraum-Paket, 17"-Alufelgen und dem Winterpaket bleibt man mit einem Gesamtpreis von 38.580 Euro unter der vom Finanzamt vorgegebenen 40.000 Euro-Grenze.

Mit dieser Ausstattung lässt es sich durchaus auch auf weiten Strecken angenehm voran kommen. Der Innenraum ist gemütlich gestaltet, die Armaturenlandschaft inkl. Klimasteuerung, Radio und Tachometer kennen wir aus dem VW-Konzern-Regal und geben somit weder Rätsel auf, noch Anlass zur Kritik, was die Funktionalität oder Qualitätsanmutung betrifft.

Die Sitze weisen genügend Seitenhalt und eine sehr bequeme Polsterung auf. Der Verstellbereich ist zudem sehr groß und eine ideale Sitzposition somit schnell gefunden.

Das Platzangebot kann man mit einem einzigen Wort beschreiben: Riesig. Sowohl in der ersten, als auch in der zweiten Reihe können 2-Meter-Riegel inkl. Zylinderhut sitzen, ohne dass es eng wird. Das Kofferraumvolumen des 5-sitzigen Alhambra reicht von 885 bis 2.430 Liter und sollte somit nicht nur für den großen Familienurlaub ausreichend sein, sondern kann auch bei der Übersiedelung fast den Kleintransporter ersetzen. Lediglich die Zuladung ist mit 566 Kilogramm nicht gerade üppig ausgefallen. Die hinteren Sitze lassen sich zudem mit einem einfachen Handgriff umklappen, und nach erledigter Arbeit dann auch genauso schnell wieder hochklappen.

Zum Beladen praktisch sind auch die großen Schiebetüren, die jedoch eine starke Hand zum Öffnen und Schließen erfordern. Wer öfters mit Kindern oder älteren Leuten unterwegs ist, sollte die Option der elektrischen Schiebetüren (ab 1.060 Euro) in Betracht ziehen.

Wer oft mit mehreren Personen oder voll beladen unterwegs ist, wird jedoch nicht nur auf den Innenraum, sondern auch auf die Motorisierung achten. Hier stellt der 2,0 TDI mit 140 PS (103 kW) die goldene Mitte zwischen dem Diesel mit 115 PS und 170 PS dar.

Wie so oft im Leben, scheint auch hier die goldene Mitte genau das Richtige zu sein. Der 2,0 TDI mit 140 PS verfügt über ein maximales Drehmoment von 320 Nm bei 1.750 U/Min, was ihm auch beladen noch zu ordentlichem Schub verhilft. Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der Alhambra in 10,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist mit 194 km/h angegeben.

Schon nach den ersten Metern gefällt der 2,0 TDI mit seiner Kraft von unten heraus und der sehr guten Laufruhe. Die Geräuschdämmung ist zudem sehr zufriedenstellend ausgefallen, denn selbst bei hohem Tempo bleibt es im Innenraum noch angenehm leise.

Der Alhambra lässt sich sehr sportlich fahren, und man hat selbst bei Überholvorgängen nicht das Gefühl, untermotorisiert zu sein. Dabei ist der große Van auch ganz auf Sparsamkeit getrimmt. Mit Start/Stopp-Automatik, einem auf Sparsamkeit ausgelegten Getriebe und einer Schaltempfehlung soll der Alhambra auch beim Verbrauch knausern. Die Schaltempfehlung mahnt dabei sehr schnell und oft zum Gangwechsel, was bei dem sehr leicht zu schaltenden 6-Gang-Getriebe auch Spaß macht, wenn es denn der Sparsamkeit auch hilft.

Die Schaltpunkte sind dabei aber nicht immer auf den Fahrkomfort abgestimmt, bei der Empfehlung, bei rund 50 km/h in den 5. Gang zu schalten, wirkt der Motor sehr brummig und gequält.

Folgt man den Empfehlungen, ist man mit dem Alhambra aber auch sensationell sparsam unterwegs. Wir hätten nicht erwartet, dass wir an die vom Werk angegebenen 5,5 Liter Verbrauch pro 100 Kilometer mit 5,8 Liter so nahe heran kommen. Für einen rund 1,8 Tonnen schweren Van mit 140 PS ist das ein sehr guter Wert, vor allem, da wir durchaus auch flott unterwegs waren. Wer es beim Beschleunigen noch etwas ruhiger angeht, der erreicht ziemlich sicher die 5,5 Liter.

Doch der agile Motor und das zwar komfortable, aber für einen Van nicht unsportliche Fahrwerk verleiteten uns doch zu einer spritzigeren Fahrweise. Die sportlichen Seat-Gene hat der Alhambra auch in sich vereint, er lässt sich trotz einer Länge von rund 485 Metern ausgesprochen gut durch Kurven dirigieren und vermittelt einen guten Kontakt zur Fahrbahn. Wer den Alhambra ans Limit bringen möchte, muss sich schon sehr anstrengen.

Mit dem Alhambra 2,0 TDI mit 140 PS trifft man auf jeden Fall eine gute Wahl. Der Motor ist für den schweren Van sicher ausreichend stark und kann bei einem niedrigen Verbrauch trotzdem noch mit viel Fahrspaß aufwarten. Zudem bietet der Alhambra Style eine sehr gute Ausstattung und ein Platzangebot, das sowohl Familien als auch Berufsfahrer befriedigen sollte. Das Ganze gibt es dann auch noch zu einem fairen Preis.

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