Testbericht: Der neue Suzuki Ignis
Suzuki bringt mit dem neuen Ignis einen Cityflitzer auf Österreichs Straßen, der vor allem durch Alltagstauglichkeit besticht. Was der Mini-SUV alles kann, lesen Sie hier.
Schon sein Aussehen fängt den Blick auf dem Parkplatz. Irgendwie schien der japanische Designer vorher in der Comic-Branche tätig gewesen zu sein, denn die Frontansicht hat gewisse Ähnlichkeiten mit diesen putzigen Wasch- oder Pandabärengesichtern, die man aus den asiatischen Zeichentrickfilmen kennt. Seiten- und Heckdesign sind dann wiederum eher futuristisch interpretiert, doch die große Heckscheibe ließe uns problemlos das Geschehen hinten beobachten, hätten wir da nicht auch eine Rückfahrkamera, die uns dabei unterstützt.
Wo wir schon voll im Fahrzeug und beim Thema wären. "Bitte einmal alles, was der Ignis haben kann, aber ohne Allrad", so könnte die Testüberschrift für diesen Bericht lauten. Denn in der Ausstattung "Flash" besitzt der Mini-SUV alles, was des Käufers Herz begehrt und die Ausstattungsliste hergibt. Denn Optionen sind keine Option bei Suzuki. Den einzigen Aufpreis muss man für die goldene Metallic-Lackierung mit 390 Euro und für das schwarze Dach mit 240 Euro berappen. Der Rest ist fix und Teil der Serienausstattung, die für diesen Ignis ohne Allradantrieb bei einem Preis von 16.990 Euro liegt.

Allen voran wären die praktische schlüssellose Zutrittsfunktion und das Starten per Knopfdruck genannt. Chromapplikationen am Kühlergrill und Außenspiegel mit integrierten Seitenblinkern lassen die Topausstattung erkennen. LED-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht sowie Nebelscheinwerfer leuchten die Straßen hervorragend aus. In Kombination mit einem Sensor schaltet sich das Abblendlicht in Tunneln oder Garagen automatisch ein.
Der Mini-SUV wird seiner Bezeichnung absolut gerecht. Mit den kompakten Maßen von 3,70 m Länge besitzt er immerhin eine Höhe von 1,60 m, was im Innenraum ein angenehmes Raumgefühl versprühen lässt. Weiße Verkleidungen sowie optisch ansprechende Bedienelemente geben dem Interieur ein wertiges Aussehen. Ein Multifunktionsdisplay ist Teil der Instrumenteneinheit, deren Mittelpunkt der Tachometer darstellt, welcher aufgrund seiner ungewöhnlichen Aufteilung etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Kopf- und Schulterfreiheit vorne sind ausreichend gegeben. Für die richtige Sitzposition sorgen das höhenverstellbare Lederlenkrad und die Verstellmöglichkeiten des Fahrersitzes, der überdies auch beheizt werden kann. In Sachen Komfort passen die Sitze optimal für das Einsatzgebiet. Für lange Urlaubsreisen oder Kurvenflitzereien lassen sie etwas den Seitenhalt und das Sofagefühl vermissen.
Im Fond hat man auf den 3. Sitzplatz verzichtet, der ohnehin nur auf dem Papier realisierbar wäre. Ansonsten überrascht der Cityflitzer hinten mit ausreichender Knie- und Kopffreiheit. Bei der Laderaumkapazität liegt der Ignis mit einer Bandbreite von 260 - 1.100 Litern durchaus im vorderen Mittelfeld. Die Rückbank kann 50:50 umgeklappt werden. Obwohl eine Mittelarmlehne vorne fehlt, kann man einiges in den Ablagen und Fächern verstauen.

Sechs Lautsprecher unterstützen das Multimediasystem mit DAB, Navigation und Bluetooth-Freisprecheinrichtung, welches zusätzlich über das Lenkrad gesteuert werden kann. Das Navi kann aber nicht nur die Fahrtroute angeben. Es zeigt auch oben in der Leiste jene Hausnummern an, die sich gerade links und rechts befinden. Nun braucht man nicht verloren in der Gegend herum suchen. Sicherheit wird im Kleinen ebenfalls ganz groß geschrieben. So besitzt der Ignis neben einem Müdigkeitswarner sogar einen Spurhalteassistenten, der sich optisch und akustisch laut beim Regelverstoß zu Wort meldet.
Motorisch nimmt Suzuki dem Käufer die Entscheidung ab. Zur Verfügung steht lediglich ein Vierzylinder-Benziner mit Dualeinspritzung, der mit seinen 1.242 Kubik 90 PS bringt. Doch das Eigengewicht von nur 865 Kilo lässt die Leistung subjektiv viel höher wirken. Seine 120 Nm Drehmoment erbringt der Japaner bei 4.400 Umdrehungen. Der Ignis reagiert gut auf die Gasannahme und entfaltet sein Potential ziemlich homogen. Nachdem er um einen Zylinder mehr hat als die Kleinen der Mitbewerber, erscheint uns die Klangkulisse entsprechend angenehmer.

