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Testbericht: Smart #1 Brabus

Mit dem #1 startet Smart in eine neue Ära, warum uns der sympathische Stromer positiv überrascht hat, verraten wir in unserem Test.

Redakteur bei auto-motor.at

3. April 202405.04.2024

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Als im Jahr 1998 die Marke Smart gestartet ist, sollte sie das Kleinwagensegment revolutionieren, die Idee eines zweisitzigen Kleinwagens war dabei durchaus genial.

Leider hat es bei der Umsetzung der Idee gehapert, wodurch Smart immer ein Sorgenkind von Mercedes gewesen ist.

Das größte Problem war dabei sicher, dass die Preisgestaltung von Fahrzeugen und Wartung auf Mercedes-Niveau war, die Qualität und Materialanmutung aber eher dazu geführt haben, dass Smart-Fahrer sogar neidisch auf Dacia-Fahrer geblickt haben.

Im Laufe der ersten drei Generationen hat sich daran auch nicht viel geändert, wodurch auch schon ein Aus der Marke im Raum gestanden ist.

Zum Glück hat man sich aber dann noch für eine radikale Neuausrichtung der Marke entschieden und mit dem #1 Ende 2023 das erste neue Modell auf den Markt gebracht.

Bis auf den Markennamen und die Tatsache, dass Smart eine rein elektrische Marke bleibt, gibt es mit den alten Modellen aber keinerlei Gemeinsamkeiten mehr.

Optisch zeigt sich der #1 in einem sehr markanten Look und hebt sich von vergleichbaren Modellen deutlich ab. Das Design wirkt sehr modern, die hohe Bauweise verleiht dem #1 dabei auch einen recht knuffigen Look.

Topversion vom Smart #1

Für unseren Test haben wir das sportliche Topmodell der Marke gewählt, den Smart #1 Brabus, der schon mit Allradantrieb und 428 PS (315 kW) Leistung aufwarten kann.

Mit einer Basisleistung von 272 PS (200 kW) ist zwar auch schon die Basisversion ordentlich motorisiert, die Brabus-Variante soll aber noch mehr Fahrspaß bieten.

Der Basispreis liegt bei 47.800,- Euro und ist in Bezug auf die hohe Leistung und die gute Ausstattung durchaus fairer kalkuliert, als alle bisherigen Smart-Modelle – und auch günstiger als viele Konkurrenzmodelle.

Immerhin sind im Preis schon LED-Scheinwerfer mit adaptivem Fernlicht, ein Keyless-System, eine 2-Zonen-Klimaautomatik, ein Panoramadach, ein automatischer Parkassistent, ein 10“-Head-up-Display, ein 12,8“-HD-Touchscreen inkl. Navi, ein Beats-Soundsystem und noch vieles mehr an Bord.

Die Brabus-Version kann zudem mit einem noch sportlicheren Look und einer zweifarbigen Lackierung aufwarten.

Auch der Innenraum zeigt sich beim #1 Brabus von einer sehr sportlichen Seite mit speziellen Sportsitzen und roten Dekorelementen.

Großer Touchscreen

Das Cockpit wirkt auch sehr modern, hinter dem Lenkrad verbirgt sich ein 9,2“-Digitaltacho im Breitbandformat, auf der Mittelkonsole thront der 12,8“-Touchscreen, über den so gut wie alles gesteuert wird.

Von Fahrzeugeinstellungen, über Ambientebeleuchtung bis hin zur Spiegelverstellung und der Rollo für das Panoramaglasdach geht alles nur über den Touchscreen.

Zu unserer großen Überraschung ist dies aber alles so gut gelöst, dass es nicht so sehr stört wie in manch anderen Autos. Lediglich wenn täglich jemand anderer das Fahrzeug benutzt, würde man sich doch eine herkömmliche Spiegelverstellung wünschen.

Die Bedienung ist aber wirklich total intuitiv möglich, und man findet alles mit so wenigen Klicks wie es nur geht.

