Testbericht: Der neue Suzuki Baleno
Suzuki möchte mit dem neuen Baleno frischen Wind ins Kompaktsegment bringen. Wir haben uns den kleinen Japaner für Sie näher angesehen.
Den neuen Baleno gibt es mit zwei Motoren, einem 1,2 Liter-Vierzylinder mit 90 PS und einem 1 Liter Boosterjet, der mit seinen drei Zylindern stattliche 112 PS liefert. Aber wir wollten diesmal nicht selbst schalten, sondern haben das Automatikgetriebe getestet. Damit nicht genug, ließen wir uns noch dazu mit der Topausstattung "Flash" verwöhnen. Kurz gesagt, es galt für den Kleinen doch einige Herausforderungen zu meistern.
Preislich beginnt der Suzuki bei 19.790 Euro. Aufpreispflichtig ist nur die Metalliclackierung, die aber bei jedem Fahrzeug die Optionsliste ziert. Mit 350 Euro schlägt sie zu Buche und erhöht den Kaufpreis auf 20.140 Euro. Mehr wird es nicht, und das allein schon zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht. In Zeiten, wo Autos dieser Größe unter 20.000 Euro nur selten zu finden sind, steht hier das Topmodell. Überhaupt bieten die Japaner mit ihren drei Ausstattungslinien All inclusive-Angebote ohne lästig lange Optionslisten.

Highlight der Flash-Ausstattung ist definitiv der adaptive Tempomat (ACC) mit Geschwindigkeitsbegrenzer, der radargestützt die Distanz zum Vordermann misst und die Geschwindigkeit daran anpasst. Wie bei anderen Herstellern ist dieses System nicht abschaltbar, das heißt, man kann den Tempomat nicht ohne Distanzmesser betreiben. Damit einher geht die radargestützte aktive Bremsunterstützung, die entweder bei Gefahr das Eingreifen des Fahrers unterstützt oder selbst tätig wird.
Doch auch von außen macht sich die Topausstattung bemerkbar: 16-Zoll-Alufelgen zieren unseren Baleno. Sein attraktives Äußeres weiß grundsätzlich zu gefallen. Er ist kein spektakulärer Kopfrumreisser, aber ansprechend dezent mit Blickfangakzenten. Allen voran die "Schnauze", die durch die Xenon-Scheinwerfer und das Markenlogo im Kühlergrill genau zeigt, wer hier vor einem steht. Ein kleiner Dachspoiler beinhaltet das 3. Bremslicht, welches einem aufgrund seiner Leuchtkraft besonders bei Nacht kurze Schreckmomente beschert. Türgriffe in Chrom-Optik und ein schlüsselloser Zugang zeigen wiederum den gehobeneren Style. Wer den knapp vier Meter langen Baleno vor sich sieht, kann sich gar nicht vorstellen, dass der Innenraum tatsächlich für vier Personen geeignet ist. Doch selbst hier wissen die Japaner viel aus dem Kleinen herauszuholen.

Kommen wir jedoch zuerst zum Innenraum. Das Interieur weiß ebenso wie das Äußere zu gefallen. Auf den ersten Blick wirkt alles sehr übersichtlich und aufgeräumt. Selbst auf den zweiten. Die Armaturenlandschaft wurde mit blauen Akzenten unterlegt. Mittig zwischen den beiden Rundinstrumenten finden wir einen Bordcomputer, den wir in einem Fahrzeug dieser Art nicht erwartet hätten: Ein 4,2 Zoll großes Farbdisplay versorgt den verspielten Fahrer mit sämtlichen wichtigen und weniger wichtigen, dafür interessanten Features. Dazu gehört eine Zeitleiste über den durchschnittlichen Benzinverbrauch, wann beschleunigt und wann gebremst wurde, Kreisdiagramme über Drehmoment und Leistung und nicht zuletzt eine Fliehkraftanzeige. Dieses Display macht neugierig. Wozu würde man diese Infos brauchen, wenn der neue Baleno sich nicht auch entsprechend bewegen würde?
Wir werden diesbezüglich immer ungeduldiger. Kleiner Wermutstropfen bei dieser Spielerei: Die Umstellung der Anzeigen kann nur manuell direkt am Armaturenbrett erfolgen. Suzuki verschwendete dafür leider keinen Platz am Lenkrad. Das würde dem Baleno - finden wir - jedoch besser stehen. Nichts zu meckern gibt es aber beim 7-Zoll-Multimedia-Navi-Display, das sich einfach und rasch bedienen lässt und sogar für Smartphone-Bedürfnisse anpassbar ist. Ansonsten greifen sich die Oberflächen recht gut an. Mattchromfarbige Kunststoffelemente lockern das Gesamtbild deutlich auf. Nichts klappert oder scheppert. Bei den Ablagen wurde im Baleno ebenso nicht gegeizt. Hier bringt man alles unter. Abgedunkelte Scheiben sorgen für weniger neugierige Blicke besonders hinten. Der Sitzkomfort vorne wie hinten ist gut. Feste Polsterungen lassen weite Strecken ohne Rückenschmerzen zu. Die beiden Vordersitze haben eine Sitzheizung.