Von 0 auf 100 km/h benötigt der Cityfloh 11,8 Sekunden. Damit gewinnt er vielleicht keinen Ampelsprint, aber wie schon gesagt erscheint er uns deutlich agiler als seine Werte. Mit dem kleinen Suzuki kann man durchaus einen Ausflug wagen. Der Topspeed wird vom Hersteller mit 170 km/h angegeben, somit genug für Österreichs Autobahnen und Landstraßen.
Das Besondere an unserem Testfahrzeug ist das Kürzel SHVS. Dies ist nur in Kombination mit der Flash-Ausstattung erhältlich und bezeichnet das neue Mild Hybrid System (Smart Hybrid Vehicle by Suzuki). Mild deshalb, da das System nicht wie bei einigen Mitbewerbern als kraftvolle Unterstützung des Benzinmotors eingreift. Der Akku speichert die Energie aus der Bremsrekuperation und nutzt diese, um die Verbraucher (Licht, Radio, Klima,...) zu betreiben. Außerdem unterstützt das System auch den Startprozess beim Start-Stop-System. Damit kann der Durst des Ignis reduziert werden. Der Unterschied zu den "normalen" Brüdern liegt bei 0,3 Liter weniger im Durchschnittsverbrauch, also bei 4,3 Litern. Damit man aber tatsächlich weiß, wie viel man gespart hat, besitzt der Bordcomputer eine eigene Hybridanzeige, die nicht nur den Energiefluss darstellt, sondern den gesparten Sprit in ml ausweist. Unser Verbrauch lag bei etwa 6,5 Litern in der Stadt.

Zur Top-Ausstattung gehört ebenso die aktive Bremsunterstützung mittels Kamera, die Auffahrunfälle möglichst verhindern bzw. den Aufprall minimieren soll. Während unserer Testzeit nahmen wir dies nicht bewusst wahr, hatten manches Mal sogar den Eindruck, wirklich fest auf das Pedal treten zu müssen, um dem Suzuki Einhalt zu gebieten.
Es wäre kein Suzuki, gäbe es den Cityflitzer nicht auch als Allrad. Wir haben aber für diesen Test den Fronttriebler gewählt und zusätzlich noch die Schaltversion. Für den Hybrid ist das 5-Gang-AGS-System (Automatik) nicht verfügbar. Sein 5-Gang-Schaltgetriebe wurde jedoch gut auf die Motorleistung abgestimmt und lässt selbst auf Autobahnen keinen sechsten Gang vermissen. Typisch für einen Stadtflitzer wurde die Lenkung sehr leichtgängig ausgelegt. Das lässt uns bei Autobahngeschwindigkeiten doch ein bisschen fester zupacken. Parksensoren sind aufgrund der großen Fensterflächen bzw. seiner Übersichtlichkeit und der erwähnten Rückfahrkamera nicht nötig.

Der kleine Ignis hat uns von Beginn an begeistert. Kompakte Abmessungen ohne beengendes Raumgefühl sowie zahlreiche angenehme und nützliche Extras sorgen für ordentlich Fahrspaß. Dazu kommen die gute Motorisierung und der Hybrid als kleines i-Tüpfelchen. Wer also auf der Suche nach einem Zweitwagen oder einem Stadtflitzer für gelegentliche Überlandtouren ist, sollte sich den neuen Ignis doch einmal näher anschauen.
Was uns gefällt:
Styling, Motor-Getriebekombination, groß und freundlich wirkender Innenraum
Was uns nicht gefällt:
Tachometerdisplay asymmetrisch, gewöhnungsbedürftige Bremswirkung

Testzeugnis:
Ausstattung Sicherheit: 1-
Ausstattung Komfort: 1-
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1-
Fahrverhalten: 1-
Verarbeitung: 1
Platzangebot Fahrer/Beifahrer: 1-
Platzangebot Rückbank: 2
Kofferraum: 2
Ablagen: 2
Übersichtlichkeit: 1
Tipp
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finden Sie hier.
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