Auch das Platzangebot kann sich sehen lassen, durch die hohe Bauweise hat man auch im Fond in jede Richtung viel Raum zur Verfügung, selbst wenn der Fahrer groß gewachsen ist.

Das Kofferraumvolumen ist mit einem Fassungsvermögen von 313 Litern zwar nur durchschnittlich groß, für das Ladekabel gibt es aber auch noch den vorderen Kofferraum mit 15 Litern zusätzlichem Stauraum.

Ein großes Lob gibt es auch für die verwendeten Materialien und die Verarbeitung, hier zeigt der Smart #1 wirklich Premium-Qualität, was man bei den Vorgängermodellen vermisst hat.

Top Leistung und viel Fahrspaß

Mit einer Leistung von 428 PS (315 kW) ist der Smart #1 auch der stärkste Smart aller Zeiten. Was sich am Papier schon mal gut liest, ist in der Praxis dann auch sensationell zu bewegen.

Der hintere E-Motor verfügt über eine Leistung von 272 PS (200 kW), der vordere über 156 PS (115 kW), das gesamte Drehmoment liegt bei 543 Nm.

Man hat auch die Möglichkeit verschiedene Fahrmodi zu wählen, wobei man schon im normalen Fahrmodus enorm viel Fahrfreude genießen kann.

Dank des Allradantriebs wird die Kraft jederzeit souverän auf die Straße gebracht, durch den tiefen Schwerpunkt klebt der #1 dabei förmlich auf der Straße.

Er zeigt sich zudem sehr wendig und bleibt trotz sportlichen Charakters noch angenehm komfortabel für die Langstrecke.

Wer den Sport- oder Brabus-Modus wählt, erlebt nochmals eine deutliche Steigerung des Fahrspaßes, hier werden alle Systeme auf absolute Sportlichkeit getrimmt.

Reichweite im Schnitt der Klasse

Für den Sprint von 0 auf 100 km/h vergehen nur 3,9 Sekunden, wobei der #1 Brabus auch beim Zwischensprint in jede Richtung begeistert.

So flott und wendig lässt sich kaum ein anderes Auto in dieser Klasse bewegen. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 180 km/h beschränkt, was auch höher als bei vielen anderen E-Autos ist.

Eine 66 kWh Lithium Nickel Cobalt Mangan-Batterie soll laut Werk eine Reichweite von rund 400 Kilometern ermöglichen. Wir haben den #1 Brabus in unserem Test durchaus sportlich bewegt und sind auf eine Reichweite von knapp über 300 Kilometern und einen Verbrauch von rund 19 kWh pro 100 Kilometern gekommen.

Ein durchaus brauchbarer Wert, zudem ist eine Ladung mit bis zu 150 kW an Schnellladestationen möglich. Der Fahrer kann auch aus zwei Rekuperationsstufen wählen, womit man auch einiges an Energie zurück gewinnen kann.

Abgerundet werden die positiven Eindrücke noch von einer guten Geräuschdämmung und einer umfangreichen Sicherheitsausstattung. Lediglich die Warntöne sind etwas nervig, aber in der Summe der Eigenschaften ist der neue Smart #1 Brabus ein Highlight im Segment.

Die Neuausrichtung von Smart kann auf jeden Fall was das Fahrzeug betrifft als sehr gelungen bezeichnet werden. Der #1 begeistert in der Brabus-Version mit viel Fahrspaß, einer guten Ausstattung und viel Platz für die Passagiere.

Was uns gefällt:

Das Design, der Innenraum, das Platzangebot, die Sicherheitsausstattung, die Fahrleistungen, der Fahrspaß

Was uns nicht gefällt:

Die etwas nervigen Warntöne, die Bedienung so mancher Funktion wäre auch außerhalb des Touchscreens wünschenswert, die etwas zu scharf eingestellten Assistenzsysteme

Testzeugnis:

Ausstattung Sicherheit: 1
Ausstattung Komfort: 1
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1
Platzangebot Rückbank: 1-
Kofferraum : 3
Ablagen: 1
Übersichtlichkeit: 2

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