Das großzügige Raumgefühl erhält man sicherlich auch durch die ausreichende Kopffreiheit überall. Im Fond haben zwei Erwachsene gut Platz, ein dritter eher nur für kurze Strecken. Trotzdem ist genügend Beinfreiheit vorhanden. Ein weiterer Punkt, wo uns der kompakte Japaner zu begeistern weiß, ist seine Ladekapazität. Dank eines variablen Bodens kann man die Ladehöhe gut an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. 355 Liter sind im Kofferraum möglich, 1.085 werden es, wenn die Sitze umgeklappt sind.
Doch genug Eindrücke gesammelt, jetzt heißt es das Aggregat per Knopfdruck zum Leben zu erwecken. Wie bereits erwähnt handelt es sich hier um den neuen 1.0-Liter-Boosterjet mit Turbolader. Obwohl der Baleno seine Kraft von 112 Rössern schöpft, besitzt er nur drei Zylinder. Normalerweise bemerkt man dies am "unrunden Lauf" vor allem im Stand, doch nicht in diesem Fall. Überhaupt zeigt sich der Japaner sehr kultiviert. Das 6-Stufen-Automatikgetriebe wurde derart gut abgestimmt, dass er bei den üblichen Reisegeschwindigkeiten im niedrigen Drehzahlbereich bleibt und sich so nicht nur als benzinsparend, sondern auch als geräuscharm erweist.
Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der Suzuki in 11 Sekunden. Bei 190 km/h hat der Speed seine Grenze erreicht. Seine 160 Nm leistet der Baleno in einem Drehzahlband von 1.500 bis 4.000 Touren. Der Schalter hätte noch 10 Nm mehr zu bieten, aber verglichen mit dem 90 PS-igen Vierzylinder, der 120 Nm liefert, ist das gerade die ideale Mischung. Damit ist definitiv für Sportlichkeit gesorgt. Eine, die man ihm grundsätzlich gar nicht zugetraut hätte, die aber nun das tolle Display im Armaturenbrett und die Schaltwippen absolut rechtfertigt. Wobei die Automatik ihren Dienst sogar ohne Eingriffe hervorragend verrichtet.

So macht das Fahren wirklich Spaß. Dabei liegt unser Test-Verbrauch mit 6,1 Liter Benzin einen Liter über der Werksangabe, erschüttert sind wir dennoch nicht. Das Fahrwerk des Baleno ist zwar nicht sportlich hart, aber er ist auch keine schaukelnde Sänfte. Selbst in diesem Punkt stimmt die Balance. Die Lenkung fiel uns nicht besonders auf. Das Feedback ist gut. Dank der Rückfahrkamera bugsiert man den Kleinen in jede noch so winzige Lücke.
Unser Fazit: Selbst wenn der neue Baleno von außen nicht so scheint, es steckt viel Auto in ihm. Die komfortable Ausstattung und gerade seine Motorisierung machen ihn zu einem Fahrzeug, das sich lohnt, in die engere Wahl genommen zu werden. Schon allein der Preis ist aufgrund der gebotenen Leistung eine Überlegung wert.

Was uns gefällt:
Motorisierung, Laufkultur, Verbrauch
Was uns nicht gefällt:
Dritte Bremsleuchte strahlt in den Innenraum, 4,2"-LCD-Display nur über Armaturenbrett zu bedienen

Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 1-
Fahrleistung: 1
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1-
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1-
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 2
Ablagen: 1-
Übersichtlichkeit: 1
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