Der neue Seat Tarraco im Test

(14.06.2019) Mit dem Tarraco bietet Seat ein neues SUV-Flaggschiff. Wie spanisches Temperament und deutsche Gründlichkeit harmonieren, verraten wir im folgenden Testbericht.

Der Seat Tarraco rundet die SUV-Modellpalette der spanischen VW-Tochter nach oben hin ab. Das Interessante dabei ist, dass er der erste Seat ist, der bei VW in Wolfsburg gebaut wird. Die Basis für den Tarraco liefert der VW Tiguan Allspace, dieser wird jedoch in Mexiko gebaut, womit der eigentlich spanische Seat mehr deutsches Blut in sich hat, als der VW.

Beim Design ist der Tarraco seinem biederer gestalteten Bruder auch eine Nasenlänge voraus. Seat ist es vorzüglich gelungen, die sportliche Seat-DNA mit mehr Eleganz und Luxus zu kombinieren. In der Seitenansicht wirkt der Tarraco harmonischer als der lang gestreckte Tiguan, da er von vornherein auf diese Dimension hin gestaltet wurde. Mit einer Länge von 473,5 cm übertrumpft bei Seat nur noch der Alhambra den Tarraco.

Nachdem der Tarraco bei Seat das Topmodell ist, haben wir ihn auch in der besten Ausstattung und mit dem stärksten Motor zum Test geladen. Der Listenpreis des Tarraco Xcellence 2,0 TDI DSG 4Drive liegt bei 49.190 Euro, beinhaltet aber schon eine mehr als großzügige Basisausstattung. Unter anderem verwöhnt der geräumige Spanier bereits mit Voll-LED-Scheinwerfern, LED-Rückleuchten, Digitaltacho, 8"-Touchscreen, Seat Full Link, adaptivem Tempomat, Keyless Entry & Go, einer Einparkhilfe vorne und hinten inkl. Parklenkassistent, einer 3-Zonen-Klimaautomatik, einer elektrisch sensorgesteuerten Heckklappe und noch vielem mehr.

Optional hatten wir noch eine Metallic-Lackierung, eine schwenkbare Anhängevorrichtung, das Assistenzpaket 1 und 2, 20"-Alufelgen "Supreme", eine Induktivladeschale, ein Panorama-Glasdach, ein Reserverad und eine Standheizung mit Funkfernbedienung. Der Gesamtpreis von 55.590 Euro lässt dann auch wirklich kaum noch Wünsche unerfüllt, und der Tarraco zeigt sich im Innenraum der Preisklasse entsprechend hochwertig.

Das Cockpit-Design hebt sich von den anderen Modellen ab und wirkt nochmals eine Spur moderner sowie hochwertiger. Lüftungsdüsen, Lenkradtasten, Schaltknaufumrandung und Navibildschirm sind mit einer Aludekorleiste umrandet, und auch sonst wirkt alles wie für die Ewigkeit gemacht. Auch bei der Bedienung stellt einen der Seat Tarraco vor keine Rätsel, alles lässt sich sehr intuitiv steuern. Für technisch Verspielte hat auch der digitale Tacho jede Menge Abwechslung parat. Dieser bietet verschiedenste Darstellungsmöglichkeiten, so dass man sich für jeden Wochentag ein anderes Design aussuchen kann. Schade ist nur, dass es Seat, wie auch alle anderen VW-Marken, auch beim digitalen Tacho nicht geschafft hat, eine Anzeige im Blickfeld des Fahrers zu positionieren, die zeigt ob das Licht an ist oder nicht.

Voll auftrumpfen kann der Tarraco wieder beim Platzangebot. Selbst in der zweiten Reihe hat man noch in jede Richtung viel Raum, vor allem die Kniefreiheit kann es hier mit den Langversionen von Luxuslimousinen aufnehmen. Wer den Seat Tarraco so wie wir in 5-sitziger Ausführung wählt, kann sich über 760 Liter Kofferraumvolumen freuen. Ist man nur zu zweit unterwegs, stehen 1.920 Liter zur Verfügung. Die Heckklappe ist elektrisch sensorgesteuert zu öffnen, was auch sehr praktisch ist.

Nützt man das vorhandene Ladevolumen, ist auch die Topmotorisierung sicher eine gute Wahl. Der 2,0 Liter TDI mit 190 PS (140 kW) wirkt aus jedem Drehzahlbereich heraus sehr kräftig und kann mit einer guten Leistungsausbeute glänzen. Zwischen 1.750 und 3.250 U/Min. liefert der Motor ein maximales Drehmoment von 400 Nm. Dazu harmoniert die 7-Gang-Automatik vorzüglich. Von den Schaltvorgängen bekommt man eigentlich nichts mit, es ist immer der richtige Gang parat.

Ruft man die volle Leistung ab, sprintet man in nur 8,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h. Der Tarraco kann dabei auch mit einer sehr guten Geräuschdämmung aufwarten, selbst bei Autobahntempo bleibt es im Innenraum sehr leise, hier ist Premium-Feeling zu spüren. Auch Fahrwerk und Federung sind überzeugend, der Tarraco ist ideal für Langstrecken geeignet, macht trotz seiner Größe aber auch in der Stadt noch viel Spaß.

Im Vergleich zu manch anderen Fahrzeugen dieser Klasse ist der Seat Tarraco sehr übersichtlich gestaltet und lässt sich so auch auf engen Plätzen leicht rangieren. Der Parklenkassistent hilft zudem auch weniger geschickten Menschen, noch sicher in eine Parklücke zu treffen.

Dank dem 4Drive Allradantrieb macht der SUV aber auch abseits befestigter Straßen eine gute Figur. Über die Fahrprofile kann zudem auch für Offroad-Fahrten ein geeigneter Modus gewählt werden, der dann für perfekte Traktion auf dem jeweiligen Untergrund sorgt. Auch wenn die meisten Tarraco-Fahrzeuge nie in die Verlegenheit kommen werden, Offroad unterwegs zu sein, so ist es doch gut zu wissen, dass man es auf jeden Fall könnte, wenn man wollte.

Ein weiterer Pluspunkt für den Tarraco ist der Verbrauch. Trotz seiner Größe, der Leistung und dem gebotenen Fahrspaß ist er bei den Trinkgewohnheiten recht zurückhaltend. Wir sind im Schnitt auf 7,5 Liter pro 100 Kilometer gekommen, was zwar von dem vom Werk versprochenen Verbrauch von 5,6 Liter fast zwei Liter entfernt ist, in unseren Augen aber dennoch einen guten Wert darstellt. Wer im Eco-Modus unterwegs ist, wird den Verbrauch wohl auf unter 7 Liter drücken können.  

Keine Patzer leistet sich der neue Seat Tarraco auch beim Thema Sicherheit, unser Testauto hatte alles an Bord, was das tägliche Autofahren noch sicherer macht. Sehr angenehm ist dabei der adaptive Tempomat, der auch schnell wieder auf ein zuvor gewähltes Tempo beschleunigt, wenn ein langsameres Fahrzeug die Fahrbahn verlassen hat.

Mit dem Tarraco ist Seat auf jeden Fall wieder ein Volltreffer gelungen. Er zeigt sich so sportlich wie man es von Seat gewohnt ist, bietet aber auch so viel Luxus und Eleganz, wie man es in dieser Preisklasse erwartet. Seat hat den Spagat hervorragend geschafft und mit dem Tarraco wirklich ein sehr interessantes Raumwunder auf die Räder gestellt.

Was uns gefällt:

Das Design, das Platzangebot inkl. Kofferraumvolumen, die luxuriöse Ausstattung, die Straßenlage, die Geräuschdämmung, die Sicherheitsausstattung, der Motor

Was uns nicht gefällt:

Dass man trotz Digitaltacho keinen Platz für ein Lichtsymbol gefunden hat, um zu sehen, ob das Licht an ist oder nicht

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1
Kofferraum: 1
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 1

Tipp: Mehr Seat News und Tests sowie die Seat Händler in Österreich finden Sie hier.

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